Der Grand Prix von Monaco gilt als fahrerisch äußerst anspruchsvoll und zählt zu den Klassikern unter den Autorennen. Vergangenen Sonntag stellten sich 20 Fahrer der WirPre Formel Masters im Fürstentum an der Côte d'Azur der Herausforderung. 78 Rennrunden forderten absolute Konzentration von den Fahrern.
Während der 260 km langen Renndistanz schied die Hälfte des Fahrerfeldes im Kampf gegen den Leitplankendschungel aus. Kevin Riedel mit seinem KR-Competion Team zeigte wieder seine Topform und beherrschte diesen GP mit Pole Position, schnellster Rennrunde und Start-Ziel-Sieg. Nur Daniel Legner vom Team RACE-STAR ConverTTable konnte als Einziger diesen Speed mitgehen.
Qualifikation 1 und 2
Auch in Monaco fuhren von den Zeiten her nur die derzeit besten 13 Piloten der aktuellen Fahrerwertung um die, gerade auf dieser Strecke, begehrten Top 10-Plätze für das 2. Qualifying. Unter 1:14.500 Minuten musste man fahren, wenn man dazu gehören wollte. Obwohl Kevin Riedel und Daniel Legner mit 1:12er-Zeiten sich bereits früh und deutlich qualifiziert hatten, unterboten sich die beiden abwechselnd mit immer schnelleren Rundenzeiten.
Der Kampf um die beste Startposition wurde dann auch in der zweiten Session zwischen Riedel und Legner ausgetragen, die sich zunächst wie bereits in der ersten Qualiyfingsession abwechselten. Am Ende war es Riedel der dieses Duell ganz knapp für sich entschied und seine erste Pole Position holte. Einen ähnlichen Kampf gab es um die Startplätze 3 bis 5. Wobei hier Ralf Konka (Scuderia RSW motorsport) schneller war als Klaus Seimetz (Scuderia RSW motorsport II) auf P4 und Ulf Truschkat (FANATEC DTMR) P5. Lars Kober (KobeHr Formula Racing Team) Gewinner des letzten GP in Barcelona, kam über P6 nicht hinaus.
Das Rennen
Von P1 legte Kevin Riedel wieder einen Bilderbuchstart hin. Dahinter gingen alle Fahrer sehr diszipliniert in die erste Kurve und Runde, wodurch hier noch keine Ausfälle zu beklagen waren. Anschließend konnte Legner zwar über das gesamte Rennen den Speed von Riedel mitgehen, aber der Abstand zwischen den beiden blieb immer um die 2 Sekunden. Von Beginn an spulte Riedel seine Runden schnell, präzise und ohne Fehler wie ein Schweizer Uhrwerk ab und konnte sogar wenige Runden vor Ende des Rennens noch einen dritten Sicherheitsboxenstopp für neue Reifen absolvieren. Legner konnte nur in Runde 46, für kurze 3 Runden, Führungsluft schnuppern. Riedel zeigte also auch hier in Monte Carlo seine Extraklasse und holte sich somit seinen dritten Saisonsieg vor Legner.
Michael Haidorf vom FANATEC DTMR Team rutschte zu Beginn durch einen abgerissenen Frontspoiler von Platz 9 auf 12 zurück und schied am Ende mit einem Aufhängungsschaden aus. Teamkollege Ulf Truschkat beendete das Rennen mit einem Aufhängungsschaden. Somit gab es nach Melbourne eine weitere Nullrunde für die DTMR-Piloten. Lars Kober hatte sich im Laufe des Rennens bis auf den dritten Platz vorgearbeitet, gefolgt von Klaus Seimetz. Während Kober seiner Reifen wie immer nicht schonte, ging der Rennfuchs Seimetz gefühlvoller mit den Pneus um, wodurch er den vor ihm fahrenden Kober kurz vor Rennende noch überholen und dessen Podestplatz abstauben konnte. Auf den mittleren bis hinteren Plätzen blieb es weitgehend ruhig, da ab der 50. Runde zwischen den einzelnen Fahrern 16 bis 30 Sekunden Luft lagen. Die Hälfte der gestarteten Boliden schieden meist nach Fahrfehlern und den dadurch bedingten zu starken Kontakten mit den monegassischen Leitplanken aus.
Spektakulärer Unfall
Einen spektakulären Unfall hatte Michael Schäfer, der nach einem Leitplankeneinschlag sich in der Luft und über den heranrasenden Hermann Pfander überschlug. Pfander konnte aber mit beschädigtem Auto das Rennen fortsetzen und am Ende Platz 10 für das WirPre Racing I Team einfahren. Dramatisch auch das Aus für Andreas Gruendauer (2. Fahrer bei KR-Competion), der auf einem guten 10. Platz liegend circa 16 Runden vor Schluss heftig in die Planken einschlug und das Auto mit abgerissener Aufhängung und Rad sowie einem Motorbrand verlassen musste.
Gratulieren darf man auch den Fahrern Jens Hasse (Gentwo-Racing I), Robert Gödicke (RACE-STAR ConverTTable), Rene Nospickel (WirPre Racing I), Günter Wirges (Scuderia RSW motorsport) und Andreas Behr, die es auf die Plätze 5 - 9 bei diesem sehr harten Rennen geschafft haben, denn in Monaco darf sich schließlich jeder, der es bis ins Ziel geschafft hat, über seine fahrerische Leistung freuen.
Den ersten Platz in der Fahrerwertung behauptet weiterhin Kevin Riedel mit 146 Punkten gefolgt von Lars Kober mit 100 Punkten und Daniel Legner mit 75 Punkten.In der Teamwertung geht es wieder eng zu. Hier führt das Team KR-Competion mit 146 Punkten vor dem Team KoBehr Racing 137 Punkte und RACE-STAR ConverTTable (118 Punkte). Das nächste WFM-Rennen findet bereits am Sonntag, 30 Mai 2010 statt und kann live mitverfolgt werden.
+ 29.05.2010 MK
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