WirPre Formel Masters: Bericht zum Rennen in Shanghai

Detaillierter Bericht vom Qualifying bis hin zum Rennen des dritten WFM-Laufs in Shanghai/China - Rennen Nummer 4 findet bereits am Sonntag in Barcelona/Spanien statt.

WirPre Formel Masters: Bericht zum Rennen in ShanghaiVor dem dritten Lauf der WirPre-Formel-Masters vom Simracing Deutschland e. V. in China auf dem GP-Kurs von Shanghai, stellten sich vergangenen Sonntag für die 21 Starter und Fans gleich mehrere Fragen. Unter anderem bewegte die Gemüter, ob erneut einer der siegreichen Newcomer aus den ersten beiden Läufen eine Chance hat zu gewinnen oder ob es Lars Kober endlich schafft sich durchzusetzen und auf die oberste Stufe des Podiums zu fahren?

Die Qualifikation

In der ersten Qualifyingsession musste man unter 1:37.00 Minuten fahren, um an der zweiten Qualifikation teilnehmen zu können, in der die 10 besten Fahrer die Startplätze unter sich ausmachen. Hier fand man dann auch die üblichen Verdächtigen wie aus den ersten beiden Läufen. Nur Andres Behr vom KobeHr Formula Racing Team konnte seine Trainingszeit nicht abrufen und kam dadurch nicht unter die ersten 10. Klaus Seimetz (Scuderia RSW Motorsport II) schaffte es hingegen mit nur einer gezeiteten Runde und viel Glück in die Top 10. Bei einem Ausrutscher in der Folgerunde hing sein Bolide jedoch auf einem Randstein fest und der Motor ging dadurch in Rauch auf.

Im zweiten Qualifying sicherte sich dann Lars Kober seine zweite Pole Position vor den Fahrern des Teams RACE-STAR ConverTTable. Das "Testkilometer-Monster" Kevin Riedel fuhr auf Position 4 und hatte noch bis in die Nacht auf Sonntag an Setup und Renntaktik gefeilt. So viel Einsatz hatte natürlich auch einen Hintergrund: Riedel wollte dadurch dem Nachteil der Strafversetzung um 10 Startplätze nach hinten entgegenwirken, die er nach dem letzten Rennen in Sepang von den Rennkommissaren erhalten hatte.

Das Rennen

Die erste Position erwies sich für Kober nicht wirklich als Glücksbringer, denn ein suboptimaler Start führte dazu, dass sein Auto nach rechts in Richtung Boxenmauer ausbrach. Der hinter ihm startende Legner wollte genau an dieser Seite an Kober vorbei was prompt zu einem ersten Gummi- und Carbonkontakt führte. Klaus Seimetz leistete sich wie Ferrari-Pilot Fernando Alonso in der Formel 1 einen Frühstart aufgrund eines nervösen Kupplungsfußes und musste sich nach der daraus resultierenden Durchfahrtsstrafe vom letzten Platz aus wieder durch das ganze Feld arbeiten. Einen legalen Raketenstart legte hingegen Kevin Riedel hin. Von Startplatz 13 flog er an allen vorbei und war bereits nach der ersten Kurve auf Platz 4.

Gewinner des Starts war mit Robert Gödicke jedoch jemand anderes. Gödicke führte für 23 Runden lang das Rennen an, leistete sich jedoch im letzten Renndrittel einen Dreher. Außerdem zollte er der falsch gewählten Dreistoppstrategie, wie sich am Ende des Rennens herausstellte, Tribut und fand schließlich als Dritter den Weg ins Ziel. Höhepunkt des Rennens war der sehr spannende und harte aber absolut faire Dreikampf zwischen Engler, Kober und Riedel. Diese drei Fahrer machten 15 Runden lang super Werbung für den Simracingsport. Auf den an Platz 2 liegenden Engler mit einem etwas konservativeren Setup gab es in den ersten Runden kein vorbeikommen. Anfangs biss sich Kober an Engler die Zähne aus und versuchte immer an der Spitzkehre nach der längsten und schnellsten Geraden dieser Meisterschaft vorbeizukommen. Engler machte aber ständig vor dieser Kurve die Lücke geschickt zu. Gleichzeitig musste Kober auch nach hinten auf den seinerseits Druck machenden Kevin schauen. Fast hätte Riedel ein sensationelles Überholmanöver geschafft als er versuchte zwischen den miteinander kämpfenden Engler und Kober auf der langen Geraden durchzustechen. Kober und Riedel tauschten durch Fahrfehler zwischenzeitlich die Plätze 3 und 4. Riedel kam nur dank eines selbst verschuldeten Drehers von Engler in Runde 15 vorbei und überquerte auf Platz 2 die Ziellinie.

Endgültig entschieden wurde der Kampf zwischen diesem Trio durch die unterschiedlichen Boxenstoppstrategien. Kober und Engler waren auf einer Dreistoppstrategie unterwegs, wobei Engler sich bei seinem zweiten Stopp eine Durchfahrtsstrafe wegen Überschreitung der Boxengassengeschwindigkeit einhandelte. Kevin Riedel kam mit nur zwei Stopps aus. Engler sorgte auch am Ende des Rennens noch einmal für einen Atemstillstand. Seine Reifen bauten auf Platz 3 liegend in den letzten 2 Runden sehr stark ab, wodurch er auf Platz 5 zurückfiel. Die letzten Kurven musste er sogar mit einem Plattfuß meistern, wodurch Michael Haidorf vom FANATEC DTMR Team profitieren konnte, der sich vor der Ziellinie an Engler vorbei auf Platz 5 schob.

Während es beim Kampf um die Spitzenplätze heiß herging, war von solch einer Dramatik im hinteren Feld weit und breit keine Spur. Bis auf einen Ausrutscher in der ersten Kurve der Boxeneinfahrt von Günter Wirges, blieb es weitgehend ruhig. Am Ende gewann Kevin Riedel, trotz Strafversetzung, überlegen und mit der besseren Strategie einen spannenden virtuellen Grand Prix in China.

Lars Kober, der vor der Saison als Topfavorit galt, wurde Zweiter und muss weiterhin auf seinen ersten Sieg warten. In der Fahrerwertung liegt Kevin Riedel mit 89 Punkten mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1, gefolgt von Daniel Legner und Lars Kober mit jeweils 50 Punkten. In der Teamwertung geht es enger zu. Hier führt das Team von Kevin Riedel, KR-Competition (89 Punkte), vor dem Team RACE-STAR ConverTTable (80 Punkte) und dem FANATEC DTMR Team (60 Punkte).

Das nächste Rennen der WFM, findet bereits Sonntag den 09. Mai 2010 im spanischen Barcelona statt und wird von allen Beteiligten bereits mit großer Vorfreude erwartet. Wie üblich wird der vierte Lauf via Livestream übertragen, sodass alle Fans das Abschneider ihres Lieblingsfahrers und/oder Lieblingsteams anschauen können.

  • + 08.05.2010 Markus Seufzer, MK
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