Spieletest: Moto Racer 3 Gold Edition - Abwechslung auf zwei Rädern

Nach fünf Jahren Abwesenheit im Motorrad-Genre will Nobilis mit einer Neuauflage von Moto Racer 3 die Moto Racer-Serie zu einem würdigen Abschluss bringen und den Spieler mit neuen Inhalten noch einmal fesseln. Ob ihnen das gelungen ist erfahrt ihr im kompletten Testbericht.

Spieletest: Moto Racer 3 Gold Edition - Abwechslung auf zwei RädernErinnern wir uns zurück ins Jahr 1997. Damals erschien das Spiel Moto Racer für den PC. Es hatte eine sehr schicke Grafik und bot ein einmaliges Geschwindigkeitsgefühl. Der Schwerpunkt lag jedoch weniger im Bereich Simulation als denn auf einem arcadelastigen Fahrverhalten. Ein Jahr später erschien mit Moto Racer 2 bereits der Nachfolger, welcher schon deutlich mehr den Simulationsaspekt betonte. Einen dritten Teil brachte Entwickler Delphine Software dann 2001 auf den Markt.

Inzwischen gibt es das Studio Delphine Software nicht mehr, doch mit der Neuauflage Moto Racer 3 Gold Edition beschert Nobilis der Serie einen krönenden Abschluss. Moto Racer 3 Gold Edition beinhaltet grundsätzlich alles, was das Spiel zur Erstveröffentlichung bot, wurde jedoch um neue Strecken und Tuningoptionen erweitert.

Wer nur auf die Grafik scharf ist, der wird leider enttäuscht, doch hinter der faden Präsentation verbirgt sich ein durchaus kurzweiliges Spielvergnügen mit sehr viel Abwechslung. Abgesehen von den teilweise sehr sparsam verwendeten Polygonen für die Motorräder, Fahrer und die gesamte Streckenumgebung, bietet Moto Racer 3 Gold Edition jedoch auch nett gemachte Einleitungen zu einzelnen Rennevents. So fährt beispielsweise eine freie Kamera in interessanten Schwenks zuerst einige Abschnitte der Strecke ab, um danach auf unseren Charakter zu schwenken der sich mit verschiedenen Animationen auf das Rennen vorbereitend zeigt. Ebenso gibt es nach Abschluss eines Rennens den Fahnenschwenker animiert zu sehen und anschließend eine Siegerehrung. Den besten Eindruck machen jedoch die Blitzlichter und schwenkenden Scheinwerfer bei Trial-, Supercross- und Freestyle-Rennen.

Asphalt, Offroad, Berufsverkehr oder Halle?

Insgesamt kann man sein Können als Rennfahrer in fünf verschiedenen Rennmodi unter Beweis stellen. Bei den Rennserien handelt es sich um die bereits genannten Trial, Motocross und Freestyle, sowie um den Grand Prix- und den Taffic-Modus.

Der Traffic-Rennmodus ist einmalig im Genre der Motorradrennspiele. Man fährt ähnlich wie bei Autorennspielen durch Städte mit belebter Straße und muss sich gegen einen Computergegner durchsetzen. Die Fahrt mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch enge Straßen und noch deutlich engere Lücken zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern, lässt die Hatz gegen den Gegner zu einem wahren Nervenkitzel, der höchste Konzentration erfordert, anwachsen. Negativ fällt bei den Traffic-Rennen auf, dass der Verkehr genau die gleiche Strecke immer im Kreis fährt die auch der Spieler zurücklegt. Zudem sind die Verhaltensweisen der anderen Verkehrsteilnehmer ein wenig irritierend. So bremsen die Fahrer nicht vor einer Kurve, sondern rasen mit gleich bleibender Geschwindigkeit um diese herum und auch auf der Gerade verhalten sie sich stellenweise durch das Fahren von Schlangenlinien äußerst merkwürdig. Positiv hingegen fällt auf, dass vor einem Spurwechsel vorschriftsmäßig geblinkt wird.

Spieletest: Moto Racer 3 Gold Edition - Abwechslung auf zwei Rädern Der Rennmodus Grand Prix führt den Spieler auf echte Rennstrecken wie den Sachsenring oder Eastern Creek in Sydney, Autralien. Zwar sind die Details der Strecken sehr gering, doch die rasante Fahrt über einen Hügel erfordert schon eine gewisse Übung, um nicht sofort im Grün zu landen und damit den schwer erkämpften Platz zu verlieren. Spannend bei den Grand Prix-Rennen sind die Duelle gegen den Computergegner. Die KI dreht dabei nicht stur ihre Runden wie an einer Perlenkette, sondern reagiert aktiv auf die Fahrweise des Spielers. Unter anderem gehen die Computergegner Risiken ein, um den Spieler vor einer Kurve zu überholen, machen dabei aber auch mal Fehler, was sie umso glaubhafter erscheinen lässt. Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad ist es auch für Anfänger möglich einen Sieg nach nur zwei oder drei Rennen zu erzielen. Damit ist sichergestellt, dass kein Frust aufkommt und man genügend Punkte sammeln kann um sich neue Strecken und Tuningteile zu kaufen.


Wer schon immer die waghalsigsten Manöver auf dem Motorrad machen wollte, jedoch immer Angst um seine Gesundheit oder sein Motorrad hatte, dem sei der Freestyle-Modus ans Herz gelegt. Hierbei geht es um das Sammeln von Punkten durch akrobatische Stunts bei Sprüngen über kleinere und größere Hügel und Schanzen in einer Halle. Um diese Stunts auszulösen, fährt man mit höherer Geschwindigkeit auf einen Hügel zu, springt darüber hinweg und muss anschließend mit recht merkwürdigen Tastenkombinationen den Fahrer zum Wegstrecken eines Beines, dem kompletten Durchschwingen beider Beine zwischen Lenker und Oberkörper oder anderen halsbrecherischen Aktionen bewegen. Optisch sieht das spektakulär aus. Leider ist das Auslösen der Bewegungen durch das Drücken der Tasten 1-9 und anschließendem Drücken von Cursorkombinationen nicht allzu leicht umzusetzen. Hinzu kommt, dass der Sprung zuvor bei schwereren Moves sehr hoch und weit sein sollte damit der Fahrer nicht samt Motorrad einfach auf den Boden knallt.

Die wohl spaßigsten und optisch am schönsten umgesetzten Modi sind Motocross und Supercross. Optisch sehr gut in Szene gesetzt wurde die Motocrossstrecke "Reygardes" in Reygardes, Frankreich, die unter freiem Himmel ist. Auch der Fahrspaß wird auf dieser Strecke groß geschrieben. So gibt es kleine, enge Kurven und unglaublich hohe Sprünge. Beim Supercross findet ein Rennen immer in einer Halle statt. Dabei werfen bewegte Scheinwerfer Licht auf die Strecke und lassen das Renngeschehen sehr lebhaft wirken. Zudem blitzen ständig zwischen den Zuschauerrängen die Blitzlichter der Fotoapparate auf. Fahrerisch wird ebenso wie beim Motocross auch bei einem Supercross-Rennen das Geschehen sehr lebhaft und rasant umgesetzt. Das Gerangel und Geschubse auf den unwegsamen Strecken macht einfach Spaß und verleiht dem Spieler ein sehr gutes Mittendrin-Gefühl. Angefangen bei riesigen Sprüngen, gibt es auch alle anderen aus der Motocrossszene bekannten Streckenformen welche bewältigt werden müssen. Dabei auf den vorderen Plätzen zu bleiben erfordert einiges an Übung, doch durch die Abwechslung wird einem nicht langweilig und ein erneutes Absolvieren der Strecke macht Spaß und artet nicht sofort in Frust aus. Wer nach absolvierten Super- und Motocrossrennen weitere Herausforderungen sucht, kann in einem Parkhaus zwischen geparkten Fahrzeugen seine fahrerischen Künste testen. Zu den normalen Cross-Motorrädern gesellen sich hier noch Spezialmaschinen mit kürzerem Radstand, breiteren Hinterrädern und dadurch auch anderem Fahrverhalten.

Der letzte von insgesamt fünf grundverschiedenen Rennmodi ist der Trial-Wettbewerb. Hier wird sehr schön, teilweise aber auch durch einen hohen Schwierigkeitsgrad gewürzt, die Trial-Serie umgesetzt. Es handelt sich um den schwersten Modus von Moto Racer 3 Gold Edition, der aber auch sehr interessant umgesetzt ist. Immer in Hallen stattfindend, muss man sein Trial-Bike über die absurdesten Hürden bewegen, dabei jedoch peinlichst darauf achten nicht den Hallenboden zu berühren. Die Steuerung ist hier sehr gut umgesetzt. Absolut direkt und mit wenigen Tasten kann man sein Motorrad über die Hindernisse bewegen. Die Leertaste hebt das Vorderrad und mit G oder einer anderen, frei belegbaren Taste hebt man das Hinterrad. Der Rest geschieht über die Cursortasten, um das Trial-Bike in die gewünschte Richtung zu bewegen. Die Kurse bestehen mal aus Holzstapeln und Holzrampen oder auch aus Metallkisten mit den unterschiedlichsten Formen und Anordnungen. Auch antik wirkende Säulen können befahren werden. Insgesamt wird alles geboten, was man auch im Fernsehen bei Trial-Meisterschaften erblickt. Die Kurse haben immer eine Zeitvorgabe innerhalb der die Hürden genommen werden müssen. Um bei einem möglichen Abrutschen jedoch nicht immer wieder von vorn anfangen zu müssen, gibt es Kontrollpunkte. Einerseits müssen diese erreicht werden um am Ende des Kurses auch eine Wertung zu erhalten, andererseits startet man nach einem Fehler von dem zuvor erreichten Kontrollpunkt.

Tuning und Streckenauswahl

Spieletest: Moto Racer 3 Gold Edition - Abwechslung auf zwei Rädern Abwechslung wird in Moto Racer 3 Gold Edition also reichlich geboten. Um aber nicht nur mit einem Motorrad und einer Strecke pro Rennmodus vorlieb nehmen zu müssen, gibt es den Shop. Mit gewonnenen Punkten durch Siege in verschiedenen Rennen, können im Shop neue Tuningteile freigeschaltet, größere Motorräder gekauft oder neue Strecken erworben werden. Leider beinhaltet Moto Racer 3, wie viele andere Rennspiele auch nicht, keinen rechten Karrieremodus. Man fährt die Rennen nacheinander oder auch quer nach eigenem Geschmack. Mit einem etwas ideen-reicherem System, beispielsweise einer Karriere über die verschiedenen Rennserien hinweg, bei der immer neue Strecken frei geschaltet werden, wäre der Drang, weiter zu kommen, wahrscheinlich größer. So fährt man einfach nur Rennen und bekommt dafür Punkte.

Nach jedem abgeschlossenen Rennen kann man anhand eines Replays noch einmal das gesamte Geschehen Revue passieren lassen. Dabei steht jedoch keine Möglichkeit der Wahl einer Kameraperspektive zur Verfügung, ebenso wenig wie die Speicherung des Replays. Sollte der Einzelspielermodus vollständig durchgespielt sein, kann man noch immer Spaß an Moto Racer 3 haben, denn das Spiel bietet die Möglichkeit im Mehrspielermodus gegen bis zu acht Fahrer anzutreten.

Fazit:
Insgesamt macht Moto Racer 3 Gold Edition Spaß. Wer auf eine moderne Grafik keinen allzu großen Wert legt, bekommt ein sehr abwechslungsreiches Motorradrennspiel. Der Schwierigkeitsgrad ist sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene anpassbar und reizt so auch auf längere Sicht zum Spielen. Wer das originale Moto Racer 3 noch nicht sein Eigen nennt, ein begeisterter Motorradfahrer ist, Wert auf direkte Steuerung und ein hohes Geschwindigkeitsgefühl legt und jede Menge Abwechslung beim Motorradfahren sucht, der sollte einen Blick auf Moto Racer 3 Gold Edition werfen. Wem Grafik jedoch wichtiger ist, und wer mit wenigen Spielmodi ebenso seinen Spaß haben kann, der bleibt bei Titeln wie MotoGP.



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