Das aus internationalen Motorsportfans bestehende Cars & Tracks Development Project, kurz auch CTDP, ist bereits seit mehr als fünf Jahren für besonders realistische Modifikationen bekannt die sich ausschließlich der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, widmen. Nachdem im Sommer des letzten Jahres mit der Saison 2005 die erste Umsetzung für die von Image Space Inc. entwickelte Rennsimulation rFactor erschienen ist, stehen mit den Jahren 1994 und 2006 zwei weitere Erweiterungen bereit, die für Furore sorgen möchten.
Während die Formel 1 2006-Modifikation alle Fahrer und 22 rund 750 PS starken, erstmalig von 2,4 Liter Hubraum umfassenden V8-Aggregaten befeuerten Boliden von Renault bis Midland enthalten wird, widmet sich das Jahr 1994 der klassischen Formel 1, die ohne Fahrhilfen und besonderes sichere Werkstoffe auskommen musste. Die Formel 1 2006-Erweiterung bietet die Möglichkeit im letzten Rennwagen vom siebenmaligen Champion Michael Schumacher zu fahren. Auch können ambitionierte Piloten mit dem 1994er-Add-On virtuell die Geschichte verändern. CTDP-Teamkoordinator Andreas Neidhardt äußert sich nun exklusiv zum aktuellen Entwicklungsstatus beider Projekte, informiert über zukünftige Pläne und erläutert, warum es keine Demoversionen der Modifikationen geben wird.
Technikevolution verändert Fahrverhalten
Auch wenn es zwischenzeitlich ruhig um die Formel 1 2006-Modifikation war, arbeitet das Team weiterhin mit Hochdruck an dem inoffiziellen Add-On. Von zwölf Teams sind bis auf Super Aguri, Mclaren-Mercedes und Renault alle Wagen implementiert worden. Die übrigen Fahrzeuge werden in der zuvor genannten Reihefolge der Rennställe noch folgen. Alle Monoposti werden im Laufe des Prozesses überarbeitet und mit rennspezifischen Upgrades ausgestattet. Zum Beispiel vertrauen der Red Bull RB3, Super Aguri SA05 und Honda RA106 auf eine Art Kiel als Aerodynamiklösung, die immer weiter entwickelt wurde. Das CTDP beachtet diesen Fortschritt und wird für jede Evolutionsstufe der Kiele eine spezielle Fahrwerksphysik erstellen, so dass Unterschiede im Fahrverhalten wie in der Realität zu spüren sein werden. Für Nutzer des Real Feel-Plugins sollen sich hieraus auch unterschiedliche Force Feedback-Effekte ergeben. Des Weiteren dürfen sich Fans auf neue Fahrerkörper und Helme freuen, die noch authentischer aussehen sollen.
Keine F1 2006-Demo
Angesichts der recht langen Wartezeit auf hochqualitative Modifikationen stellen sich viele Interessierte die Frage, warum das CTDP nicht eine Art Demoversion mit wenigen Fahrzeugen in einem frühen Stadium zur Verfügung stellt. Das Team MMG hat dies bereits mit der Demo der Formel-1-Saison 1979 durchgeführt und positive Resonanz erhalten. Neidhart erklärt, dass das Team darüber nachgedacht habe, es aber keine Demo geben werde, da Fans immer wieder solche Versionen extrem umbauen und man sich wundere, warum das finale Add-On dann nicht funktioniere. "Außerdem durchlaufen die Autos während der 'Produktion' immer wieder Korrekturschleifen. So würde dann ein Wagen besser als der andere aussehen. Unser Ziel ist es jedoch, alle Boliden auf einem hohen Qualitätslevel zu bringen", so der Teamkoordinator. Bei den ständigen Anpassungen finden die Modder zudem immer wieder neue Methoden heraus, um bessere Ergebnisse zu erreichen. Oft werden frühere Versionen der Wagen später mit dem neu gewonnen Wissen modifiziert.
F1 1994-Modifikation in Brasilien-Ausführung
Außerdem gibt Neidhardt neue Informationen zur Veröffentlichung der Formel-1-Saison 1994 für rFactor bekannt. Diese soll zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt in der Spezifikation des damaligen Grand Prix von Brasilien, dem ersten Rennen des Meisterschaftsjahres, erscheinen. Dies bedeutet, dass Interessierte virtuell noch einmal mit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna, die beim dritten Lauf der Saison in Imola tödlich verunglückten, um Grand Prix-Siege kämpfen können. Dieser Entschluss wurde auf Grund der Tatsache, dass rFactor in der derzeitigen Version unter anderem keine Fahrerwechsel innerhalb eines Meisterschaftsjahres unterstützt, gefasst. Weitere Inhalte in Form von einzelnen Lackierungen, die beispielsweise nur bei ausgewählten Veranstaltungen zu sehen waren, sollen jedoch im Rahmen einiger Service Packs bereitgestellt werden.
Bis zur Veröffentlichung der neuen Spielversion der unabhängigen Rennsimulation soll die Formel 1 1994-Modifikaton "so weit wie möglich ausgebaut werden. Erst mit rFactor 2 werden alle geplanten Features implementiert werden", beschreibt Neidhardt. Aktuell müssen einige Fahrzeuge noch in den Titel eingebaut sowie "viele kleinere Dinge durchgeführt" werden. Hierzu zählt unter anderem die Anwendung neuer Techniken zur Ersparnis von Polygonen bei gleichem Detailreichtum sowie die Überarbeitung des Motion Blurs bei den Felgen. Zudem müssen noch verschiedene Texturen verbessert werden, um "das Gesamtbild abzurunden."
Zahlreiche neue Impressionen
Um die Wartezeit etwas angenehmer zu gestalten, hat das CTDP außerdem 40 neue Screenshots veröffentlicht, die alle aktuell in rFactor implementierten Fahrzeuge der Saison 2006 zeigen. Neben den Boliden von Toro Rosso, Midland, Williams, Toyota, Honda und Red Bull können Fans unter anderem die Topfahrzeuge von Ferrari und BMW-Sauber auf realen und fiktiven Grand Prix-Strecken unter die Lupe nehmen. Die Bilder wurden mit der neusten Alpha-Version der Formel 1 2006-Erweiterung erstellt und verdeutlichen, dass die Wagen auch in der noch recht frühen Entwicklungsphase sehr detailliert erscheinen und das Potenzial haben, wieder qualitativ Maßstäbe zu setzen.
Die Screenshots zur Formel 1 2006-Modifikation für rFactor könnt ihr wie gewohnt in unserer Galerie zum Spiel betrachten.
+ 01.08.2007 NK
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