Die Macher von F1 Career Challenge im Interview

Neil McEwan verrät im ausführlichen Interview jede Menge Einzelheiten zu Electronic Arts neuester Formel-1-Simulation. Lesen Sie selbst, ob sich F1 Career Challenge ihrer Meinung nach auf dem Gebiet der Formel-1-Simulationen die Pole Position sichern kann oder nur eines von vielen F1-Spielen ist.

IMGROLD131Die Zeiten leichtgängiger Unterhaltung sind auch im Bereich der Rennspiele-Simulationen längst vorbei. Die an jeder Menge PS, spannenden Überholmanövern und reichlich Action interessierte Community ist über die Jahre anspruchsvoller geworden, oder sollte man besser verwöhnter sagen?

Die Spieleentwickler haben diese Entwicklung sicherlich mit herbeigeführt, denn grundsätzlich versucht jeder mit seinem Produkt die Latte für die Konkurrenz etwas höher zu legen. Das hat zwar insgesamt betrachtet positive Auswirkungen auf die Spielegrafik, das Gameplay und den Sound der zwischenzeitlich erschienenden Rennspiele gehabt, andererseits aber auch dazu geführt, dass die Erwartungen Jahr für Jahr größer werden.

Seit neuestem sind Rennspiele mit integrierter Story auf dem Vormarsch. Kein Wunder, bereichern sie doch das jeweilige Spiel mit einer im Idealfall optimal passenden Handlung und schaffen dadurch ein neues Spielgefühl.

Nachdem es in den letzten Jahren für die verschiedenen Plattformen - PC, PlayStation 2, Xbox, Gamecube - reichlich Formel-1-Simulationen gegeben hat, welche sich bis auf Stärken und Schwächen in bestimmten Bereichen und unterschiedlichen oder fehlenden Lizenzen mehr oder weniger ziemlich ähnlich waren, ist es nun auch in diesem Bereich an der Zeit für eine Evolution.

Die Macher von F1 Career Challenge im InterviewDie Macher von F1 Career Challenge im Interview  Zoom Electronic Arts schickt sich mit F1 Career Challenge, welches wir vor kurzem bereits in unserer Vorschau vorstellten, nun an die Pole Position auf dem Gebiet der Formel-1-Simulationen erobern zu wollen. Ob das Unternehmen einen Start-Ziel-Sieg verbuchen kann oder eben auch nicht, hängt letztendlich aber von der Gesamtpräsentation des bereits für den Monat Mai 2003 angekündigten Spiels ab.

Eines steht aber jetzt schon fest: Mit dem innovativen Konzept bringt Electronic Art frischen Wind in die Vielzahl der erhältlichen Formel-1-Spiele. Anstatt den Spieler wie bislang üblich nur eine Rennsaison erleben zu lassen, muss man
sich in F1 Career Challenge nämlich erst einmal die Superlizenz verdienen und darf dann anschließend die Saisons 1999 bis 2002 durchspielen.

Im Gespräch mit unseren englischsprachigen Kollegen von "Computer and Videogames.com" äußerte sich vor wenigen Tagen Neil McEwan, einer der an F1 Career Challenge beteiligten Produzenten, im ausführlichen Interview über das Spiel. Was er an Informationen preisgab, könnt ihr hier nachlesen.

Frage: Neil, ist F1 Career Challenge im Vergleich mit der bislang existierenden EA Sports F1 Spieleserie ein anderes Spiel und wird es ein F1-2003 geben?
Neil McEwan: "Ja, es ist ein anderes Spiel und nein, es wird kein F1-2003 geben, denn F1 Career Challenge ist unsere neue F1 Marke."

Frage: Was ist denn nun das Besondere an dem Spiel?
Neil McEwan: "Nun, es sind natürlich alle Autos, alle Teams und alle Rennstrecken enthalten. Aber die Strecken haben sich natürlich von Jahr zu Jahr verändert und es gab Fahrerwechsel innerhalb der Rennställe, was wir alles berücksichtigt und integriert haben."

Die Macher von F1 Career Challenge im InterviewDie Macher von F1 Career Challenge im Interview  Zoom Frage: Stimmt es, dass man sich, wie in der richtigen Formel 1, zunächst die Superlizenz verdienen muss, um fahren zu können und wie funktioniert diese Idee im Spiel?
Neil McEwan: "Richtig, bevor man sich selbst unter Beweis stellen kann, muss man zunächst die Superlizenz erwerben. Anschließend bekommt man dann, basierend auf den Testergebnissen und eigenen Leistungen, ein Angebot von einem Team. Wenn man sich gut angestellt hat, dann bekommt man ein Angebot eines Hinterbänklerteams wie zum Beispiel Arrows, doch im Verlauf des Spiels kann man sich durch gute Ergebnisse verbessern und wird dafür mit einem Vertrag bei Mittelklasseteams wie zum Beispiel Benetton und Sauber belohnt."

Frage: Wie schaut es mit der Fahrphysik und dem Handling der Boliden aus?
Neil McEwan: "Wir haben den Bereich des Handlings, der Fahrzeugphysik und des Setups total verändert. Er basiert auf der letztjährigen Simulation und dem was wir herausgefunden was die Spieler daran mochten. Wir haben versucht ihn noch realistischer zu machen, sodass er der Formel 1 mehr gerecht wird und sich die Autos nicht wie ein Sportwagen oder normaler Straßen-Pkw anfühlen. Es ist aber ziemlich schwer, hier genau die Mitte zu treffen und es richtig hinzubekommen."

Frage: Atari und Sony haben sich ja auch schon an einer Formel-1-Simulation versucht. Wie schätzt du F1 Career Challenge im Vergleich zu diesen beiden ein?
Neil McEwan: "Ehrlich gesagt habe ich es genossen, beide Spiele zu spielen. Allerdings fand ich Sonys Spiel etwas zu leicht und arcademäßig und das Fahrgefühl kam nicht so gut rüber. Bei Ataris Spiel war es anders, ich fand es etwas zu schwer. Ich denke, dass unsere Simulation irgendwo in der Mitte zwischen den beiden liegt."

Die Macher von F1 Career Challenge im InterviewDie Macher von F1 Career Challenge im Interview  Zoom Frage: Das Spiel verfügt ja wieder über die Original-Lizenz. Mit wem habt ihr beim Verhandeln da zu tun?
Neil McEwan: "Die Sache mit der Lizenz läuft über die FOA (Formula One Administration), doch wir haben zu den Teams auch eine wirklich gute Beziehung aufgebaut. Wir haben direkt jemanden der mit den Rennställen in Verbindung steht und waren bei Testfahrten live dabei. Dort haben wir die 22 Boxencrew-Mitglieder von Benetton im Motion Capturing-Verfahren aufgenommen und wir haben uns natürlich auch mit ihren Ingenieuren ausgetauscht. Das Resultat dieser Bemühungen ist, dass der Motorensound und alles andere im Spiel authentisch ist."

Frage: Enthält euer Spiel wirklich alle Teams? Gab es keine Probleme oder Schwierigkeiten?
Neil McEwan: "Nein, es sind alle Teams enthalten und sie alle waren großartig. Wir mussten jedem Team jedes noch so kleine Element, welches im Spiel enthalten sein wird, zeigen. Angefangen bei den Boliden, über die Fahrer und Teams, bis hin zu Bannerwerbung auf den Strecken und den Kursen, einfach alles wurde geprüft. Dieser Aufwand hat aber auch etwas Positives, denn er bedeutete exzellentes Feed-back, auch wenn das zur Folge hatte, dass man uns schon einmal fragte, ob wir dieses Logo 20 Zentimeter in dieser Richtung und jenes Logo etwas weiter rechts platzieren könnten."

Frage: Erzähl uns mehr über das Spiel. Ist es möglich, dass man an Stelle eines bestimmten Fahrers in dessen Cockpit steigt? Sagen wir einmal, dass man Mika Salo spielen möchte, geht das?
Neil McEwan: "Ja, man selbst führt seine Karriere fort und ersetzt ihn. Man selbst ist immer der Nummer-2-Fahrer in einem Team und nimmt dessen Platz ein. Das war aus Lizenzgründen vorher nicht möglich gewesen, doch wir hatten dieses Mal gute Argumente und konnten den Lizenzgeber überzeugen, denn es ist ein bedeutender Bestandteil des Spiels."

Die Macher von F1 Career Challenge im InterviewDie Macher von F1 Career Challenge im Interview  Zoom Frage: Wie funktioniert die Statusanzeige auf der man den eigenen Ruf und die vorgegebene Zielstellung ablesen kann genau?
Neil McEwan: "Nun, der eigene Ruf verändert sich je nachdem wie nahe man dem vom Teamchef ausgegebenen Ziel, welches er vor einem Rennen festlegt, kommt. Wenn man zum Beispiel für Arrows oder Minardi fährt, dann wird man natürlich keine brillante Leistung bei den Rennen zeigen können, woran wir die Anzeige mit der eigenen Reputation festgemacht haben."

"Der Teammanager wird zum Beispiel das Ziel ausgeben, dass man als Achter ins Ziel kommen soll oder einfach das Rennen für Arrows zu Ende fahren soll. Wenn man dann ins Ziel kommt, steigt die Feed-back-Statusanzeige und jeder wird glücklich und die Zuschauermenge wird euphorisch sein. All dieses Feed-back bekommt man über einen PDA vom Teamchef mitgeteilt. Und während man fährt gibt es per Boxenfunk motivierende Worte."

Frage: Und was passiert wenn man seine eigene Reputation nicht verbessern kann?
Neil McEwan: "Ganz einfach - sie fällt und man könnte vom Team gefeuert oder von einem Hinterbänklerteam verpflichtet werden. Die Reputation ist also ein wichtiger Aspekt des Spiels."

Frage: Erkläre uns bitte etwas über die Superlizenz und beantworte uns, ob man, wenn man sich gut anstellt, für das Ferrari-Team fahren kann?
Neil McEwan: "Zum Anfang wird man natürlich kein Angebot bekommen. Wenn man mittelmäßig Leistungen abliefert, bekommt man ein Angebot von Prost oder Arrows. Wenn man bei jedem Test sehr gut abschneidet erhält man vielleicht ein Angebot von einem Mittelklasseteam wie Benetton oder Sauber."

"Gehen wir einfach einmal davon aus, dass man für Benetton fährt und sich dabei gut anstellt. Dann kann es passieren, dass man zur Saisonmitte von einem anderen Team ein Angebot bekommt und auch am Ende der Saison. Mit Ferrari wird man aber nicht anfangen können, denn ein Rookie wird niemals die Möglichkeit angeboten bekommen gleich für Ferrari zu fahren."

Frage: Und wie lange kann es dauern bis man es bis in das Ferrari-Team schafft?
Neil McEwan: "Um für Ferrari fahren zu können, könnte es schon bis zur Saison 2002 dauern, allerdings nur wenn man jedes Rennen gewinnt und um das zu erreichen muss man schon ein außergewöhnlicher Fahrer sein."

Frage: F1 Career Challenge macht von der vermittelten Geschwindigkeit einen viel schnelleren Eindruck als andere Formel-1-Spiele. Warum?
Neil McEwan: "Wir haben einfach unser Know-how von Shox genommen und unser größtes Ziel war es, das Spiel schnell zu machen und die Framerate zu stabilisieren. Wir benutzen auch Motion-Blur, um dem Spieler die Geschwindigkeit zu vermitteln."

Frage: Im Spiel wird ein Bonuskarten-System verwendet, wie funktioniert es?
Neil McEwan: "Ganz einfach. Nehmen wir einmal ein Weltmeisterschafts-Rennen. Während man es absolviert gibt es so genannte 'heiße Zonen' auf der Strecke. Wenn es einem gelingt in einem Zeitsektor die vorgegebene Zeit zu fahren, dann erhält man eine von den Bonuskarten. Oder wenn man drei Fahrer auf einmal überholt, erhält man auch eine Karte. Wenn man seinen Teamgefährten in der Qualifikation schlägt, die schnellste Rennrunde fährt oder siegt, erhält man eine Karte. Diese Karten sind vergleichbar mit gesammelten Punkten, mit denen man Upgrades für das eigene Auto kaufen oder neue Helmdesigns oder Pitbabes freischalten kann. Es gibt spezielle Replays, Qualifikationsmotoren-Upgrades, bessere Zuverlässigkeit und solche Dinge. Wir haben das Bonuskarten-System integriert, weil wir so einen Aspekt einbauen wollten der einen Sinn macht und im Endeffekt bedeutet diese Sache zusätzlichen Spaß und Motivation für den Spieler."

Frage: Das Spiel fängt ja mit der Saison 1999 an. Was passiert aber wenn einer der Fahrer in einer der Saison nicht dabei war, weil er zum Beispiel verletzt gewesen ist?
Neil McEwan: "Man würde nur die Meldung DNF, hat das Rennen nicht beendet, bekommen. Danach würde dann der Ersatzfahrer im nächsten Rennen einspringen. 1999, im Fall von Michael Schumacher nach seinem Unfall in Silverstone, wo er anschließend für einige Rennen nicht mehr fuhr, würde man sicht sehen wie er von der Strecke fliegt und sich das Bein bricht, er beendet einfach nur das Rennen nicht und dann gibt es die Meldung DNF."

Frage: Eine Frage die sicherlich viele Rennspiele-Fans interessiert ist die wie ihr die Leistungsunterschiede der einzelnen Boliden entsprechend den jeweiligen Saisons anpasst?
Neil McEwan: "Wir haben für jedes Auto verschiedene Setups und sie verhalten sich von der Performance her ziemlich genauso wie in der jeweiligen Saison. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass jemand der für McLaren gearbeitet hat die Boliden im Spiel modelliert hat. Er ist der absolute Guru was Formel-Boliden angeht und er stellt sicher, dass jedes Auto zu einhundert Prozent korrekt ist. Wir haben deshalb auch die akkuratesten Autos."

Frage: Was ist mit dem Arrows-Team, welches nicht mehr existiert? Wie ergeht es ihm im Spiel?
Neil McEwan: "Nun, das Team hat die Saison 2002 nicht beendet. Wenn man im Spiel in der Saison 2002 für Arrows fährt und das Team plötzlich keine Rennen mehr bestreitet war es das auch für einen als Fahrer."

Frage: Ehrlich? Also bemüht man sich drei Jahre lang umsonst und wird dann in der letzten Saison rausgeschmissen?
Neil McEwan: "Ganz so dramatisch ist es nicht. Man bekommt nämlich ein Angebot von einem anderen Rennstall. Aber wenn man 2002 für Arrows fährt, dann darf man ohnehin nicht davon ausgehen die Weltmeisterschaft zu gewinnen."

Frage: Zum Abschluss folgende Frage: Hat EA Sports einfach die bereits vorhandenen Daten der früheren Spiele, sagen wir einmal F1-2000, übernommen?
Neil McEwan: "Ja, definitiv. Wir haben eine ziemlich gute Datenbank und ein Teil des Produktionsteams ist von Beginn an dabei. Ich selbst habe 1999, als wir die PC-Version entwickelten, angefangen und wir alle haben unsere Fähigkeiten über die Jahre verbessert und wissen welche Bereiche wichtig für ein Rennspiel sind. Der Karrieremodus, wo man mit seinem eigenen Namen fährt ist schon eine große Sache. Das ist, um ehrlich zu sein, das Beste am ganzen Spiel."





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