Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing

Ein halbes Jahr nachdem es auf der Gamescom der Öffentlichkeit präsentiert wurde, bitten Capcom und Monumental Games nun zur Testfahrt mit dem von Grund auf neu entwickelten MotoGP 09/10. Unser ausführlicher Bericht klärt, wie viel der Rookie auf dem Kasten hat.

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  ZoomSeit jeher konkurrieren zwei Motorrad-Meisterschaften um die Gunst der Zweiradfans, denn unter dem Dach der Fédération Internationale de Motocyclisme, kurz FIM, gibt es gleich zwei Weltmeisterschaften. Zum einen die SBK-WM, in der mit Rennversionen straßenzugelassener Motoräder gefahren wird und zum anderen die MotoGP, eine reine Prototypen-Meisterschaft vergleichbar mit der Formel 1 bei den Automobilen. Nachdem in den vergangenen Jahren die Versoftungen zu beiden Serien aus ein und derselben Quelle, nämlich dem Mailänder Studio Milestone, stammten, und sich so näher waren als es so manchem Fan lieb gewesen sein dürfte, hat Capcom nun ein neues Team für seine Dienste engagiert.

Monumental Racing heißt das Studio das als eine Abordnung von Monumental Games mit Sitz im englischen Nottingham hier sein Erstlingswerk präsentiert und in dem viele ehemalige Mitarbeiter von Climax eine neue Heimat gefunden haben. Climax selbst zeichnete von 2002 bis 2007 für die MotoGP-Spiele für PC und die Microsoft-Konsolen verantwortlich. Nun bringen sie also MotoGP 09/10 auf die Xbox 360 und die PS3 und wir sind natürlich äußerst gespannt darauf, wie sich dieser Newcomer gegen die etablierte Konkurrenz behaupten kann.

Alles neu macht der Frühling

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Für MotoGP 09/10 startete Monumental also tatsächlich mit einem weißen Blatt Papier und entwickelte im Laufe von nunmehr rund zwei Jahren nicht nur ein vollwertiges Rennspiel, sondern auch die gesamte dafür nötige Technologie komplett selbst. Aber eigentlich ist MotoGP 09/10 bis jetzt nur zur Hälfte fertig, denn der große Clou des Spiels mit dem Slash im Namen ist eben dieser Slash im Namen. Um das Spiel rechtzeitig zum Beginn der neuen MotoGP-Saison veröffentlichen zu können, bleiben Monumental natürlich nur die Datensätze der abgelaufenen 2009er-Saison. Im späteren Jahresverlauf sollen dann die aktuellen 2010er-Daten per kostenlosem Download nachgeliefert werden.

Bis dahin kann man aber auch sehr gut mit den alten Daten leben, da eigentlich alles restlos umgesetzt wurde. Die drei Klassen MotoGP, 250ccm und 125ccm scheinen so weit komplett zu sein und verfügen über die originalgetreuen Motorräder, Lackierungen und Fahrer und auch bei den Strecken finden sich alle 17 Strecken der Saison 2009 im Aufgebot wieder. Bleibt zu hoffen, dass auch der völlig neue Balatonring in Ungarn, welcher im Laufe dieser Saison debütiert, ebenfalls Teil des DLC-Paketes sein wird.

Mein Name ist Arcade und ich bin ein Spielautomat

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Als Erstes werfen wir einen Blick ins Hauptmenü von MotoGP 09/10. Hier finden wir ordentlich und übersichtlich, aber trotzdem nicht langweilig, nebeneinander aufgereiht die Modi Meisterschaft, Karriere, Arcade, Zeitrennen und natürlich Mehrspieler. Das sieht grundsätzlich erst einmal nach genügend Abwechslung aus, ist es offen gestanden auch, aber man sollte nicht dem Glauben verfallen, dass sich hinter Meisterschaft beziehungsweise Karriere sonderlich viel Realismus versteckt. MotoGP 09/10 ist insgesamt eindeutig auf Arcade ausgerichtet, was am allerbesten die Tatsache belegt, dass im Spielmodus übergreifend grundsätzlich nur 3-Runden-Rennen gefahren werden.

Und wenn ich Modus übergreifend schreibe meine ich damit, dass das auch für den Multiplayer gilt, leider. Die einzige Möglichkeit in MotoGP 09/10 mehr Runden am Stück zu drehen ist der Kampf gegen die Zeit, dann aber natürlich ohne Gegner. Im Gegensatz dazu gehen in allen anderen Modi 20 Fahrer gleichzeitig an den Start, wobei sich der Arcademodus von der klassischen Seite zeigt. Ihr startet zufällig irgendwo im Feld, habt normalerweise also mehr als genug Kontrahenten vor euch und dazu noch die Zeit im Nacken, welche im am oberen Bildschirmrand dargestellten Timer unaufhaltsam abläuft. Wobei unaufhaltsam stimmt jetzt nur bedingt, denn es gibt Mittel und Wege sein Zeitpolster aufzubessern. Erste Möglichkeit ist, na klar wieder ganz klassisch, Kontrollpunkte rechtzeitig passieren.

Zeig, was du kannst

Daneben gibt es aber noch drei weitere Optionen. Sehr praktisch und fast wie von selbst geht das zum Beispiel beim Windschattenfahren. Je länger man sich im Windschatten eines Gegners bewegt, desto größer wird der Zeitbonus. Die zweite Möglichkeit sollte ebenfalls nicht allzu schwer fallen, da es sich um das Fahren der Ideallinie handelt, jedoch muss dafür zwingend die Ideallinie angezeigt werden, da MotoGP 09/10 anhand von drei zu durchfahrenden Toren die beste Kurvenroute vorgibt. Ohne eingeblendete Ideallinie keine Tore und somit eben auch kein Zeitbonus, was schon irgendwie witzig ist, schließlich wird man in anderen Rennspielen, wie zum Beispiel bei Forza Motorsport 3, dafür belohnt, wenn man auf Hilfen verzichtet. Hier ist es eher andersherum.

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Die letzte und mit Sicherheit auch ineffektivste Möglichkeit, Zeitguthaben anzusammeln, funktioniert mit gezieltem Angeben, also Wheelies beim Rausbeschleunigen aus Kurven oder umgekehrt Stoppies beim Anbremsen zu vollführen. Das Ganze ist deswegen eher sinnlos, weil die Kunststücke an sich ungefähr so viel Zeit vom reinen Rennfahren kosten, wie sie im Endeffekt einbringen. Ähnlich sieht es aus, wenn ihr per D-Pad euren Emotionen, wie Freude oder Ärger, freien Lauf lasst. Dabei bremst euer Alter Ego so stark ab, dass ihr mitunter mehrere Plätze einbüßt.

Sollte euch dennoch einmal die Zeit ausgehen, ist das an sich kein großes Problem oder besser müsste es nicht sein, denn ähnlich wie in einem Jump-N-Run alter Schule, habt ihr im Arcademodus von MotoGP 09/10 drei "Leben". Läuft die Zeit einmal ab, könnt ihr direkt aus dem Spiel heraus weitermachen ohne über das Menü einen Neustart zu ordern. Erst nach dem dritten Versuch ist Schluss. Das Ganze hat nur ein Manko: Jedes Mal, wenn euer Zeitvorsprung aufgebraucht ist, blendet das Game circa 10 Sekunden lang eine nervige Pop-Up-Meldung ein und ihr werdet bis zum Stillstand eingebremst. Das kostet nicht nur höllisch viel Zeit, sondern sieht darüber hinaus auch noch selten bescheuert aus, weil das gesamte Rennen weiterläuft und so ein Fahrer nach dem anderen munter in uns reincrasht. Besser wär es gewesen, wenn Monumental das Spiel an dieser Stelle einfach pausieren würde.

Genauso nur anders

Im Großen und Ganzen unterscheidet sich der Meisterschaftsmodus nicht sonderlich von seinem Arcade-Pendant. Eigentlich ist alles gleich, bis auf den fehlenden Zeitdruck und damit werden natürlich auch die Features des Zeitgewinns, durchs Halten der Ideallinie, Windschattenfahren und so weiter. Nichtsdestotrotz bringt das Windschattenfahren natürlich nach wie vor einen enormen Geschwindigkeitsbonus. Meisterschaft ist also ein reiner, normaler Rennmodus. Zu Spielbeginn steht im Übrigen in allen Modi, außer dem Zeitfahren, nur die unterste Motorradkategorie zur Verfügung. Wer 250ccm und MotoGP fahren möchte, muss diese freispielen, wobei es egal ist, in welchem Modus ihr die Klasse freispielt. Nach dem erfolgreichen Freischalten stehen die Bikes dann sowohl im Arcade als auch im Meisterschaftsmodus bereit.

Reich und schön

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Der eigentliche Kern von MotoGP 09/10 ist aber der Karrieremodus in dem man sich, wie so oft, vom kleinen Niemand zum gefeierten Weltmeister aller Klassen hocharbeiten darf. Das recht kurzweilige Abenteuer auf der Strecke wird in diesem Falle allerdings durch zahlreiche Aktivitäten rund um eure Karriere begleitet. Zunächst habt ihr die Möglichkeit das Aussehen eures Fahrers, Motorrades und Teams einigermaßen individuell anzupassen. Danach gilt es Angestellte zu engagieren, die aus Pressesprechern und Ingenieuren bestehen. Pressesprecher sind wichtig, um gute Sponsoringverträge und damit Geld zu erhalten. Ingenieure entwickeln euer Bike in vielen verschiedenen Bereichen weiter.

Ihr habt mehrere Slots und könnt so frei entscheiden, wie viele Manager oder Entwickler ihr einstellen wollt und in welchen Bereichen diese arbeiten sollen. Arbeiten mehrere Schrauber gleichzeitig an einer Entwicklungsstufe, wird diese entsprechend schneller erreicht, aber ihr seid auch immer abhängig von der Qualität eurer Ingenieure. Jeder Mitarbeiter hat einen Fähigkeitslevel und kann nur Arbeiten seines Levels bearbeiten. Wenn für die Entwicklung eines neuen Endtopfes beispielsweise Level 15 benötigt wird, euer Entwickler aber nur Level 14 besitzt, wird es nichts mit der Extra-Power. In diesem Fall müsste man also neue Mitarbeiter einstellen, was maßgeblich von zwei Faktoren abhängt: Erstens euren Finanzen und zweitens eurem Ruf.

Ruf und Ehre

Ähnlich wie eure Mitarbeiter, habt auch ihr als Fahrer einen Level, dieser beschreibt euren Ruf und steigt mit jedem Erfolg weiter an. Erfolg kann in diesem Zusammenhang natürlich ein Rennsieg aber auch genauso gut eine erfolgreiche Trainings- oder Qualifying-Session sein. Bei der Bewertung eures Erfolges kommen dann wieder die aus dem Arcade-Modus bekannten Kriterien zum Einsatz. Windschattenfahren, Ideallinie fahren, Angeben, all das und noch einiges mehr geben Punkte die sich nach dem Rennen auf euren Ruf niederschlagen.

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Im Karrieremodus gibt es darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten an die begehrten Punkte zu kommen. So werden Überholmanöver genauso belohnt wie das Bestehen bestimmter Sonderaufgaben. Diese Sonderaufgaben werden irgendwann, also quasi on-the-fly, direkt ins Rennen eingeblendet und können zum Beispiel lauten: "Schüchtere den Fahrer vor dir ein!" Wenn ihr dem genannten Kontrahenten dann auf die Pelle rückt, wird dieser einen Fahrfehler begehen und ihr könnt ihn komfortabel überholen und dafür auch noch Zusatzpunkte kassieren. Es gibt ungefähr eine Hand voll solcher Challenges, aber nicht immer funktionieren diese wie gewollt. Bisweilen kommt es vor, dass einem das Spiel Gegner zulost die einfach viel zu weit weg sind, um sie überhaupt erreichen zu können.

Ein weiteres exklusives Feature des Karrieremodus ist die "Zweite Chance" genannte Funktion. Wie aus mittlerweile vielen andere Games bekannt, kann man auf Wunsch die Zeit zurückspulen und so Unfälle ungeschehen machen. Der zur Verfügung stehende Zeitraum ist riesig und reicht beinahe für eine halbe Runde. Man kann ganz genau an die gewünschte Stelle springen, allerdings sei erwähnt dass die zweite Chance wiederum Ruf-Punkte kostet, genauso wie übrigens ein kassiertes Überholmanöver oder Kollisionen.

Angestellter des Monats

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Als ziemlich komplett ausgestattet darf man den Mehrspielerbereich des Games bezeichnen. Der unterstützt erfreulicherweise nicht nur Online-Partien für bis zu 20 Spieler, sondern kann auch mit einigen netten und innovativen Ideen punkten. Da wären zum Beispiel die Online-Ranglisten. Hier werden nicht nur die üblichen Allzeit-Bestzeiten aufgeführt sondern in einer gesonderten Übersicht auch jeweils die schnellsten Rundenzeiten eines Kalendermonats. Wer will kann sich und seinen Namen also jeden Monat aufs Neue beweisen. Außerdem werden Bestzeiten während der Menüaufenthalte in einem fortlaufenden Ticker am oberen Bildschirmrand dargestellt.

Und wer noch an seiner ganz persönlichen Bestzeit pfeilen möchte, kann sich selbstverständlich die aktuellen Top-Zeiten herunterladen und sich dann als Ideallinie einblenden lassen. Besonders erfreulich und lobenswert zu bemerken ist, dass Monumental zudem auch den guten alten Splitscreen-Modus nicht vergessen hat und so direkte Duelle für zwei Spieler an einer Konsole ermöglicht. Wie bei den Online-Modi auch, lässt sich dabei das Fahrerfeld übrigens auch durch KI-Fahrer komplettieren. Und im Gegensatz zu allen anderen Modi im Spiel, kann man im geteilten Bildschirmrennen auch die Rundenanzahl ein- und sogar bis zur kompletten Grand Prix-Distanz hochstellen. PS3-Trophies sowie Xbox-Achievements werden natürlich ebenfalls unterstützt.

Ein Hauch Realismus

Vom Aufbau her macht MotoGP 09/10 also einen auf Arcade und diese Linie zieht sich auch bis auf den virtuellen Asphalt durch. MotoGP 09/10 legt Wert auf einen leicht zugänglichen, schnellen und kurzweiligen Spielablauf. Selbst wenn man von der Strecke abkommt, verliert man selten die Kontrolle, was zum Teil auch daran liegt, dass einen das Grün unnatürlich stark abbremst, sodass Stürze schon grobe Fahrlässigkeit voraussetzen. So lang man sich irgendwie auf dem Asphaltband hält, ist man in der Regel - natürlich abhängig von der Gegner-Schwierigkeit - gut unterwegs. Allerdings ist das mit dem auf der Strecke halten zumindest am Anfang so eine Sache.

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Die Steuerung von MotoGP 09/10 ist etwas gewöhnungsbedürftig geworden und es verlangt schon mehrere Spielstunden bis alle Brems- und Einlenkpunkte, sowie Einlenkwinkel sitzen. Das liegt vor allem an der Lenkung die sich auch mit dem Analogstick ziemlich digital anfühlt, sodass es schwer fällt kleinere Korrekturen des Lenkeinschlages, insbesondere in der Kurve, vorzunehmen. Hat man den Kurveneingang nicht hundertprozentig erwischt und versucht nachzubessern, reagiert das Bike schnell über, sodass man häufig in Schlangenlinien durch die Kurven schwankt. Erschwerend hinzu kommt noch die Tatsache, dass man sich per Druck auf den X-Button manuell hinter den Windschutz lehnen muss, um Top-Speed zu erreichen, wohingegen diese Funktion der Fahrerverlagerung bei andere Spielen zumeist an den Analog-Stick gekoppelt ist.

Dadurch fällt es schwer im richtigen Winkel herauszubeschleunigen und die einzelnen Phasen gehen nicht so sanft ineinander über, zumindest so lange, bis man sich an das Ansprechverhalten der Steuerung gewöhnt hat. Wer dann nach zusätzlicher Herausforderung sucht kann genau drei Fahrhilfen deaktivieren. Jeweils das ABS für Hinter- und Vorderrad und die Traktionskontrolle. Dadurch steigt der Anspruch an das Fingerfeingefühl zwar nochmals an, aber die Entwickler haben ihrem Spiel einen relativ breiten Grenzbereich mitgegeben, sodass sich ein drohender Sturz frühzeitig durch massives Reifenquietschen andeutet.

Prioritäten gesetzt

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Grafisch setzt MotoGP 09/10, wie bereits erwähnt, komplett auf bei Monumental intern entwickelte Technologie und für ein Erstlingswerk macht das Spiel damit auch eine gute Figur. Der Look des Spiels insgesamt ist eher bunt, aber durchaus detailliert und nicht zu verspielt. Der Lack glänzt blendend in der Sonne, Fahnen wiegen sich im Wind, 3D-Zuschauer tummeln sich auf den Tribünen und bei Regenrennen spiegelt sich die Umgebung auf dem nassen Asphalt. Aber das Wichtigste ist, dass auch bei 20 Fahrern gleichzeitig auf dem Bildschirm die Bildwiederholrate bombensicher bleibt. Zudem macht MotoGP 09/10 richtig Tempo. Hier sehen Geschwindigkeiten oberhalb von 200 km/h auch wirklich so schnell aus wie man es erwartet.

Für den Anfang haben die Entwickler also die richtigen Schwerpunkte gesetzt, auch wenn man bei genauer Betrachtung die Kompromisse aufdecken kann die dafür nötig waren. Manche Texturen sind etwas schwammig, die 3D-Zuschauermengen sind nicht so dicht wie man sich das wünschen könnte und auch die grundsätzlich schicke Cockpitansicht lässt die allerletzten Details vermissen. Deutlicher wird das Performance-Sparen dann schon bei der geringen anisotropischen Texturfilterung, die das Bild erst relativ nah vorm Spieler scharf stellt und an den sparsamen Partikel-Effekten. Die Rauch-, Dreck-, Staub- und Regentropfendichte ist ziemlich gering. Zu guter Letzt hätten die Animationen gut und gerne noch etwas mehr Feinschliff gebrauchen können, denn insbesondere die Sturzanimationen sind steif, repetitiv und so einfach nur lächerlich.

Witzig bis peinlich

Mühe hat sich Monumental auch bei der Soundgestaltung gegeben, was man unter anderem am Soundtrack festmachen kann, der Unterstützung von etablierten Musikern wie etwa Torche oder dem britischen DJ Freeland bekommt. Damit bewegt sich die Untermalung in einem musikalischen Bereich der sich wohl am besten als Alternativ-Indie-Metal-Elektro-Pop-Rock beschreiben lässt, was in Natura wesentlich besser zusammenpasst als es jetzt hier den Anschein erwecken mag. Die einzelnen Songs sind motivierend aber nicht aufdringlich und gehen so nahtlos ineinander über, dass man einfach gute Laune bekommt.

Spieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-RacingSpieletest: MotoGP 09/10 - endlich wieder MotoGP-Racing  Zoom Und die kann man auch gut gebrauchen, denn obwohl die hiesige Version sogar komplett synchronisiert wurde, können weder die Sprachausgabe noch die Motorsounds restlos überzeugen. So schön die deutsche Vertonung an sich auch ist, so nervig kann sie in diesem konkreten Fall auch sein. Zum einen weil der Sprecher seiner Stimme nach zu urteilen der Stiefbruder der Beifahrerin aus OutRun sein muss und zum anderen, was man einem Arcade-Spiel ja noch verzeihen könnte, aber wenn in einem Rennspiel, die Pole-Position in bestem Hochdeutsch Pol-e Position ausgesprochen wird, kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln.

Ebenfalls fragwürdig, bestenfalls aber eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, ob es sein muss, dass der Sprecher wirklich jeden Menüpunkt mit seiner übertriebenen Intonation zelebrieren muss. Insofern bekommt Monumental eine Eins für den guten Willen aber die Ausführung ist leider voll in die Hose gegangen. Was die Sounds betrifft, die sind leider zu wenig definiert und so fällt es vor allem in den unteren Klassen schwer zwischen Rennmotorrad und Industriestaubsauger zu unterschieden. Die MotoGP-Bikes hingegen dröhnen und hämmern schon ganz nett aufs Trommelfell ein.

Fazit:

Alle Achtung, ein wirklich solides Debüt das Monumental Racing mit MotoGP 09/10 hingelegt haben. Natürlich läuft noch nicht alles rund. Klar, grafisch kann man sicherlich noch mehr aus der Hardware quetschen, die Steuerung ist bisweilen ein bisschen zickig und der Synchronsprecher ist im Großen und Ganzen ein Fehlgriff, aber die Basis, die hier gelegt wurde, stimmt schon. Das Spiel ist sauber programmiert und läuft auffallend flüssig, die Spielmodi sorgen mit Arcade, Karriere und vielfältigen Multiplayer-Möglichkeiten für ausreichend Abwechslung und der Umfang stimmt mit allen Daten der 2009er-Saison plus kommenden 2010er-DLC sowieso.

Es gibt also wenig Gründe die gegen MotoGP 09/10 sprechen, zumindest solange man auf der Suche nach einem Arcade-Renner ist, denn Sim-Fans wird das Fahrverhalten wohl doch zu simpel und der Spielablauf zu kurzweilig sein. Nimmt man MotoGP 09/10 aber als das was es ist, ein eindeutiger Arcade-Racer, dann macht das Spiel absolut Spaß. Natürlich fehlt an der ein oder anderen Ecke noch der Feinschliff, aber das sind zum Glück größtenteils alles nur Randgeräusche, sodass MotoGP 09/10 ein gelungener Einstieg für Monumental Racing und ein gelungenes Arcade-Motorrad-Rennspiel ist.



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