Spieletest: Grand Theft Auto Vice City Stories - GTA und kein Ende

Rockstar kann es einfach nicht lassen. Mit GTA Vice City Stories kommt schon wieder ein Titel der erfolgreichen GTA-Saga auf die heimische PS2. Stellt sich die Frage, ob das Spielprinzip immer noch überzeugt, oder ob es nicht auch allmählich an Altersschwäche leidet.

Spieletest: Grand Theft Auto Vice City Stories - GTA und kein EndeKaum eine Videospielreihe ist so populär und erfolgreich wie Rockstars Grand Theft Auto-Serie. Die Entwickler haben sozusagen das "Sandbox"-Gaming (Anm. der Red.: Spiele mit absolut freier Spielumgebung) erfunden und damit das Action-Genre revolutioniert. Spiele wie GTA 3, Vice City und San Andreas waren es die dem Genre in den vergangenen Jahren ihren Stempel aufdrückten. Nun kommt mit GTA Vice City Stories nicht weniger als das inzwischen fünfte Spiel auf Basis der GTA 3-Technologie. Da drängt sich natürlich der leise Verdacht auf, dass Langeweile entstehen könnte. Darum schauen wir uns das Spiel ein bisschen genauer an.

Déjà-vu

Steigen wir also ins Spiel ein und da heißt es, mal wieder, herzlich Willkommen in Vice City. Wie schon bei Liberty City Stories handelt es sich bei der hier getesteten PlayStation 2-Fassung lediglich um eine Konvertierung des ursprünglich für die PlayStation Portable erschienenen Spiels. Städtebauliche Veränderungen im direkten Vergleich zu Vice City aus dem Jahr 2002 sind jedoch kaum sichtbar, sodass sich sehr schnell auch in Vice City Stories wieder das typische GTA-Feeling einstellt.

Inhaltlich dreht sich dabei alles um Victor Vance, den Bruder von Lance Vance, der Spielern von Vice City bestens bekannt sein dürfte und der ebenfalls mit von der Partie ist, wobei die Story von Vice City Stories rund zwei Jahre vor den Ereignissen von Vice City stattfindet. Unser guter Vic ist eigentlich ein pflichtbewusster Soldat und hat, ganz im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten, mit krummen Dingern nichts am Hut. Doch jener Sergeant Jerry Martinez nutzt seine Befugnisse ausgiebig aus und beauftragt Vic mit allerhand illegalen Geschäften, wodurch wir im Endeffekt aus der Army geschmissen werden. So gebeutelt müssen wir uns also auf den Straßen von Vice City durchschlagen und versuchen ein eigenes Verbrechersyndikat aufzubauen.

Ganz großes Kino

Dass da der typische GTA-Humor nicht fehlen, darf versteht sich von selbst. Die pechschwarze Comedy-Action bringt ein ums andere Mal ein verschmitztes Lächeln in das Gesicht des Spielers und das, obwohl die Zwischensequenzen mit ihren kantigen Charakteren und den lediglich minimalen Gesichtsanimationen nun wahrlich nicht mehr up to date sind. Für die richtige Stimmung sorgen außerdem noch jede Menge Gastauftritte von bekannten und beliebten GTA-Charakteren aus den verschiedensten Episoden.

Doch damit noch nicht genug. Mit dabei ist auch kein geringerer als Phil Collins höchstpersönlich. Spätestens damit dürfte das 80er-Feeling perfekt sein, denn Collins brillierte bereits, die Älteren werden sich erinnern, in den echten 80ern in zwei Folgen der Kultserie Miami Vice, die Rockstar ja bekanntermaßen neben Filmen wie Scarface als Vorlage für GTA Vice City diente. Ganz großes Kino eben.

Einen Schritt vor, zwei zurück

Rein spielerisch bleibt im Großen und Ganzen alles beim Alten. Es wird viel geschossen, viel zerstört und natürlich auch viel gefahren. Da das Spiel jedoch im Ursprung von der PSP stammt und diese aufgrund akuten Button-Mangels auf einige weniger wichtige Funktionen verzichten musste, fehlen diese nun leider auch auf der PS2. So ist unser guter Vic leider nicht der Akrobatischste und kann im Gegensatz zu GTA San Andreas nicht mehr an Mauern oder Zäunen hochklettern, sondern nur noch simpel springen. Leider ist diese Funktion damit wieder genauso eingeschränkt und fummelig wie schon zu Zeiten von GTA 3.

Spieletest: Grand Theft Auto Vice City Stories - GTA und kein Ende Ebenso wird man im Spielverlauf die neue in San Andreas eingeführte Objekt-Physik schmerzlich vermissen. In Vice City Stories werden auf diese Weise selbst harmlose Gartenzäune wieder zu unüberwindbaren, unnachgiebigen Hindernissen. Immerhin braucht ihr euch nicht mehr vor dem Wasser zu fürchten, denn das Seepferdchen hat Vic zumindest geschafft. Doch es gibt auch einige wenige vollkommen neue Gameplay-Ansätze die auch das in dieser Hinsicht sicherlich schon ziemlich komplett aufgestellte San Andreas noch nicht auf Lager hatte.

So gibt es zum ersten Mal überhaupt in einem GTA-Spiel nicht nur Boote und Jachten sondern auch stilechte 80er-Jahre-Jet-Skis mit denen man gepflegt über die reichhaltigen Wasserflächen von Vice City heizen darf. Ein weitres Novum betrifft die Eigentumsverwaltung. Dieses Mal darf man nicht nur alle erdenklichen, kreuz und quer in der Stadt verteilten Immobilien kaufen, sondern bestimmte davon auch aufrüsten. So kann man selbst entscheiden mit welcher Art illegaler Geschäft das Geld verdient werden soll und diese so genannten Betriebe auch noch in zwei Stufen aufrüsten, um sich ein echtes Verbrecherimperium aufzubauen.

Strohdumm

Nichts dazu gelernt haben hingegen die zahlreichen NPCs im Spiel. Egal ob irgendwelche dahergelaufenen Zivilisten, feindliche Gangs oder sogar eure eigenen Leute, allesamt dürften sie mit dem PISA-Test wohl arge Probleme bekommen, denn die Jungs und Mädels sind einfach dumm wie das sprichwörtliche Stroh. Ständig rennen sie euch vor den Kühler, bleiben an Autos oder anderen Objekten der Umgebung hängen oder irren irgendwie orientierungslos umher. Während ein solch stupides Kanonenfutter in Form von Gegnern noch relativ willkommen ist, wird es tragisch sobald euch ein Komplize zur Seite gestellt wird und ihr darauf achten müsst, dass dieser nicht frühzeitig das Zeitliche segnet. Missionsneustarts sind dann an der Tagesordnung.

Typisch GTA

Ebenso ist auch bei der Grafik fast alles beim Alten geblieben. Wie seit Jahren zuvor begeistert der Titel auf der einen Seite mit ausgezeichneter Weitsicht und hübschen Animationen, sowie tollen Effekten a la dynamischen Tag-/Nacht- und Wetter-Wechsel, um dann dafür an anderer Stelle, nämlich bei der öfters ruckeligen Framerate sowie den häufig und heftig auftretenden Pop-Ups, wieder deutlich Punkte einzubüßen. Doch der Teufel steckt im Detail.

Dem geübten Auge fällt auf, dass die Entwickler den Grafikstil Schritt für Schritt, behutsam weg von der ursprünglich comicartigen Optik, hin zu einer etwas realistischeren Darstellung entwickeln. Dafür spricht zum Beispiel die neue Wassertextur, die im direkten Vergleich zu Vice City zwar eintöniger und dadurch unspektakulärer, aber eben auch natürlicher aussieht. Doch auch an Eye-Catchern hat der Titel eine Menge zu bieten. An erster Stelle ist hier auf jeden Fall das endlich echte Environment Mapping zu nennen, mit dem die Lackspiegelungen nun dargestellt werden. Doch auch der neue, extrem kraftvolle Bloom-Effekt, in dem die malerischen Sonnenauf- und Untergänge erstrahlen, ist eine Augenweide.

Hörgenuß auf höchstem Niveau

Ebenfalls eine schon traditionelle Stärke der GTA-Spiele sind die Soundtracks. Vice City Stories reiht sich hier ohne weiteres in die Historie ein. Bei insgesamt zehn Radiosendern dürfte für jeden etwas dabei sein. Egal ob guter altmodischer 80er-Metal/Hard-Rock, der für diese Zeit typische Synthi-Pop oder Old-School Hip Hop vom Feinsten. Vice City Stories bietet Hochkaräter en masse. Neben dem bereits erwähnten Altmeister Phil Collins der, wie könnte es anders sein, selbstverständlich sein einmaliges "In the Air tonight" beisteuert, sind auch noch Künstler wie, Mötley Crüe, The Scorpions, Hall & Oates, Nik Kershaw, Toto und Run DMC, um nur einige zu nennen, vertreten.

Aufgelockert wird das Ganze wie immer durch einen Talkradiosender mit wahrlich absurden Themen und mindestens ebenso humorigen Werbespoteinlagen auf allen Frequenzen. Auch die Synchronsprecher arbeiten wieder gewohnt professionell und hauchen den Charakteren echtes Leben ein. Ganz so spektakulär fallen die übrigen Soundeffekte dann zwar nicht mehr aus, aber negative Ausfälle gibt es auch keine zu vermelden. Alles klingt sauber, rund und stimmig. Einen Schnittbericht möchten wir dann aber doch nicht ganz vergessen. Wie befürchtet gibt es keine Mehrspieleroption die es mit dem WiFi-Modus der PSP aufnehmen könnte, sodass auch GTA Vice City Stories nur etwas für Einzelgänger ist.

Fazit:

Was kann man also unterm Strich von GTA Vice City Stories erwarten? Auf jeden Fall ein Spiel in allerbester GTA-Tradition, sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Und das dürfte wohl auch der schwer wiegende Vorwurf sein den sich die Entwickler gefallen lassen müssen. Nämlich nahezu null Verbesserungen, was das Spielprinzip an sich aber natürlich nicht grundsätzlich schlechter macht. Dennoch gibt es vor allem mehrere kleinere Ärgernisse, wie die dank PSP-Abstammung abgespeckte Steuerung, sowie die mangelhafte Objektphysik.

Insbesondere technisch nagt natürlich unaufhaltsam der Zahn der Zeit an der betagten GTA-Engine, sodass die diversen Probleme in Tagen der PlayStation 3-Euphorie natürlich umso negativer auffallen. Auch spielerisch hat der Titel keine entscheidenden Neuerungen, sondern nur nette Erweiterungen zu bieten, was ihm auf dem Papier eine durchaus schlechte Note beschert. Wer dieses Spiel nur nach objektiven Gesichtspunkten bewertet ist mit dem inzwischen zum Budgetpreis erhältlichen GTA San Andreas wahrscheinlich besser bedient.

Doch wer sich hingegen auf die Story und das angestaubte Gameplay einlässt, der wird wie gewohnt mit jeder Menge Action, Humor und einer genialen musikalischen Untermalung belohnt. Denn in Sachen Stimmung und Atmosphäre macht einem GTA keiner etwas vor. Für diese unvergleichliche Mischung sind auch die 30 Euro für Vice City Stories ein faires Angebot, zumindest um die Zeit bis zum Next-Gen-Debüt der Serie zu überbrücken.



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