rFactor: Motor starten, Visier runter - Adrenalingeladene Formel 1-Rennen

Wenige Tage vor der Veröffentlichung konnte 'SPEEDMANIACS.DE' die heiß ersehnte Formel 1 2005-Modifikation vom Cars & Tracks Development Project antesten. In unserer ausführlichen Vorschau erfahrt ihr, inwiefern sich das Spielerlebnis im Vergleich zur F1 Challenge '99-'02-Umsetzung verändert hat und ob sich der 150 MB große Download lohnt.

rFactor: Motor starten, Visier runter - Adrenalingeladene Formel 1-RennenDas Cars & Tracks Development Project, kurz CTDP, existiert bereits seit mehr als fünf Jahren und erweiterte bisher zahlreiche Titel wie F1 Racing Championship, Grand Prix 4 und F1 2002. Entgegen vieler anderer Moddingteams fokussierte sich die aus internationalen Mitgliedern bestehende Gruppe auf die kompromisslos realistische Umsetzung von Formel 1-Boliden. Nachdem man mit der CTDP Formel 1-Saison 2005 den vorläufigen Höhepunkt der Teamgeschichte für F1 Challenge '99-'02 veröffentlichte, entschloss man sich auf Grund der offeneren Dateistruktur und der besseren technischen Möglichkeiten zu rFactor als Plattform zu wechseln.

Aktuell entwickelt das CTDP selbige Saison für die Indie-Rennsimulation, die von Image Space Inc. produziert sowie weiterentwickelt wird. Wenige Tage vor der Bereitstellung des inoffiziellen Add-Ons, hatte 'SPEEDMANIACS.DE' die Chance, die CTDP Formel 1 2005-Modifikation für rFactor anzutesten und spektakuläre Eindrücke zu sammeln. In der folgenden Vorschau erfahrt ihr, ob man die angestrebte "Revolution im Moddingbereich" erreichen und auf die Pole Position fahren kann oder ob das Team noch einmal in der Box am Setup schrauben sollte.

Der erste Start

Nach der Installation der ungefähr 150 MB großen Datei kann rFactor wie gewohnt gestartet werden. Ein zusätzlicher Launcher wie bei der F1 Challenge '99-'02-Modifikation ist nicht nötig. Im Spiel wird man von einem leicht modifiziertem Menü, das mit einem dezent überarbeiteten Hintergrund ausgestattet wurde, und neuer Musik begrüßt. Zu Beginn verfügt man über eine kleine Anzahl Erfahrungspunkten, so dass man zunächst auf das Safety-Car, einen Mercedes-Benz SLK 55 AMG oder den Minardi PS05b zurückgreifen muss. Bei den Preisen der Fahrzeuge hat sich das CTDP an der Realität orientiert, somit kosten die Boliden je nach Team zwischen 2,5 und 4,5 Mio. Credits.

IMGL2485 Doch die hohen Preise sind legitim, da auch die gebotene Qualität schlichtweg beeindruckend ausfällt. Alle 20 Fahrzeuge weisen absolut akkurate Chassis und Lackierungen auf, die mit Hilfe von originalen Daten erstellt werden konnten. Die "Stierhörner" getauften Flügel an der Airbox des McLaren-Mercedes oder der filigrane Zusatzspoiler am Frontflügel des Ferrari gelten noch als grob, selbst vielen weitaus kleineren Details in Form von Flaps und aufwändigen Luftleitblechen widmete man sich.

Fans von Extravaganz können zudem unter dem Menüpunkt "Skins" besondere Lackierungen auswählen; zum Beispiel den Red Bull im Star Wars-Design, McLaren-Mercedes in West- beziehungsweise Johnnie Walker-Montur oder den Ferrari mit Trauerflor für den damals verstorbenen Papst. Auch die Details bei den Helmen und Reifen wissen zu überzeugen und schauen extrem realistisch aus. Hochauflösende Texturen lassen jedes Design knallig und aufregend wirken, die Pneus glänzen mit authentischen Bezeichnungen an der Reifenwand.

Die ausführliche Recherche bei Unternehmen wie Sachs, Toyota F1 Racing und anderen hat sich auf jeden Fall gelohnt, da das Ergebnis den neuen Maßstab im Bereich der rFactor-Fahrzeugmodellierung sowie –texturierung darstellt. Ohne Zweifel kann diese Arbeit des CTDP mit Vollpreisspielen konkurrieren und ist diesen zum Teil sogar weit voraus. Bevor es auf die Strecke geht, sollte der Spieler zusätzliche Optionen einstellen; darunter beispielsweise eine Taste für den Wechsel des Motorenprogramms. Ist dies getan, wartet der große Moment - die erste Ausfahrt.

Zahlreiche Details bei bester Leistung

IMGR2486 Hat man sich virtuell in das enge Cockpit des jeweiligen Wagens reingequetscht und sein Aggregat starten lassen, wird man kurz informiert, dass die Datenaufzeichnung beginnt. Die nette Frauenstimme der Ansagerin ist jedoch kaum wahrnehmbar, sobald man aufs Gaspedal tritt und den über 900 PS starken V10-Motor bei hohen Drehzahlen regelrecht kreischen lässt. Obwohl bis zu 20 Fahrzeuge in der Box stehen können, verursachen diese trotz der Detailfülle keine großen Leistungsverluste im Vergleich zu anderen Modifikationen.

Während der Fahrt aus der Boxengasse fällt auf, dass Beine im Innenraum zu sehen sind, aber die Arme der Piloten fehlen. Dies liegt vermutlich daran, dass die gMotor 2.0-Engine bei rFactor das Feature noch nicht unterstützt. Aus der T-Cam-Ansicht sind zwar Arme zu sehen, jedoch können sich diese nicht bewegen. In Kontrast zu GT Legends und GTR 2 – FIA GT Racing Game, die beide nahezu auf derselben Technik basieren, besteht seitens der Entwickler von Image Space Inc. noch Nachholbedarf. Auf Grund des engen Kontakts zu den Moddingteams dürfte dieser Wunsch jedoch schon erwähnt worden sein, so dass man bei kommenden Patches mit passenden Verbesserungen rechnen kann. Im Allgemeinen kann das Cockpitdesign dennoch als sehr gut bezeichnet werden, da dieses photorealistisch auftritt und auch auf Grund des Blickfeldes sowie der Sitzposition echtes Rennfeeling vermittelt. Der Spieler fühlt sich definitiv in den Sitz seines Lieblingsfahrers versetzt.

Harte Arbeit bei hohem Adrenalinpegel

IMGL2487 Auf der Strecke muss man ebenso hart arbeiten wie sein Idol. Das scheinbar endlos Leistung liefernde 3,0 Liter-Aggregat sorgt für einen atemberaubenden Vortrieb und dank der Grafik-Engine erscheinen Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h besonders aufregend. Konzentration sowie ein guter Blick lauten die geforderten Fahrerattribute, da Bodenwellen und Fliehkräfte für ein fast ständig andauerndes Kopfnicken sorgen. Wer eher feste Kameras vorzieht, kann zum Beispiel die T-Cam- oder Frontflügelperspektive auswählen, die auf ein gutes Gameplay ausgelegt sind und weniger kompromisslos realistisch ausfallen.

Authentische Sounds, realistische Eigenschaften

Absolut an die Realität angelehnt sind hingegen die Sounds der Boliden. Diese wurden anhand von TV-Aufnahmen erstellt und unterscheiden sich nur durch Nuancen. Generell wurde die kreischend brachiale Stimmung der bis zu 19.000 U/min umfassenden Zehnzylinder gut eingefangen.

Auf der Rennstrecke zeigen sich schon mit dem Standardsetup erste Grundzüge einer Simulation. Demnach sind die Wagen bei ruckartigen Richtungswechseln bei Höchstgeschwindigkeiten trotz mehrerer Tonnen Abtrieb sehr empfindlich, die Räder blockieren bei zu starken Bremsmanövern und das Fahrverhalten ist auf Grund der Flügelkonfiguration leicht übersteuernd ausgelegt. Passt man die zahlreichen Möglichkeiten im Bereich Getriebeübersetzung, Dämpfer, Abtrieb, Federn, Stabilisatoren an, so lassen sich dennoch charakteristische Eigenschaften der Wagen erkennen. Wie bereits von den Fahrern im Jahr 2005 kritisiert, untersteuert der McLaren-Mercedes MP4-20, der Minardi PS05b ist besonders zickig und fordert den ganzen Fahrer, während der spätere Weltmeister-Renault sich recht neutral gibt. Generell erscheinen die jeweiligen Verhalten auf der Straße und den Randsteinen dank einer komplett neuen Fahrphysik wesentlich glaubwürdiger als bei der F1 Challenge ’99-'02-Modifikation.

IMGR2488 Technikfreaks können zudem die während der Fahrt aufgenommenen Daten mit Hilfe der australischen Telemetriesoftware MoTeC auslesen lassen, um eine professionelle Analyse zu betreiben. Darüber hinaus hat sich das CTDP größte Mühe gegeben, die realen Leistungen der Fahrzeuge zu simulieren, was in jedem Fall gelungen ist. Der Renault ist beim Start von 0 auf 100 km/h nahezu unschlagbar und kann wie alle Michelin-Teams über eine Runde extrem schnelle Rundenzeiten erzielen. Die Bridgestone-bereiften Rennställe namens Ferrari, Jordan und Minardi kämpfen kurz nach der Ausfahrt aus der Boxengasse mit mangelndem Grip, jedoch erholen sich die Pneus im Laufe der Zeit und sind auf die Distanz gesehen sehr konkurrenzfähig.

Taktische Rennen

Da lediglich eine Vorschauversion angetestet wurde, bei der noch nicht alle Features einwandfrei funktionierten (zum Beispiel kleinere Schattenfehler aus der T-Cam-Perspektive, KI-Verhalten) möchte 'SPEEDMANIACS.DE' noch nicht über das gesamte Rennerlebnis urteilen. Dieses verläuft jedoch sehr strategiegeprägt, so muss der Fahrer oft zwischen den zehn Motorenprogrammen, die über Leistung, Verbrauch sowie Verschleiß entscheiden, wechseln. Dies kann besonders bei Überholmöglichkeiten, wo man prinzipiell nie genug Leistung haben kann, sowie bei Safetycar-Phasen, bei denen man möglichst viel Kraftstoff sparen möchte, von Vorteil sein.

IMGL2489 Doch aufgepasst: Manche Fahrzeuge sind anfälliger als andere, so dass selbst einen Cent teure Komponenten schnell für einen technischen Defekt sorgen können und dem Piloten somit einen Strich durch seine Rechnung machen. Auch Wrackteile können den Gummi beschädigen und aufschlitzen, so dass man zu einem Zwangsboxenstopp gezwungen wird. Generell sollte man mit den Reifen haushalten, da auf Grund des Reglements nur zerstörte und nicht mehr stark abgenutzte Pneus gewechselt werden dürfen. 60 Runden bei aggressiver Fahrweise sind egal mit welcher der drei Mischungen (weich, mittel, hart) ohne Zweifel nicht problemlos zu überstehen. Ein besonderes Schmankerl dürfte zudem der nicht linear verlaufende Reifenverschleiß sein, der eine interessante Neuerung für rFactor darstellt.

Fazit: Ein ausgezeichnetes Add-On

Die Formel 1 2005-Modifikation für rFactor wird eines der besten, wenn nicht sogar das bisher Beste aller Add-Ons für die Indie-Rennsimulation darstellen. Auf Grund des immensen Aufwands aller CTDP-Teammitglieder konnten unzählige Daten verarbeitet werden, um absolut authentische Fahrzeuge zu kreieren.

IMGR2484 Lediglich das Schadensmodell ist etwas ungenau, so dass nur abgerissene Front- und Heckflügel sowie Räder und minimale Verbiegungen erkannt werden können – bei der F1 Challenge '99-'02-Umsetzung hat man dies wesentlich besser gelöst. Dennoch wissen die verschiedenartigen Chassis, aber auch die extrem detaillierten Texturen zu beeindrucken. Des Weiteren dürfen sich alle Spieler auf neuartige Features wie die Motorenprogramme und echte Leistungsdaten freuen, die für eine wirkliche Rennatmosphäre sorgen und in dieser Art bis dato in keinem Titel inkludiert waren. Zusätzlich sorgten die Rennen trotz einiger fehlender Funktionen für Spannung, die den Piloten keine Minute verschnaufen lassen.

Formel 1-Anhänger werden die knapp 150 MB große Datei bedenkenlos herunterladen können. Wer noch zwischen dem Kauf eines anderen Formel 1-Titels schwankt, sollte rFactor samt der CTDP-Modifikation mit in seine Entscheidung einbeziehen, da das Add-On eine echte Alternative darstellt. Wer Realismus sucht, wird mit dem mehreren Hundert Arbeitstunden aufwändigen Werk definitiv glücklich werden. Fans kurzweiliger Formel 1-Action sollten eher im Konsolenbereich Ausschau halten.

Weitere Informationen zu dem Cars & Tracks Development Project könnt ihr auf der offiziellen Teamwebsite nachlesen. Zahlreiche Impressionen der Formel 1 2005-Modifikation bietet zudem unsere Galerie.



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