Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel?

Seit NFSU sprießen Rennspiele mit Tuning- und Street Racing-Schwerpunkt wie Pilze aus den Release-Listen der Publisher. Gleichzeitig wurde auch die MTV-Show Pimp My Ride weltberühmt. Was liegt also näher, als ein Street Racing-Spiel im Stile von Pimp My Ride zu produzieren? Das dachte sich offensichtlich auch Publisher Midway, der das sozusagen offizielle Pimp My Ride-Spiel L.A. Rush veröffentlicht. Wie sich der Rookie gegen die Stars der Szene schlägt, klärt unser Test.

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel?MTV’s spektakuläre Aufmotz-Show Pimp My Ride begeistert in den USA wie auch in Deutschland zahlreiche Zuschauer. Rapstar Xzibit und die kuriose Schraubercrew von Westcoast Customs inszenieren die Schönheitschirurgie an den abgewrackten Schleudern armer Amis mit coolen Sprüchen und jeder Menge Style. Wollen wir doch mal sehen, ob L.A. Rush das genauso gut kann wie sein TV-Vorbild.

Welcome to Los Angeles

Midway hat für die Entwicklung von L.A. Rush weder Kosten noch Mühen gescheut und das erfahrene Entwicklerteam Pitbull Syndicate engagiert. Die britischen Entwickler haben nicht nur Fahrzeuge zahlreicher Automarken, wie zum Beispiel von Dodge, Chevrolet und Nissan integriert, sondern sogar auch die Crew von Westcoast Customs digitalisiert und als Charaktere ins Spiel eingebaut. Das Highlight ist aber das riesige Stadtgebiet, die Millionenmetropole Los Angeles, welches originalgetreu im Spiel umgesetzt wurde. Dieses umfasst nicht nur das Straßennetz sondern auch die übrigen Gebiete abseits davon. Von den Hollywood Hills bis hin zum Strand von Long Beach ist alles frei befahrbar.

Gangsta-Story

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel? Bei so einer charakteristischen Location darf natürlich eine passende Gangsta-Story nicht fehlen. In L.A. Rush spielt ihr deswegen den erfolgreichen Streetracer Trikz, der eigentlich ein perfektes Leben führt, denn er besitzt nicht nur zahlreiche Superschlitten, sondern verfügt gleichzeitig über die passende Garage dafür samt standesgemäßer Villa. Trikz lebt also ein Leben in Saus und Braus, doch wie das so ist gibt es immer Menschen die das einem nicht gönnen. In diesem Fall ist das der verblüffend an P. Diddy erinnernde Lidell, der euch aus nicht näher bekannten Gründen eins auswischen will und spontan, während ihr im Urlaub weilt, eure ganzen Konten und, was viel schlimmer ist, auch eure Garage räumen lässt.

Da steht der gute Trikz nun ohne einen müden Dollar in der Tasche und das Einzige was ihm noch geblieben ist, ist sein alter schrottreifer Nissan, den er nur aus Erinnerung behalten hat, denn schließlich war es dieser Schüssel der ihm einst den Weg zum Super-Pimp ebnete. Warum soll das nicht nochmal gelingen? So beginnt ihr also zunächst euch mit kleinen Straßenrennen ein wenig Kleingeld zu verdienen bis ihr zum ersten Straßenrennen von Lidell Zutritt erhaltet.

Frische Ideen braucht der Untergrund

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel? L.A. Rush bietet eine ganze Reihe verschiedenster Spielmodi. Neben freien, optionalen Rennen um lediglich Kohle zu verdienen und den Rennen, die die Story vorantreiben, bietet L.A. Rush noch einige Überraschungen. Dazu zählt zum Beispiel der Vergeltungsmodus; Rache scheint in diesem Rennspieljahr in zu sein. Hier geht es darum sich an dem widerlichen Lidell zu rächen, was auf verschiedenste Art und Weise geschieht. Zum Beispiel müsst ihr in einer Mission durch diverse Werbetafeln mit der Fratze eures Widersacher springen, um so sein Image runterzuputzen, während eine andere Mission es erfordert das berühmte Riesenrad auf dem Santa Monica-Pier, der im Spiel ebenfalls Lidell gehört, zu zerstören.

Masse statt Klasse

Ein anderes Novum ist der Beschaffungsmodus, der euch, danke eurer guten Connections in der Stadt, Stück für Stück eure vermissten Schätzchen wiederbringt. Dafür müsst ihr sie allerdings von irgendeiner Stelle der Stadt zu eurer Villa in Beverly Hills überführen und das wiederum wäre ja langweilig und viel zu einfach wenn nicht eine Horde von Verfolgern euch buchstäblich an der Stoßstange hängen würde. Und der Begriff Horde ist wortwörtlich zu nehmen, denn wenn 10 bis20 Dodge Ram Pick Up-Kolosse auf einen zustürmen, sucht man verzweifelt nach einem Luftschutzbunker. Die KI ist zwar nicht besonders intelligent aber dafür umso aggressiver und attackiert euch permanent.

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel? Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur heimischen Garage stellen die vielen zivilen Verkehrsteilnehmer dar, welche mit Sicherheit auch keinen Intelligenzpreis gewinnen. Der ganze Verkehrsfluss wirkt sehr gescriptet. Das heißt, die Wagen agieren nach einem festen Strickmuster und reagieren fast gar nicht auf euch. Keiner versucht auch nur zu bremsen oder euch auszuweichen. Im Prinzip sind sie nur fahrende Hindernisse. Zu Hause angekommen müsst ihr natürlich die auf der Fahrt erlittenen Schäden reparieren lassen.

Kunst auf Rädern

Darüber hinaus bietet L.A. Rush noch den genreüblichen KO-Modus, bei dem jede Runde der letzte Wagen ausscheidet. Die KO-Rennen sind allerdings nur dazu bestimmt die Konzeptwagen des Spiels frei zu schalten. Diese Vehikel erweitern die Auswahl der 36 lizenzierten Boliden um weitere 20 und wurden von Designstudenten entworfen, denen bei der Erstellung völlig freie Hand gelassen wurde, sodass die Wagen durchaus die nahe Zukunft des Automobilbaus widerspiegeln. Weil die Standardwagen natürlich nicht extravagant genug für unseren guten Trikz aussehen, gibt es auch die Möglichkeit den Ride von Westcoast Customs pimpen zu lassen. Wie im TV überlasst ihr euren Wagen dabei voll und ganz der Westcoast-Crew und könnt noch nicht einmal Farbe oder Felgen des Wagens bestimmen.

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel? Die getunten Wagen sehen zwar allesamt sehr ordentlich aus, da es aber für jeden Wagen nur eine Pimp-Variante gibt, fällt der Tuningmodus höchst unbefriedigend aus. Merke: Was in der TV-Serie lustig und toll ist, ist es im Videospiel noch lange nicht, weil es nun einmal zwei verschiedene Medien sind.

Westcoast-Aussichten

Die optische Seite von L.A. Rush ist übrigens durchaus ansehnlich geraten. Die Entwickler-Veteranen Pitbull Syndicate zaubern detaillierte, echt aussehende Wagenmodelle samt schöner Lackspiegelungen gekonnt auf den Bildschirm und vergessen dabei auch nicht die Schäden optisch in Szene zu setzen. Bei besonders schweren Crashes spult das Spiel die Sequenzen sogar in Zeitlupe ab und unterlegt das Ganze mit einem Schockersound der direkt aus Silent Hill stammen könnte. Das Schadensmodell erlaubt sogar extreme Karosserieverformungen und steht damit zwar nicht vor, aber immerhin direkt hinter Burnout Revenge. Auch die Landschaften wissen durch schöne Farbgebung, Objektfülle und große Sichtweite zu gefallen, wobei letztere nicht hundertprozentig perfekt ist, da doch öfters Objekte, wenn auch nur in weiterer Entfernung, unsanft ins Bild springen.

Spieletest: L.A. Rush – Das ultimative Pimp My Ride-Spiel? Absolut lobenswert ist die Interaktivität die L.A. Rush bietet. Bei keinem anderen Spiel lassen sich so viele Objekte am Straßenrand um- oder kaputtfahren wie hier. Überall stehen Mülleimer, Telefonzellen, Bänke und noch unzählige Sachen mehr. Hydranten beispielsweise hinterlassen sogar eine meterhohe Wasserfontäne. Aber damit nicht genug. Bei L.A. Rush kann man nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes durch den nächstbesten Zaun und große Objekte wie zum Beispiel Werbetafeln, einem Riesenrad oder dem altehrwürdigen Hollywood-Schriftzug brettern. Die Physik ist definitiv die Stärke des Spiels. Zur Interaktivität tragen außerdem auch die prall gefüllten Straßen bei. Allerdings sorgt die permanente Rushhour auch für häufige, teilweise stärkere Ruckelattacken die nicht selten den Spielspaß abbremsen.

Typisch amerikanischer Cruiser

Was die Steuerung betrifft outet sich L.A. Rush eindeutig als Arcade-Rennspiel. Wer schon aus Gewohnheit gegenlenkt, kann sich das für L.A. Rush wieder abgewöhnen, denn egal wie schnell ihr auch in eine Kurve hineinfahrt, ob ihr nun bremst oder nicht, der Wagen stellt sich automatisch von selbst wieder gerade sobald ihr den Finger vom Analogstick nehmt. Wer jetzt denkt, mit einem solchen Fahrverhalten sollte es doch ein Leichtes sein sich durch den Stadtverkehr und enge Nebenstraßen zu schlängeln, der liegt hier falsch.

Die Steuerung macht es einem zwar recht einfach, aber dennoch wird man viel öfter Mauern und andere Wagen küssen als es einem lieb ist. Das liegt vor allem daran, dass es eine ganze Zeit braucht bis man Abstände respektive Bremswege genau einschätzen kann, da das Spiel beim Bremsen relativ wenig Rückmeldung bietet. Zum anderen liegt das aber auch daran, dass es einfach so unglaublich viele Objekte und Wagen gibt, die einem immer wieder im Weg stehen.

Partystimmung

Für die passende Musikuntermalung sorgt ein umfangreicher Soundtrack mit vielen Lizenzstücken. Wer nicht so auf Rap steht der kann im Menü auch eine Rock- oder Techno-Voreinstellung auswählen. Kombinieren oder einzeln auswählen kann man die Songs allerdings nicht, wobei man sagen muss, dass der Rap-Teil besser gelungen ist als die beiden anderen. Der restliche Sound verhält sich relativ unauffällig. Die Motorensounds sind zufrieden stellend, aber für richtigen Spitzensound fehlt es ihnen einfach etwas an Charakter. Die Wagen klingen einfach zu ähnlich und zu weich.

Immerhin sorgt die optionale Surround Sound-Ausgabe für echtes Stadtfeeling und die Stimmen der echten Westcoast Customs-Schrauber und diverser Hollywood-Stars, wie zum Beispiel Orlando Jones, sorgen für zusätzliche Atmosphäre. Für eine echte Mehrspielerparty ist L.A. Rush allerdings nicht geeignet, denn außer einem Zweispieler-Splitscreen bietet der Titel leider keine anderen Möglichkeiten. Ein Netzwerk- und Online-Modus sind in der getesten PS2-Version Fehlanzeige.

Fazit

Mit L.A. Rush ist Midway ein im Großen und Ganzen gutes Spiel gelungen das viele Stärken hat. Dazu zählen die schöne Grafik, die große Fahrzeugauswahl, das tolle Schadensmodell und die herausragende Physik und natürlich das originalgetreu nachgebildete Los Angeles. Auf der anderen Seite schafft es das Spiel aber auch nicht seine Schwächen zu vertuschen. Die liegen zu einem kleinen Prozentsatz im Spielgefühl, wofür die erwähnten KI-Schwächen und die nicht ganz perfekte Steuerung verantwortlich sind. Der Lapsus, den sich L.A. Rush leistet, liegt dann aber doch wieder in der Technik. Zum einen ruckelt das Spiel Mal mehr Mal weniger stark, zum anderen gibt es einfach sehr viele Grafikfehler, wie Clippingfehler. Während des Tests kam es sogar vor, dass das Spiel pausierte um Daten nachzustreamen oder dass es plötzlich Texturen falsch zuordnete und die Hollywood Hills zur Hälfte aus Sand bestanden.

So etwas sollte einfach nicht sein, auch wenn es nur einmal vorkam, hätte dem Spiel mehr Feinschliff definitiv gut getan. Und dann wäre da noch der höchst unzufriedenstellende Tuningpart auf der Mängelliste. Nichtsdestotrotz macht es einfach Spaß im Sonnenuntergang über den Mullholland Drive zu cruisen und dabei alles umzufahren was nicht niet- und nagelfest ist. L.A. Rush ist zwar kein Über- aber immerhin ein guter Titel für alle Arcade-Rennspieler die ein Fabel für L.A. haben. Nachschub für Tuningfreunde stellt es aber nur bedingt dar.



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