Am 14. Februar 2009, pünktlich um 15:30 Uhr starteten 32 Teams mit 137 Fahrern zu den "Fanatec 24h von Spa-Francorchamps". Zuvor hatte jeder Beteiligte in den zurückliegenden drei Monaten tausende Runden trainiert, an deutlich mehr als den geforderten zwei von vierzehn Testrennen teilgenommen und sich in den vier zweistündigen Qualifikaionsrennen unter den insgesamt 57 gemeldeten Teams für dieses Event qualifiziert.
Bereits am Vormittag, als das anderthalbstündige Qualifying gefahren wurde, mussten leider zwei Teams absagen. Team "Twister-Racing 1" gelang dann mit Startfahrer Dennis Hirrle mit einer Zeit von 2:07.697 min, die Pole-Position. Nur Achtundachzigtausendstelsekunden dahinter, konnte sich Team "F1-Speedies", mit ihrem Startfahrer Daniel Hake in die erste Startreihe stellen. Die weiteren Platzierungen in den ersten drei Startreihen belegten Team "Allstar-Racing 1" (Nebojsa Tramosljika), "HP-Racing Dortmund" (Ronny Hähnel) und die Teams "DTM-Racing" mit Startfahrer Maximilian Vietmeier und "Tanchiki Forever" mit Siahrei Pakhodnia am Steuer.
Großartiger Start
Im 'MultiBC.de'-Livestream wurden dann die Moderatoren Lutz Enger, Thomas Hakes und die zahlreichen Zuschauer Zeugen eines der großartigsten Starts in der Historie von 'Sim-Racing.de' überhaupt. Die durch die vielen Testrennen und das Wissen um sehr viele Livestream-Zuschauer sensibilisierten Fahrer, brachten alle 30 Autos ohne den kleinsten Zwischenfall durch die erste, sehr enge La Source-Kurve und die noch viel gefährlichere, berühmt-berüchtigte Eau Rouge. Das Team der "F1-Speedies" konnte sich direkt in der ersten Kurve mit ihrem bezeichnenden Namen an "Twister-Racing 1" vorbeischieben und somit die erste Grundlage für den überzeugenden Erfolg in diesem Rennen legen.
Ein virtuelles 24-Stunden-Rennen lässt in keiner Weise die Faszination seines realen Vorbilds vermissen. Die ungeheure Anspannung vor dem Start, die physische Belastung am Steuer und die dicht beieinander liegenden Freuden und Leiden machen die Komplexität eines solchen Rennereignisses deutlich. Jeder einzelne Fahrer hatte viele, viele Stunden und Trainingsrunden investiert, um diese Herausforderung zu meistern. Wie groß muss dann die Enttäuschung sein, wenn ein Team durch technische Umstände, die nur bedingt mit dem Rennen an sich zu tun haben, ausfällt. Disconnects und PC-Crash sind die virtuellen "Cent-Teile" der realen Rennautos - kaum zu ermitteln und verantwortlich für das Ausscheiden.
Hohe Ausfallquote
So mussten die Kommentatoren insgesamt 20 Mal den Ausfall eines Teams bekannt geben. Erinnerungen an das erste 24 StundenrRennen in Le Mans 2007 kamen hoch. Doch dann zeigte sich ein Phänomen mit welchem keiner der Veranstalter gerechnet hatte. Nicht ein Beteiligter erhob irgendwelche Vorwürfe an Organisation, Strecke oder Fahrzeug. Im Gegenteil, viele besuchten die Kommentatorenkabine zu einem Interview, um ihren Dank zu äußern, bei solch einem Event dabei gewesen zu sein.
Alex Lang vom Team "Allstar-Racing 1", die auf dem aussichtsreichen Platz 2 liegend in Runde 414 durch einen Stromausfall aus dem Rennen geworfen wurden, brachte es im Interview auf den Punkt: "Wir haben 3 Monate lang tolle Testrennen gehabt, im eigenen Team und zu den anderen Teams richtige Freundschaften schließen können, haben jede Menge Spaß gehabt - auch hier im Rennen. Warum also sollten wir nach kurzer Enttäuschung über den Ausfall traurig oder gar böse sein?". So oder ähnlich äußerten sich alle Teams. Immer verbunden mit der Zusage, im Juni 2009 zum dritten Mal in Le Mans wieder dabei zu sein.
Noch ein höchst erfreulicher Effekt konnte beobachtet werden: Normalerweise sollte in einem Autorennen der Konkurrenzgedanke an erster Stelle stehen. Wie oft erlebt man in der Realität verhohlene Schadenfreude über den Ausfall seiner Mitbewerber? Nicht so hier. Jeder der ausgefallenen Teams drückten den im Rennen verbliebenen Teams und Fahrern die Daumen und wünschte ihnen Glück.
Hohes Zuschauerinteresse
Diese Grundstimmung drückte sich auch in den Zuschauerzahlen des Livestreams aus. Martin Bals, Chef von 'MultiBC', bestätigte im Interview gegen 15 Uhr, das bis dahin nahezu 20.000 Zugriffe auf den Livestream verzeichnet wurden.
Am Ende sahen zehn Teams die Zielflagge. Thomas Hakes, Co-Kommentator und Herausgeber der Onlinezeitschrift "Boxenstop", initiierte die unglaublich emotionale Schlussrunde, in der das Siegerteam der "F1-Speedies" das verbliebene Fahrerfeld einsammelte, um gemeinsam die Ziellinie zu überqueren. Die Kommentatoren wechselten deshalb von ihrer warmen Kabine direkt in die "Teamspeak-Boxengasse" und Thomas Hakes kommentierte mit faszinierender Dramaturgie zusammen mit allen Fahrern diesen gleichermaßen sportlichen wie auch emotionalen Höhepunkt der zurückliegenden 24 Stunden.
Ohne Zweifel war diese Rennen das erfolgreichste Event, welches von 'Sim-Racing.de' organisiert wurde - trotz der unerwartet vielen Ausfälle. Das vorerst letzte 24 Stundenrennen in dieser Form wird nun am 13. und 14. Juni zum dritten Mal in Le Mans stattfinden.
Das Gesamtergebnis
Pos. - Team - Rd.
01 - F1-Speedies - 642
02 - Twister-Racing 2 - 636
03 - Driving Artist - 635
04 - DTM-Racing - 635
05 - Online-Motorsport - 631
06 - Steafe und Frank Racing - 620
07 - Langstreckenmasters 2 - 620
08 - oS-Racing - 619
09 - Langstreckenmasters 1 - 613
10 - Online-Gamecenter - 608
11 - Gasoline-Devils - 466
12 - Allstar-Racing 1 - 414
13 - Brakesman Racing - 380
14 - BP Motorsport - 359
15 - Race@rt - 345
16 - Asphalt Devils - 326
17 - G-R-L F1 - 287
18 - Twister-Racing 1 - 286
19 - eSRc feat. PMSC - 285
20 - Allstar-Racing 2 - 285
21 - Simracing-Project 1 - 233
22 - HP-Racing Dortmund - 232
23 - Simracing-Project 2 - 182
24 - WirPre-Racing e.V. - 180
25 - Precision Motorsport - 160
26 - PRacers Inc. - 155
27 - PSRF/WirPre - 65
28 - fGn Motorsports - 40
29 - Tanchiki Forever - 35
30 - F1RL Redbull Germany - 33
Nicht am Start: Precision Motorsport 1 und Team ConverTTable
+ 21.02.2009 Lutz Enger, MK
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