ZoomIm australischen Melbourne lebt Zach Griffin seinen Traum. Er hat es geschafft seine beiden Leidenschaften, den Kartsport und das Entwickeln, zu verbinden. Allerdings muss er auch das leisten, was so manches Entwicklerstudio mit einem Millionenbudget und einem großen Team schafft. Bisher waren die meisten Gokart-Spiele eher von Misserfolg gekennzeichnet; KartSim dagegen sieht schon jetzt äußerst vielversprechend aus.In einem Interview mit 'games.on.net' hat sich Griffin kürzlich zu dem aktuellen Entwicklungsstand und seinen Ambitionen geäußert. Wir haben die interessantesten Informationen für euch zusammengefasst.
Griffin hält den Kartsport neben populären Rennspielefranchises wie Gran Turismo und Forza Motorsport für besonders attraktiv aus Spielersicht. Nicht umsonst hat der schnelle und intensive Kartsport schon so manchen Weltweister bis hinauf in die Formel 1 hervorgebracht. KartSim, so wünscht es sich Griffin, soll virtuell jede Menge Fahrfreude vermitteln, sodass es im Anschluss wieder schwer wird zu klassischen Rennspielen für PC oder Konsole zurückzukehren.
Aus Sicht des Entwicklers ist vor allem das Physikmodell extrem herausfordernd gewesen. Auch wenn die Karts einfach aussehen, so macht doch die fehlende Steife im Chassis das Erarbeiten einer realistischen Fahrphysik, im Gegensatz zu einem Formel-1-Boliden, unglaublich schwer. Um diese Herausfordernung zu meistern hat Griffin, der im Kern auf die Unity 3D-Engine setzt die um eigenen Code für den Multiplayerbereich ergänzt wurde, zahlreiche Fachliteratur im Bereich Reifenverhalten, allgemeine Fahrzeugphysik und darüber hinaus 3D-Geometrie studiert, um einen realistischen Simulationsgrad zu erreichen. Das wirkt sich entsprechend auf das Gameplay aus. So müssen die Spieler in KartSim ihr Setup den sich ständig verändernden Streckenbedingungen anpassen und Faktoren wie den Gummiabrieb auf der Strecke und das Wetter in die Abstimmung einbeziehen.
Bei der Steuerung müssen sich erfahrene Rennspielfans ein wenig umgewöhnen. Die engen Einleckwinkel eines Kart können im Vergleich zu größeren Rennwagen nämlich eine wahre Herausforderung sein. Dennoch wird in der kommenden Open Beta das festgelegte Standard-Setup noch etwas weicher ausfallen und damit kleinere Fehler verzeihen. Wie Griffin weiter erklärt, wurden für das Spiel mit einer Ausnahme alle Strecken mit dem Laser gescannt, Telemetriedaten genutzt und für das Erscheinungsbild tausende Fotos für die Texturen aufgenommen. Auf Streckenseite werden verwinkelte, schnelle, fließende und technische Kurse den Spielern alles abverlangen, während bei den Karts die Auswahl von langsameren Einstiegsmodellen bis hin zu superschnellen Karts der Formula 100- oder KF1-Klasse reichen wird.
In Zukunft sollen neben dem Schwerpunkt auf Rundstreckenrennen auch andere Disziplinen wie Oval- und Offroad-Racing Einzug in das Spiel halten und auch Superkarts könnten es in künftige Erweiterungen schaffen. KartSim, so plant es Griffin derzeit, soll zuerst auf traditionellen Verkaufskanälen, beispielweise dem Einzelhandel und dem digitalen Vertriebsweg (Steam und Origin) den Weg zu den Spielern finden und der Verkaufsprozess mit ungewöhnlichem Marketing unterstützt werden. Wann es allerdings so weit sein wird, bleibt aktuell noch offen. Fest steht hingegen schon, dass das Gokart-Spiel in Zukunft auch den Weg auf die PlayStation 3 und die Xbox 360 finden soll.
+ 30.01.2012 KR
