Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner Schale

2004 wagte sich Bugbear mit einem neuen, innovativen Rennspiel auf den Markt: FlatOut. Keine schlechte Idee, wie wir heute wissen. Nur logisch also, dass nach FlatOut 2 und einer Xbox 360-Version nun auch ein PSP-Ableger kommt, und den haben wir natürlich getestet.

Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner SchaleSeit der Erstauflage in 2004 hat die FlatOut-Serie eine rasante Entwicklung hingelegt. Nach einem furiosen Auftakt präsentierte Bugbear nur gut eineinhalb Jahre später den Nachfolger FlatOut 2, der mit komplett neuen Strecken, Wagen und Spielmodi ausgestattet wurde. Wiederum circa ein Jahr nach dessen Erscheinen auf PC, PS2 und Xbox folgte dann mit Ultimate Carnage eine auf die technischen Möglichkeiten der Xbox 360 angepasste Version für eben diese Konsole, welche wiederum im kommenden Juni auch für PC-Zocker verfügbar gemacht werden soll. Kein Wunder also, dass Bugbear die Entwicklung der PSP-Version bei der ganzen Arbeit ausgelagert hat, könnte man meinen.

Doch erstaunlicherweise haben die Finnen zwischenzeitlich schon selbst ein Spiel eines anderen Herstellers für die PSP entwickelt und das sogar ziemlich erfolgreich. Es handelt sich dabei nämlich um das Remake von SEGA Rally. Vielerorts wurde vor allem die Grafik dieser Umsetzung über alle Maßen gelobt. Umso spannender wird es zu sehen, was Entwickler SixByNine mit FlatOut aus Sonys Hosentaschen-PlayStation herausholen kann.

Dreifaltigkeit

Obwohl es sich bei Head On um ein Handheld-Spiel handelt, muss sich auch das vermeintlich kleinste FlatOut keinesfalls verstecken. Grundsätzlich gliedert sich das Game in drei große Einzelspielerbereiche. Da gibt es zum einen den Carnage-Mode, welcher sich hauptsächlich auf Stunts, Demolition Derbys und Rundkursvarianten mit speziellen Zielvorgaben, zum Beispiel so viel wie möglich zu zerstören, konzentriert. Die zweite Säule bildet der altbekannte FlatOut-Mode; ein klassischer Karrieremodus bei dem man sich durch Rennsiege ein paar Dollars verdient, neuere Wagen und Tuningteile kaufen kann.

Säule Nummer drei stellt dann der Einzel-Event-Mode dar, ein Arcade-Modus in dem man direkt alle Strecken und Stunts des Spiel anwählen kann ohne diese vorher mühsam freispielen zu müssen, was sich natürlich für eine Handheldkonsole besonders gut eignet. Daneben findet sich im Hauptmenü auch noch eine Mehrspieler-Sektion in der man Stunts im Hot-Seat-Modus und Rennen für bis zu 4 Spieler im WLAN-Ad-Hoc-Modus wählen kann. Damit steht Head On den großen Konsolen in nichts nach und bietet exakt deren Inhalt plus eben PSP-typische Mehrspieleroptionen.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 36 Herausforderungen, 12 Ragdoll Mini-Games, 6 Szenarien mit 40 verschiedenen Strecken, 9 Demoliton Derby-Arenen und 45 Wagen. Oder in Textform: Umfang und Abwechslung mit dem man wohl mindestens ein halbes Jahr lang die Wartezeit auf den nächsten Bus überbrücken wird können.

Kreuz und Quer

Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner Schale Was FlatOut aber natürlich ausmacht ist das enorme Maß an Zerstörung und damit einhergehende spielerische Freiheit. Und selbstverständlich erreicht ein Handheldspiel an dieser Stelle nicht das Maß einer PC-Version geschweige denn einer Xbox 360, aber auch in Head On geht verdammt viel zu Bruch – vielleicht sogar mehr als man erwarten konnte. Egal ob der nächstbeste Jägerzaun, mannsgroße Kakteen oder ganze Schaufenster-Passagen, fast nichts in unmittelbarer Nähe zur Strecke ist vor den Wagen sicher und wird spektakulär mittels Objektphysik in seine Einzelteile zerlegt.

Aber natürlich gilt das auch andersrum, schließlich gehen solche Kollisionen auch an den Autos nicht spurlos vorbei. Hier hat man allerdings schon den Eindruck, dass die Entwickler ein wenig mit der Power der PSP haushalten mussten und kleine Abstriche gemacht wurden. Denn so richtig schlagen die Beschädigungen an den Boliden erst nach mehreren heftigen Crashes ein. Karosserieteile verlieren diese jedenfalls eher langsam. Die Verformung der Wagen wurde insgesamt wohl auch zurückgeschraubt, dennoch ist das Schadensmodell für ein Handheldspiel aller Ehren wert. Nicht zu vergessen, dass auch auf der PSP die Fahrer der Autos – in der hiesigen Version durch Crash-Test-Dummies ersetzt – wieder durch die Gegend fliegen.

Spurwechsel

Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner Schale Steuerungstechnisch bewegten sich die großen FlatOut-Versionen immer in einem guten Kompromiss aus ein bisschen Realismus und etwas mehr Arcade, und diese Mischung trifft auch auf die PSP-Version ganz gut zu. Grundsätzlich unterscheiden sich die drei Antriebskonzepte Front-, Heck- und Allradantrieb so voneinander wie man es erwarten würde. Während Front- und Allrad- angetriebene Wagen größtenteils gutmütig in den Kurven liegen, drängt das Heck der Hinterradangetriebenen Fahrzeuge vor allem bei steigender Leistung öfter mal nach Außen, was sich aber in der Regel mit etwas Gaswegnahme und Gegenlenken leicht parieren lässt.

Insgesamt bewegen sich Steuerung und Fahrverhalten erstaunlich nah an den anderen Versionen und werden eigentlich nur durch die kürzeren Achsen des PSP-Analog-Pads leicht verfälscht. Dadurch wirkt die PSP-Steuerung im Vergleich zu den stationären Konsolen natürlich etwas gefühlloser, macht für sich gesehen aber einen super Job. Schade nur, dass man nach wie vor relativ schnell an verschiedenen Ecken und Kanten, wie etwa Leitplanken, Bäumen oder Laternenmasten, hängen bleibt insofern diese nicht zerstörbar sind.

Mindestens genauso oft stellen sich auch immer noch Kontrahenten quer und blockieren so die Strecke. Nicht selten schiebt man die künstlichen Idioten kurvenlang vor sich her und muss nicht selten komplett herunterbremsen, um an ihnen vorbei zu kommen. Das ist nicht nur nervig und kostet auch Zeit, sondern war schon im ersten FlatOut ein nicht unerhebliches Problem das offensichtlich bis heute nicht bearbeitet wurde.

Auf Augenhöhe

Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner Schale Deutlich ausgereifter als diese kleinen KI-Macken präsentiert sich die technische Seite von FlatOut Head On. De facto dürften wir es hier sogar mit einer, wenn nicht der bis dato besten PSP-Grafik zu tun haben. Auf der einen Seite sind gewisse Ähnlichkeiten zu SEGA Rally nicht von der Hand zu weisen, doch auf der anderen sieht das Ganze doch verblüffend nach exakt derselben Engine aus die auch die anderen FlatOut-Versionen befeuerte. Rein optisch könnte man auch einfach die Details der PC-Version etwas runterschrauben, so originalgetreu schaut die PSP-Version aus.

Doch auch für sich betrachtet leistet FlatOut auf der PSP Erstaunliches. Dabei ist vor allem die Detailfülle verblüffend. Es scheint kein einziges Streckenrandobjekt bei der Portierung auf der Strecke geblieben zu sein. Überall stehen Tonnen, Zäune, Reifenstapel, Tribünen und was weiß ich nicht alles am und im Weg. Fast schon verschwenderisch mutet dabei die Vegetation mit hübschen Bäumen und dichten, sogar animierten Grashalmen an. Abgerundet wird die umfangreiche Landschaftsdarstellung durch die große Sichtweite und netten, wenn auch etwas grobkörnigen, Hintergrundbildern.

Am Limit

Spieletest: FlatOut Head On - Große Action in kleiner Schale Doch die Strecke ist natürlich nur das Eine. Auch den Wagenmodellen mangelt es an Nichts. Die Boliden wirken dank verhältnismäßig vieler Polygone schön rund und ausgeformt und bieten sogar unterm Blech noch mehr Details, wie Gitterrohrrahmen oder modellierte Motoren. Als echte Highlights fürs Auge kommen dann noch Environment Mapping auf dem Lack und schicke Beleuchtungseffekte obendrauf.

Nichtsdestotrotz kann man Head On aber schon manchmal anmerken, dass SixByNine mit der Technik wohl doch am absoluten Maximum des auf der PSP Möglichen operiert. Indizien dafür sind zumindest unregelmäßig auftretende Ruckler, vereinzelte Pop-Ups in der Ferne und nicht seltene Grafikfehler an den Polygonkanten. Gegen das, was man dafür aber während eines Rennes alles zu sehen bekommt, verkommen diese kleinen Fehler aber zu einem geringen Opfer, das man gerne in Kauf nimmt.

Auf die Ohren

Gute Nachrichten gibt es auch beim Sound, denn auch hier haben die Entwickler nicht gespart und somit einen fetten Soundtrack mit auf die UMD gepresst. Der besteht ohne Ausnahme aus lizenzierten Stücken verschiedener Rock-Richtungen und heizt damit die Atmosphäre, selbst über die bescheidenen Lautsprecher der PSP zusätzlich an. Wer dagegen Kopfhörer benutzt bekommt nicht nur die Songs in einer hervorragenden Qualität auf die Ohren, sondern kann sich auch an den schön sonoren Motorensounds erfreuen, die sich nicht nur von Fahrzeug zu Fahrzeug unterscheiden sondern auch nach Tuningmaßnahmen stimmgewaltiger werden.

Fazit:

Meine Damen und Herren, bitte erheben Sie sich und spenden Applaus für dieses Sahnestück der mobilen Unterhaltungskultur. Entwickler SixByNine ist mit FlatOut Head On eine blitzsaubere Portierung des beliebten Action Racing-Krachers gelungen. Und obwohl wir sonst dazu neigen reine Portierungen von einer zur nächsten Plattform eher kritisch zu sehen, weil es dabei allzu häufig nichts Neues gibt, klatschen wir entzückt in die Hände, denn eben diese Tatsache ist es, die FlatOut Head On in dieser Hinsicht so beeindruckend macht.

Die Entwickler haben tatsächlich fast alles 1:1 von den größeren und wesentlich leistungsstärkeren Plattformen übernommen. Dadurch setzt Head On eine ganz neue Duftmarke in Sachen Umfang und Präsentation auf einem Handheld und empfiehlt sich damit auch nahezu jedem PSP-Spieler.



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