Es ist noch gar nicht so lange her, da erklärte Dan Greenawalt, Lead Designer bei den Turn 10 Studios und treibende Kraft hinter dem Forza Motorsport-Franchise, was er von Gran Turismo HD hält und erläuterte seinen Standpunkt zu den Vergleichen die zwischen dem Forza Motorsport-Franchise und der Gran Turismo-Reihe angestellt werden.
Jetzt, einige Monate später, meldet sich Kazunori Yamauchi, geistiger Vater von Gran Turismo für die PlayStation-Konsolen, zu Wort. Dessen Aussagen belegen, dass man sich im fernen Japan durchaus sehr genau mit dem Gran Turismo-Gegenstück auf der Xbox 360 beschäftigt hat.
Yamauchi zeigt sich begeistert über die Möglichkeiten in Forza Motorsport 2
Von 'Kikizo' nach seiner Meinung zu Forza Motorsport 2 befragt, insbesondere was die vielfältigen Möglichkeiten anbelangt die Fahrzeuge nicht nur leistungsbezogen sondern auch optisch zu tunen, und ob so etwas auch für Gran Turismo 5 vorgesehen ist, zollt der Präsident von Polyphony Digitial den Mitarbeitern von Turn 10 erst einmal Respekt.
IMGR3017 "Ich denke, geradeheraus gesagt, dass Forza uns in Bezug auf die Features um einiges voraus ist. Sie bieten mehr Möglichkeiten; man kann ja fast alles machen", lautet Yamauchis Antwort. Was durchaus als Anerkennung verstanden werden darf, sollte jedoch nicht als Eingeständnis missinterpretiert werden. So fügt Yamauchi relativierend an: "Unsere Herangehensweise ist anders. Wir versuchen uns auf die Grundwerte die ein Rennspiel auszeichnen zu konzentrieren und wir versuchen sehr hohe Standards zu definieren", erklärt der Autoliebhaber mit dem Hinweis, dass es ihm schwer fällt die Unterschiede besser in Worte zu fassen.
Was der Japaner meint, wird jedoch in einer anderen Antwort klarer, in der er sich zunächst zum Thema Schadensmodell äußert. In diesem Bereich hat Forza Motorsport 2 ja vorgemacht, dass es durchaus machbar ist in einer Rennsimulation mit offiziell lizenzierten Fahrzeugen mehr als nur ein optisches Schadenssystem zu haben.
Auch die Xbox 360-Rennsimulation "trickst" beim Schadensmodell
"Für mich stellt es sich so dar, dass es verschiedene Abstufungen der Fahrzeugbeschädigungen gibt die eventuell auf die jeweiligen Beziehungen zu den einzelnen Herstellern zurückzuführen sind. Was ich damit sagen will ist, dass es selbst am Beispiel von Forza mit den bestehenden Vereinbarungen mit den Autoherstellern noch immer Einschränkungen gibt. Ein Auto lässt sich mehr beschädigen als ein anderes, was wohl damit zu erklären ist, dass sie mit der betreffenden Marke eingeschränkt sind. Das Gleiche würde natürlich auch auf uns zutreffen", gibt Yamauchi einen Hinweis darauf, dass ein Schadensmodell in Gran Turismo 5 grundsätzlich möglich, und, wie bereits bekannt, auch geplant ist, man jedoch noch weit davon entfernt ist einen einheitlichen Umfang bei den Beschädigungen zu erreichen.
IMGL3237 Auch aus diesem Grund setzt man bei Polyphony Digital deshalb wohl andere Schwerpunkte für GT5: "Unser Hauptziel besteht darin die Messlatte in den Bereichen Computergegner, Fahrphysik und Fahrzeugmodelle höher zu legen, 16 Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke zu bieten und das bei einer Darstellungsqualität in 1080p und mit 60 Bildern pro Sekunde. Diese Dinge sind der Kern des Rennspielebereichs und hier wollen wir die Standards auf ein hohes Niveau bringen."
Und wie sieht es nun mit einem Schadensmodell aus? "Auf unserer Liste befinden sich natürlich Dinge wie ein Schadensmodell, sich verändernde Wetterbedingungen und so weiter. Zunächst aber einmal müssen wir die Grundpfeiler konstruieren. Die angesprochenen Details können wir dann anschließend hinzufügen", so die abschließende Aussage Yamauchis dazu.
+ 15.10.2007 MK
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