Mit dem immer näher rückenden Erscheinungstermin von Juiced im Mai 2005, steigt nicht nur die Vorfreude auf das Straßenrennspiel, sondern auch der Informationsfluss seitens Juice Games und THQ.
Anlässlich des THQ Gamers Day äußerte sich nun Projektmanager Richard Badger gegenüber 'Game Informer Online' über die Situation in der sich die Entwickler auf Grund des Konkurses von Acclaim Inc. befanden, in welcher Weise sich die durch den neuen Publisher zugestanden zusätzliche Entwicklungszeit positiv auf das in wenigen Monaten in den Handel kommende Spiel ausgewirkt hat und natürlich einige andere interessante Details zu Juiced selbst.
Verbesserungen in fast allen Bereichen
So bezeichnet Badger die Zusammenarbeit mit THQ insgesamt als "eine absolut fantastische Erfahrung", was vor allem darauf beruht, dass man sich wirklich dem Spiel angenommen hat. So wurden Juiced zwei Projektmanager zugewiesen und ein mehrseitiges Dokument mit Vorschlägen und Anfragen aufgestellt in welchen Bereichen man Verbesserungsbedarf sieht. Insgesamt wertet Badger diese Vorgehensweise als "große Hilfe".
Ergebnis der gegenseitigen Bemühungen, das Beste aus dem Juiced zu Grunde liegenden Konzept herauszuholen, wird ein grundlegend verbessertes Spiel sein. "Wir haben uns beinahe jedem Bereich angenommen. Was man zuerst bemerken wird ist, dass das Interface komplett verändert wurde. Es ist jetzt viel ansprechender. Außerdem wurden einige Features wie die Fahrphysik und die AI verändert, um Probleme mit zu leistungsstarken und daher schwer zu kontrollierenden Autos wie der Corvette und Viper zu beheben." Ferner wurde das in der ersten Demoversion von einigen Spielern bemängelte unzureichende Geschwindigkeitsgefühl weiter gesteigert.
"Komplett neue Filmsequenzen" nur eine von vielen Neuerungen
IMGL1197 Neben diesem Feintuning hat man dem Spiel, das es mit Konkurrenztiteln wie Need for Speed Underground 2 und Midnight Club 3: DUB Edition aufnehmen muss, aber auch noch eine Reihe Neuerungen verpasst. Zum Beispiel "komplett neue Filmsequenzen die es in der ursprünglichen Version nicht gab", oder visuelle Anzeigen die die Orientierung beim Fahren erleichtern sollen. Alles zusammen wurde "eine Menge an Dingen verändert", so Badger, der gezielt darauf hinweist, dass sich die visuellen Hilfen natürlich deaktivieren lassen.
Wie es sich für ein Spiel das die Szene der Straßenrennen zum Vorbild hat gehört, integrierte man in Juiced einen Storymodus der eng mit einem Respektsystem verbunden ist. "Im Spiel", so Badger, "gibt es acht Charaktere auf die man treffen wird. Zu Beginn kennt man nur eine Person, sobald man sich aber mehr Respekt verschafft, nehmen die anderen Charaktere Kontakt auf und fordern den Spieler zu Rennen auf ihren Strecken heraus. Das gesamte System, um neue Strecken freizuschalten, basiert auf der Grundidee von Respekt. Mit Geld kann man sich zwar neue Autos und Tuningteile kaufen, doch um wirklich voranzukommen muss man sich Anerkennung verdienen."
Optisches und physikalisches Schadenssystem
IMGR1200 Das geht so weit, dass man in Juiced auf den Ausgang eines Rennens wetten kann. Je mehr Geld man setzt, desto mehr Vertrauen beweist man, was einem im Endeffekt Respekt einbringt. Versucht man hingegen durch gezielte Kollisionen die Gegner einzubremsen, sinkt der eigene Status entsprechend.
Während in verschiedenen anderen Straßen- und Tuningrennspielen Unfälle kaum eine Auswirkung haben, setzt Juiced auf ein optisches und einfaches physikalisches Schadenssystem. Letzteres wurde so gestaltet "dass die Spieler auch die Rennen beenden können", aber verglichen mit anderen Spielen wirken sich in Juiced Fahrfehler zum Beispiel auf das Turbo-System, die Lachgas-Einspritzung des eigenen Fahrzeugs oder die Lenkung aus, sodass es ziemlich unwahrscheinlich ist ein Rennen mit havarierten Auto zu gewinnen.
Tuning - wahlweise manuell oder mit professioneller Unterstützung
IMGL1201 Integraler Bestandteil des Spiels ist natürlich auch ein umfangreicher Tuning-Bereich. Und der soll es laut Richard Badger in sich haben. Einerseits kann man, wie aus anderen Spielen gewohnt, manuell die Veränderungen vornehmen, andererseits gibt es beim Leistungstuning auch gezielte Unterstützung. So analysiert das Spiel zum Beispiel welche Upgrades ihr euch leisten könnt und wie sich diese auf die Leistung eures Boliden auswirken würden und bietet entsprechend zusammengestellte Tuning-Kits an. Dadurch soll der gesamte Prozess der Fahrzeugverbesserung schneller durchlaufen werden können ohne dass intensiv am Tuning interessierte Spieler Kompromisse machen müssen.
Wie es sich für ein aktuelles Rennspiel gehört, wird es auf allen Plattformen für die Juiced veröffentlicht wird - PC, PS2 und Xbox - natürlich einen Online-Modus geben. die Grundvoraussetzung für interessante Online-Rennen besteht zunächst aber einmal darin sich im Einzelspielermodus möglichst viele Fahrzeuge zuzulegen und diese aufzumotzen. Anschließend darf dann in den so genannten Pink slip-Rennen, bei denen man je nach Rennausgang das eigene Auto verlieren oder das des Gegners gewinnen kann, angetreten werden. Eine Besonderheit ist auch der teambasierte Rennmodus, der es erlaubt andere Spieler für das eigene Team zu rekrutieren und diesen Anweisungen zu geben. "Das ist ein wenig wie der B-Spec-Modus in Gran Turismo 4", erläutert Badger, "nur dass man natürlich selbst am Rennen teilnimmt."
Juiced sieht "einfach besser" aus
IMGR1199 Und wie beurteilt Richard Badger das Resultat all der zusätzlichen Stunden die man mit Unterstützung von THQ in Juiced gesteckt hat? "Wir haben viel Zeit damit verbracht den Karrieremodus zu verbessern und das hat sich ausgezahlt. Vorher war er etwas zu kompliziert und wir haben einige Sachen herausgenommen. Jetzt macht es einfach viel mehr Spaß. Die Überarbeitung des gesamten Spiels hat dazu geführt, dass es einfach besser aussieht und sich auch besser anfühlt. Zudem haben wir auch viel Zeit mit dem Abstimmen der Autos verbracht, was sich in einem entgegenkommenderen und einfacheren Fahrverhalten niederschlägt."
Interessantes Detail zum Schluss: Obwohl Juiced noch nicht erschienen ist, scheint man sich bei Juice Games schon ernsthafte Gedanken über einen Nachfolger zu machen. O-Ton: "Ich weiß nicht, ob ich schon irgendetwas über ein Sequel sagen kann."
Ob es ein weiteres Juiced-Rennspiel geben wird bleibt somit abzuwarten, doch befragt wie er den Konkurrenztitel Need for Speed Underground 2 und dessen Konzept sich frei in der Stadt bewegen zu können sieht, gab Badger eine Antwort die darauf schließen lässt, dass man diese Idee im Falle des Falles wohl eher nicht verfolgen wird.
"Wir haben das für einen Nachfolger in Betracht gezogen, doch scheinbar hat das Spielerlebnis darunter gelitten. Am Ende finden dort die Rennen auch auf Strecken statt, warum sich also nicht gleich darauf konzentrieren?", so der Projektmanager, der NFSU2 trotzdem "cool" findet, abschließend.
+ 28.01.2005 MK
