Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012

Der neue Geländewagen-Simulator 2012 von rondomedia macht ernst. Mit neuer Engine und jeder Menge Offroad-Spielzeug geht es über die härtesten Trails der Welt. Wir haben uns angeschaut, wieviel Spaß das macht.

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  ZoomBei 1C Avalon mag man es schmutzig, soviel ist sicher. Nachdem das Studio 2009 bereits 4x4 Hummer programmierte, kommt nun dessen Quasi-Nachfolger Off-Road Drive. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten im Offroad-Bereich mit betontem Arcade-Fokus, legen die Entwickler aus Russland dabei viel Wert auf Realismus und bekleiden damit praktisch exklusiv eine Nische im Genre. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass der deutsche Vertriebspartner rondomedia den Namen hierzulande wieder in Geländewagen-Simulator geändert hat.

Egal ob ihr das Game nun Off-Road Drive oder Geländewagen-Simulator 2012 nennt, ihr werdet definitiv kein anderen Spiel finden das sich dem Offroad-Trial so widmet wie dieses Werk aus den Tastaturen und Rechnern von 1C Avalon. Ob beziehungsweise wie gut das ist, klären wir im Folgenden in allen Einzelheiten.

Volles Programm

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  Zoom Die virtuelle Garage ist gut gefüllt mit allerhand bekanntem Spielzeug. Angefangen vom kompakten Suzuki Samurai, über Defender und Jeep bis hin zum klassischen Toyota Landcruiser #1 ist praktisch alles dabei, was Vierrad-Antrieb hat - insgesamt 20 Vehikel an der Zahl. Lediglich einen Schönheitsfehler haben die schicken Schlitten, denn es fehlt das richtige Emblem, denn die Lizenzen der Hersteller hat das Game nicht. Das lässt sich aber insofern verschmerzen, als dass solche Offroad-Vehikel ohnehin alles hochgezüchtete Einzelstücke sind.

Der Rennkalender ist geprägt von internationalem Flair. Von den sumpfigen Subtropen Thailands und Malaysias, über das dürre Afrika bis hin zu den Rocky Mountains in den USA ist praktisch jede Klimazone vertreten - Schnee gibt es aber trotzdem keinen. Insgesamt gibt es 6 Locations mit jeweils 9 bis 12 Rennen, macht summa summarum 57 Rennevents plus ein Tutorial. Bis man dann auch noch sämtliche Lackierungen, Federungsupgrades und Reifensätze freigespielt hat, dürfte schon einiges an Zeit ins Land gehen, sodass der Umfang alles in allem als großzügig zu bezeichnen ist.

Fast wie James Bond

Um der Natur - und sei sie noch so künstlich - Herr zu werden, gibt es im Offroad-Simulator 2012 natürlich nicht nur massig Bodenfreiheit und ausgewachsene Geländereifen serienmäßig, sondern auch noch eine ganze Kiste weiterer netter Spielzeuge. So darf man zum Beispiel jederzeit frei mit dem Antriebsstrang herumprobieren, sowohl Zentral- als auch Achsendifferentiale sperren, das Getriebe untersetzen oder den Allradmodus abschalten, falls ein reiner Heckantrieb vielleicht doch schneller zum Ziel führen sollte.

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  Zoom Damit aber noch lange nicht genug. Für besonders prekäre Situationen haben wir noch zwei Asse mit an Bord. Eine variable Reifendruckkontrolle lässt uns beliebig Luft aus dicken Offroad-Tretern ablassen, wenn es über besonders rutschige Bodenbeläge geht. Last but not least können wir uns immer noch mit der guten alten Seilwinde behelfen, die uns beinahe aus jedem Morast befreit, so man sie denn richtig einzusetzen weiß. Offroad-Herz was willst also du mehr?

Doch gerade mit dem richtigen Einsatz ist das so eine Sache, denn dass so viele Funktionen eigentlich logischerweise auch viele Tasten benötigen liegt nahe und deswegen verwundert es auch kaum, dass man in die Bedienung der Bordsysteme fast die gesamte Tastatur einbeziehen muss. Nichtsdestotrotz wird das Spiel auch nicht zuletzt dadurch schnell unhandlich und unnötig kompliziert, besonders in hektischen Situationen, wenn man sowieso schon irgendwo im Dreck festhängt und wertvolle Zeit verliert. Bis man damit klarkommt, braucht es seine Zeit und daran führte, zumindest exemplarisch in unserem Test, auch kein Weg dran vorbei, da unser Test-Gamepad, ein handelsübliches Logitech Cordless Rumble Pad 2, leider nicht sauber unterstützt wurde und einen fiesen Kamerabug verursachte.

Unzerstörbar

So gut durchdacht das Spielprinzip vom Geländewagen-Simulator 2012 an sich auch ist, einen entscheidenden Teil haben die Macher ausgespart, nämlich ein Schadensmodell. Zwar sammeln die Boliden unterwegs Eimerweise Schmutz und Dreck auf, aber zersplittertes Glas, zerbeulte Stoßfänger oder zumindest zerkratzten Lack sucht man darunter vergebens. Noch ärgerlicher als die fehlenden optischen Makel wiegt bei einem Spiel, das sich Simulator nennt, natürlich die Abwesenheit von physikalischen Auswirkungen. Egal wie widrig die Umstände, egal wie steinig die Strecke und egal wie hart die Kollision auch ausfällt, zu Bruch geht hier absolut nichts.


Hindernislauf

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  Zoom Offroad-Trial ist eine Mischung aus Geschwindigkeit und Geschicklichkeit und obwohl sich das Spiel nach besten Wissen und Gewissen bemüht beide Aspekte unter einen Hut zu bringen, gelingt das doch nur bedingt. Schuld daran trägt in erster Linie der schlecht ausbalancierte Schwierigkeitsgrad. Auf der einen Seite muss man möglichst vorsichtig agieren, um keine zusätzlichen Zeitstrafen für das Umreißen von irgendwelchen Slalomstangen oder das Zurücksetzen auf die Strecke zu kassieren. Auf der anderen Seite legt die KI aber schon in den ersten Rennen der virtuellen Karriere ziemlich perfekte und damit sehr unbarmherzige Zeiten vor.

Dadurch verkommt das eigentlich so ausgeklügelte System aus Rennfahren und geschickten Manövrieren praktisch von Beginn an in Schieflage und bleibt nichts mehr als pures, sehr ermüdendes Trial-and-Error. Dass dem so ist, daran hat dann wiederum die Spielmechanik ihren Anteil, denn die funktioniert bei Weitem nicht immer so wie sie sollte. Auch drei Jahre technischen Fortschritts und eine neue Engine können ein altes Problem nicht gänzlich ausmerzen, nämlich die mitunter sehr hügeligen Buckelpisten. Nicht selten bleibt man einfach irgendwo hängen ohne dass es dafür weder physikalisch noch optisch einen Grund gibt. Nicht selten gerät man in Situationen in denen die üblichen Bordsysteme nicht weiterhelfen, aber auch kein Ansatzpunkt für die Seilwinde besteht. Das lässt sich dann wirklich nur noch als fehlerhafte Kollisionsabfrage oder kurz als Bug bezeichnen.

Die Stecknadel und der Heuhaufen

Wem die virtuelle Konkurrenz nicht ausreicht, der kann sich dank Netzwerk-Anbindung auch mit menschlichen Gegnern messen, sofern man denn welche findet, denn so groß das Internet auch sein mag, in den unendlichen Weiten andere Geländewagen-Simulator-Spieler zu finden ist wie die viel zitierte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es ist schlichtweg niemand online. Zum Glück kann man sich aber auch per LAN direkt mit Freunden verlinken, um wenigstens auf diese Weise eine Mehrspieler-Sitzung zu Stande zu bringen. Egal ob Onlinemodus oder LAN, die maximale Teilnehmerzahl ist in beiden Fällen leider auf nur vier Spieler begrenzt.

Mit der Kraft von Unreal 3

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  Zoom Seit dem letzten Geländewagen-Simulator sind zwei Jahre ins Land gegangen und dementsprechend hat sich der Entwickler von der damals verwenden Chrome-Engine aus dem Hause Techland verabschiedet und setzt nunmehr auf die Unreal-Engine von Epic. In ihrer dritten Evolutionsstufe hat sich diese Engine vom reinen Shooter-Motor längst zur Allzweckwaffe entwickelt und trotzdem sind reine Rennspiele eher die Ausnahme. Spontan fällt uns da nur Vin Diesels mäßig erfolgreiches Wheelman aus dem Jahre 2009 ein.

Nichtsdestotrotz bietet der Grafikmotor nominell alles, was ein modernes Spiel braucht: Massig Polygone, scharfe Texturen und eine reichliche Auswahl an Spezialeffekten stehen eigentlich jedem Spiel gut und das nutzt auch 1C Avalon großzügig aus. Die Fahrzeugmodelle sind durch die Bank schön detailliert und bieten nicht nur diverse Offroad-spezifische An- und Aufbauten, sondern auch voll ausmodellierte Cockpit-Perspektiven. Auch die Umgebungen können sich sehen lassen, glänzen diese doch mit dichter Vegetation, animierten 3D-Zuschauern und zahlreichen hübschen Effekten, wie spiegelndem und animiertem Wasser, sowie einem Terraindeformationssystem.

Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012Spieletest: Geländewagen-Simulator 2012  Zoom Keine Frage, die Unreal-3-Engine kann eine Menge und fast alles im Geländewagen-Simulator 2012 sieht auch wirklich richtig schick aus, den allerletzten Schrei macht die Optik aber trotzdem nicht mit, weil sie sich mit DirectX9 begnügt. Das hat freilich wiederum auch etwas Gutes für sich, denn damit bleiben auch die Systemanforderungen im Rahmen. Ab mittelklassiger Hardware aufwärts sind hohe Auflösungen und volle Details in der Regel kein Problem. Merkwürdig stößt hingegen das Kleingedruckte auf der Box-Rückseite auf, welches uns mitteilt, dass ATI-Karten offiziell nicht unterstützt werden. Unserer Radeon-Karte war das jedoch herzlich egal.


Heavy Metal

Heavy Metal gilt beim Geländewagen-Simulator im übertragenen Sinne praktisch in jeder Beziehung. Im Sound-Department ist das aber auch wörtlich zu verstehen, denn neben tiefem Diesel-Brummen aus den schweren Antriebsmaschinen gibt es einen äußert Metal-lastigen Soundtrack zu hören, der zwar prinzipiell gut zum Thema passt, aber mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack treffen wird.

Fazit:

Der Geländewagen-Simulator 2012 ist ein schwieriger Fall, denn obwohl das Spiel optisch wie auch spielerisch einen sehr guten ersten Eindruck macht, ist das Spielerlebnis bei genauerer Betrachtung doch eher ernüchternd. Schuld daran sind einige Punktverluste in entscheidenden Disziplinen. So schick das Teil an sich auch aussieht, ein Schadensmodell insbesondere mit physikalischen Folgen wäre für einen Simulator mehr als wünschenswert gewesen. Der Online-Modus ist aufgrund mangelnder Anteilnahme leider überwiegend wertlos, solange man nicht ein paar Kumpels für eine LAN-Session an der Hand hat.

Zu guter Letzt sind es aber vor allem Imbalancen im Spielablauf und Bugs die viel Potential verpuffen lassen, sodass der Geländewagen-Simulator 2012 trotz all seiner teils sehr guten Ansätze eher etwas für härter gesottene Zeitgenossen ist die bereit sind viel Zeit in viele Wiederholungen zu investieren, um ans Ziel zu kommen. Aber das ist dann doch auch irgendwie wieder überraschend typisch für einen Simulator.



Tags: Geländewagen-Simulator 2012, Offroad, Off-Road Drive, 4x4 Hummer, 1C Avalon, Unreal 3 Engine, review, testbericht


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