Zoom Vom Schock, dass Gran Turismo 5 nicht mehr 2009, sondern doch erst 2010 für die PlayStation 3 erscheinen wird, haben sich die Gran Turismo-Fans inzwischen weitestgehend erholt. Neben der Vorfreude ist aber auch etwas Ernüchterung geblieben, denn wenngleich Releaseverschiebungen in der Geschichte des GT-Franchises schon so etwas wie Tradition haben, bleibt ein fader Nachgeschmack. Für die meisten Gamer ist schwer bis gar nicht zu verstehen, warum die Entwicklung so lange dauert. Erst Recht nicht, wenn man bedenkt, dass mit Gran Turismo 5: Prologue die Basis für GT5 bereits seit anderthalb Jahren vorhanden ist.
"Es gibt nichts, was uns das Spiel schneller entwickeln ließe."
'COMPUTER BILD SPIELE' hatte während eines Besuchs des Entwicklerstudios Polyphony Digital in Tokio kürzlich Gelegenheit Kazunori Yamauchi persönlich dazu zu befragen. "GT5 ist schwer zu entwickeln", erklärt der Japaner im Interview und führt weiter aus: "Die Ausmaße des Spiels sind riesig, es ist einfach zu groß. Es ist so komplex, so gewaltig in seinem Maßstab."
Zoom Befragt, ob nicht die Gefahre bestünde, dass durch die lange Wartezeit die Fans langsam das Interesse verlieren, antwortet Yamauchi: "Das mag schon sein, aber es gibt nichts, was uns das Spiel schneller entwickeln ließe. Es ist ja nicht so, dass wir zum Ende hin langsamer werden. Wir tun unser Bestes." Außerdem gibt der Polyphony Digital-Chef zu bedenken, dass die Messlatte für jedes neue Gran Turismo-Spiel nun einmal sehr hoch liegt.Im Vergleich zur Prologue-Version wird nicht nur der Spielumfang von Gran Turismo 5 insgesamt größer sein, sondern "wirklich alle Aspekte", von der Fahrphysik über die Soundkulisse bis hin zu den Online-Features sollen sich in deutlich weiterentwickelter Version präsentieren.
Wettereffekte und Tageszeitenwechsel? Technisch kein Problem
Zoom Auch Fahrzeugschäden, inzwischen in nahezu jedem Rennspiel das etwas auf sich hält integriert, wird GT5 bieten. Basierend auf den Rückmeldungen der GamesCom- und Tokyo Game Show-Besucher wird das Schadensmodell aktuell komplett überarbeitet. Unter anderem mit ein Grund, weshalb das PS3-Rennspiel erst im nächsten Jahr erscheint. Welche weiteren Features außer den bereits bestätigten enthalten sein werden, wird sich zeigen. Gegenüber 'COMPUTER BILD SPIELE' wollte sich Kazunori Yamauchi noch nicht festlegen, ob wechselnde Wetterbedingungen und Tageszeiten, die bei vielen Fans ganz oben auf der Wunschliste stehen, ebenfalls zum Leistungs- oder besser gesagt Ausstattungsumfang gehören werden. Technisch gesehen spricht zumindest nichts dagegen: "Wenn man auf die Geschichte von Rennspielen zurückblickt, gab es unterschiedliche Wetterbedingungen oder Tag-und-Nacht-Rennen bereits in Spielen der Achtziger. Aber als wir 1997 'Gran Turismo' machten, befassten wir uns zunächst nicht groß mit solchen Features, sie kümmerten uns nicht besonders. Wir experimentieren ständig mit Wetter- und Lichtbedingungen und solchen Sachen. Wenn wir müssten, könnten wir sie wohl schon morgen ins Spiel integrieren. Aber ob dieses Feature vorhanden ist oder nicht, ist nicht das Entscheidende. Es geht darum, ob dieses Feature die Gesamtqualität des Spiels wirklich erhöht oder ob es sie verringert. Eben darauf liegt unser Augenmerk."