Nachdem vor kurzem bekannt wurde, dass Papyrus-Gründer Dave Kaemmer und John Henry, finanzstarker Eigner der Baseball-Mannschaft Boston Red Sox, sämtliche Rechte an den Papyrus-Produkten von Vivendi Universal zurückgekauft haben und mit ehemaligen Mitarbeitern sowie dem Mod-Team Project Wildfire ein neues Entwicklerstudio gründeten, konnten alle treuen Fans von NASCAR Racing und Grand Prix Legends aufatmen.
Das neue Entwicklerteam wird unter dem Namen "First Racing" firmieren, eine offizielle Website des Unternehmens befindet sich bereits im Aufbau. Damit ist jetzt auch klar, weshalb auf der ehemaligen Website von Project Wildfire monatelang ein rot-weißes Logo mit der Aufschrift "First" zu sehen war und die Mod-Entwickler sich einen Spaß daraus machten, der Community die Bedeutung dieses Emblems mehr oder weniger zu verheimlichen.
Gegenüber der englischsprachigen Website GameSpot hat sich Dave Kaemmer nun über die Schließung von Papyrus Racing Games, die Neugründung eines Entwicklerstudios sowie das kommende Rennsimulations-Projekt geäußert: "Der Hauptgrund für das Ende von Papyrus war die Tatsache, dass das Interesse an Simulationen nicht im selben Maße wie das allgemeine Interesse an Computerspielen gewachsen ist. Simulationen sind schwieriger zu vermarkten, weil das eigentliche Vergnügen darin liegt, zu lernen, ihrem Anspruch gerecht zu werden. Bei Computerspielen denken die Leute, sie kaufen ein Spielzeug, und erwarten offenbar nicht, mit einem gewissen Schwierigkeitsgrad fertig werden zu müssen."
"Das eigentliche Problem lag darin, dass wir die falsche Kundschaft erreichten. Es gibt da draußen unzählige Rennspiele und viele davon sehen wirklich gut aus. Aber keine sind wirkliche Simulationen, egal was sie versprechen. Denn das müssen sie auch nicht sein. Sie werden dank ihrer Lizenzen verkauft. Niemand außer Papyrus hat richtige Rennsimulationen entwickelt. Mit einer Papyrus-Simulation kann man in der Tat herausfinden, was Rennfahren bedeutet. Wenn man Grand Prix Legends oder NASCAR Racing 2003 Season beherrscht, dann weiß man auch, wie man ein Auto am Limit fahren muss", beteuert Kaemmer.
"Unser neues Unternehmen wird unserer Einschätzung nach eher im Motorsport- als im Spiele-Geschäft positioniert sein. Wir arbeiten an einer Website, welche die zentrale Anlaufstelle für jeden Rennsport-Interessierten sein wird - von Anfängern bis hin zu professionellen Rennfahrern. Zusätzlich zu unserer Rennsimulation werden wir Online-Rennserien aller Klassen anbieten, von 140 PS starken Formel Fords bis hin zu 800 PS starken Champ Cars, und das alles in unterschiedlichen Motorsport-Klassen einschließlich Formel-Boliden, Sportwagen, Stock Cars und sogar Offroad-Rennwagen. Zudem wollen wir die Dateiformate offenlegen, sodass unsere Mitglieder selbst beliebige Autos und Strecken erstellen können."
+ 26.07.2004 Markus Grießenböck