ZoomAnlässlich der offiziellen Ankündigung von Blur haben sich die beiden Lead designer Ged Talbot und Gareth Wilson in Interviews mit 'ComputerAndVideoGames.com' und 'IGN' dazu geäußert, weshalb auf PGR 4 keine direkte Fortsetzung folgt, welches die Lead-Plattform des für PC, PlayStation 3 und Xbox 360 erscheinenden Spiels ist, welche Pläne man hat und warum der neueste Titel der Entwickler aus Liverpool ein Rennspiel für alle wird.
Befragt zu den Beweggründen, von der Project Gotham Racing-Reihe Abschied zu nehmen, nachdem man bereits einige Ideen zu PGR 5 hatte, erklärt Gareth Wilson: "Ich denke, dass wir einfach etwas anderes machen wollten. Nachdem wir mit PGR fertig waren, hatten wir vor allem die Idee im Kopf ein noch aufregenderes Gotham zu entwerfen. Wir haben dann mit vielen Autos herumexperimentiert und hatten diesen Tage des Donners-Effekt, mit Überholmanövern und Positionskämpfen zwischen den Autos. Das Ergebnis war jedoch nicht so spannend wie es das hätte sein können. Also haben wir über einige spezielle Fähigkeiten nachgedacht die eine strategische Komponente in das Spiel bringen könnten. Das reichte uns aber immer noch nicht und war einfach zu subtil. An diesem Punkt traten dann die Power-ups auf den Plan und ein organischer Prozess startete. Im Grunde hatten wir keine genaue Vorstellung was wir nach Gotham machen wollten. Wir wussten lediglich, dass es es etwas sein sollte das sehr viele Personen anspricht."
Wilsons Kollege Ged Talbot fügt hinzu: "Aus persönlicher Sicht habe ich das was wir mit PGR und MSR erreicht haben geliebt. Wir haben viel Zeit investiert und Jahr für Jahr alles getan, um das Spielerlebnis zu verbessern. Zu der Zeit wo wir mit PGR4 begannen fühlte ich, dass es der richtige Augenblick wäre nach vorne zu schauen und etwas anderes zu machen. Meiner Meinung nach nutzen wir bei dem Spiel das wir gerade entwickeln unsere Fähigkeiten auf viel bessere Weise. Natürlich hätten wir noch ein PGR machen können, doch die Aussicht etwas Neues mit einem anderen Ansatz zu machen war einfach zu verlockend."
Fans der Project Gotham Racing-Spiele dürfte freuen, dass, so anders Blur auch nach den ersten Informationen zu werden scheint, viele Überlegungen zu PGR 5 in das Konzept eingeflossen sind: "Den Fans die das Racing in PGR mögen kann ich nur sagen, dass es vorhanden ist. Wir haben vielleicht einige der frustrierenden Elemente des technischen Rennfahrens entfernt, doch schnelle, enge Kurven und so weiter sind weiterhin vorhanden. Einzig der Fokus liegt jetzt weniger darauf. Wir haben aber noch immer coole Drifts und ein cooles Fahrzeughandling und kombinieren das mit einem tollen Schadenssystem und Interaktivität in der Spielwelt."
Im Web 2.0-Zeitalter erscheint es geradezu logisch, dass auch Computer- und Videospiele die Idee sozialer Netzwerke aufgreifen. Insofern verwundert es daher auch nicht, dass Blur mit den so genannten "Custom groups" die Möglichkeit bieten wird neue Freunde, Widersacher und Fans zu finden und sich mit anderen Gamern im Spiel und im echten Leben zu vernetzen.
"Die Idee ist, sich das Spiel mit Regelsätzen so anzupassen, dass man als Ergebnis genau das Spielerlebnis erhält das man sich von einem Rennspiel wünscht", veranschaulicht Talbot. Und Wilson erläutert: "Natürlich kann das nur innerhalb eines bestimmten Rahmens funktionieren, denn am Ende ist und bleibt es schließlich ein Rennspiel. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Anpassungsoptionen ermöglichen werden total unterschiedliche Gruppen zu kreieren. Dabei geht es aber nicht nur darum Gruppen zu haben in denen in unterschiedlichen Umgebungen oder Bereichen gefahren wird, sondern auch darum sich selbst darzustellen."
Interessante Info am Rande: Blur ist "als Franchise" geplant. "Wir denken nicht nur an ein Spiel, sondern an drei in der Zukunft und rechnen damit, dass das soziale Netzwerk, insbesondere im Online-Bereich, in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen wird." Primäre Plattform für Blur ist übrigens die Xbox 360. Jedoch wird das Spiel nach insgesamt zweijähriger Entwicklungsdauer gleichzeitig für die Microsoft-Konsole und die PlayStation 3 von Sony erscheinen und soll auf allen Plattformen überzeugen.
+ 28.05.2009 MK
