Spieletest: GSR - German Street Racing

Nachdem die Rennspielwelt inzwischen unzählige Street Racing-Titel auf amerikanischen Straßen gesehen hat, verlagert Team6 Studios die illegalen Rennen nun auch auf deutschen Asphalt. Ob GSR dabei mit seinen großen Vorbildern mithalten kann, lest ihr hier.

Spieletest: GSR - German Street RacingDie holländischen Entwickler von Team6 Studios sind alles andere als Neulinge im Renn-Genre. Die Niederländer haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Masse an Titeln fertig gestellt. Zu den bekannteren davon zählen mit Sicherheit die diversen Taxi- und Chase-Titel. Egal ob Manhattan Chase oder Taxi 3 Extreme Rush, allen diesen Team6-Spielen ist ein Charakteristikum gemein: sie finden in realen Metropolen statt. Von diesem Konzept weichen die Entwickler auch bei German Street Racing nicht ab, wie der Name bereits vermuten lässt.

Home sweet home

Weil es GSR besonders auf die deutschen Käufer abgesehen hat, hat sich Team 6 die Mühe gemacht gleich fünf deutsche Großstädte virtuell zu verarbeiten. Die Straßen von Hamburg, Berlin, Düsseldorf, München und Leipzig dürft ihr im Spiel unsicher machen. Bevor sich jetzt jemand zu euphorisch auf Freiraum im Stile eines GTA freut, muss ich leider direkt intervenieren. Jede Stadt bietet leider nur einen ziemlich winzigen Ausschnitt des originalen Stadtplans, sodass es pro Gebiet bedauerlicherweise nur eine Hand voll befahrbarer Straßen gibt. Oder negativ ausgedrückt könnte man sagen, dass die Städtebastler einfach nur drei bis fünf Strecken zusammengehängt und dann in die entsprechende Szenerie eingefügt haben.

Immerhin sorgt letztere für den notwendigen Widererkennungseffekt. Typische Sehenswürdigkeiten, wie das Brandenburger Tor, der Hamburger Hafen und Ähnliches sind recht gut getroffen. Das gilt übrigens auch für den so genannten Eifelring. Diese schamlose Kopie des Nürburgrings befindet sich nämlich, genauso wie die so genannte Kesselberg Strecke, als Bonusstrecke mit im Spiel. Diese Boni müsst ihr euch aber zunächst einmal verdienen also nichts, wie rein in den Karrieremodus von GSR.

Form follows function

Spieletest: GSR - German Street Racing Anders als die meisten übrigen Vertreter dieses Genres verzichtet GSR auf eine mitreißende Story und auch der Karrieremodus an sich erspart sich zuviel Tiefgang. So müsst ihr zum Beispiel nicht jeden Wagen mühsam einzeln kaufen, sondern lediglich freispielen. Das Geld, welches man in den Rennen verdient, kann dann lediglich für ein fünfstufiges Chiptuning-System verwendet werden, welches die Leistung eurer Boliden immer weiter steigert. Gleichzeitig gibt es noch eine zweite Währung in GSR; die Erfahrungspunkte.

Doch auch hier ist der Titel meilenweit von der Komplexität vergleichbarer Produkte entfernt. Die Erfahrungspunkte können ausschließlich gegen zwei Fähigkeiten eingetauscht werden, die einerseits die Beschleunigung und andererseits das Handling eures Vehikels verbessern. Diese Einstellungen lassen sich auch direkt per Schieberegler noch zusätzlich feinjustieren. Insgesamt kann man sagen, dass sich die Entwickler wirklich nur auf das Nötigste beschränkt haben, was den Vorteil hat, dass die Bildschirme ohne vielen unnötigen Schnickschnack äußerst übersichtlich und komfortabel geworden sind. Einen Schönheitspreis gewinnen die Menüs aber ganz bestimmt nicht.

Dreigestirn

Spieletest: GSR - German Street Racing Im Karrieremodus von GSR trifft man auf drei verschiedene Spielmodi. Da wären zum einen die gewöhnlichen Stadt-Rennen und die Drag-Rennen. Bei den Stadt-Rennen handelt es sich ganz einfach um die altbekannten Rundkurs-Rennen und der Begriff Drag-Rennen dürfte inzwischen ebenso selbsterklärend sein. Wie üblich ist auch hierbei in GSR manuelles Schalten Pflicht und der geschickte Einsatz des Nitro-Vorrates selbstverständlich. Der dritte Modus nennt sich Drift-Rennen. Doch Vorsicht!

Dabei handelt es sich entgegen erster Erwartungen nicht um eine Kopie des aus Need for Speed bekannten Modus. Die Drift-Rennen von GSR sind prinzipiell eigentlich Rundkurs-Rennen bei denen man eine bestimmte Strecke zunächst in eine Richtung befährt, dann eine Kehrtwende machen muss und den gleichen Weg zurück und inklusive Gegenverkehr nimmt. Wichtig zu erwähnen ist, dass hierbei jedoch keinerlei Punkte für das Driften an sich verteilt werden, sondern im Endeffekt nur die Zeit, also wer als Erster das Ziel passiert, zählt.

Baustellen-Grafik

Spieletest: GSR - German Street Racing Die Grafik von GSR erstrahlt im typischen Team6-Look. Das kann allerdings nur bedingt als Kompliment gewertet werden, denn insgesamt wirkt die Optik einfach etwas unfertig. Wie bereits erwähnt, sehen die Städte ihren Vorbildern recht ähnlich. Das liegt unter anderem an der guten Weitsicht, den größtenteils brauchbaren Texturen und netten Effekten, wie den spiegelnden Wasseroberflächen oder gar den volumetrischen Schatten. Doch bei näherem Hinsehen verblasst dieser Glanz etwas. Die Wassertexturen beispielsweise, sind doch etwas grobkörnig und vielen Objekten mangelt es an Detailtiefe.

Das gilt insbesondere für die Wagen. Zum einen sind die Fantasie-Vehikel ziemlich lieblos aus Designelementen gängiger echter Wagen zusammengeschustert, was ihnen in etwa den Charme eines Restmüllbehälters verschafft. Zum anderen mangelt es ihnen sprichwörtlich aber auch einfach an vielen Ecken und Enden an Polygonen, von einem modellierten Cockpit ganz zu schweigen. Auch die Environment Mapping-Effekte sind leider nur vorgetäuscht und die Flammen, die bisweilen aus den Endrohren schlagen, stammen noch aus dem Bitmap-Zeitalter.

Bug oder Feature?

Spieletest: GSR - German Street Racing Immerhin das Geschwindigkeitsgefühl ist ganz annehmbar. Allerdings auch nur so lange, wie man kein Nitro zuschaltet. Klingt jetzt paradox, ist aber so. Denn der obligatorische Unschärfe-Filter, der natürlich auch in GSR zum Einsatz kommt, stellt das Geschehen einfach nicht fließend dar. Das soll jetzt nicht heißen, dass das Spiel ruckeln würde. Eher im Gegenteil, die Systemvoraussetzungen sind sogar mit 1GHz und 256 MB Arbeitsspeicher und einer 64 MB-Grafikkarte eher moderat ausgefallen. Doch der Unschärfe-Filter sieht irgendwie nach Einzelbildern oder Zeitlupe aus.

Ein weiterer Grund, warum man jedoch nie so richtig in einen Geschwindigkeitsrausch verfällt ist das äußerst minimalistische Fahrverhalten der Boliden. Natürlich handelt es sich hierbei um nichts anderes als einen puren Arcade-Racer, doch die Wagen in GSR sind nicht einfach nur super einfach zu handhaben, sondern schlichtweg ziemlich langweilig zu fahren. Die Vehikel fahren sich in etwa so, wie eine E-Lok, nämlich wie auf Schienen. Nie bricht auch nur ansatzweise ein Heck aus, was für spaßige Drifts sorgen könnte. Im Gegenteil, an vielen engen Stellen hat man eher den Eindruck mit dem Wendekreis eines LKW kämpfen zu müssen. Auch ansonsten bewegen sich die Karossen herzlich wenig, sodass spektakuläre Sprünge beispielsweise viel Reiz einbüssen.

Heißblüter

Spieletest: GSR - German Street Racing Kommen wir nun zum eindeutig schmerzhaftesten Teil von German Street Racing, der künstlichen Intelligenz, welche den Namen eigentlich nicht verdient hat. Mit den Gegnern ist jedenfalls nicht zu spaßen. Die KI-Kollegen im Spiel stehen grundsätzlich mit dem falschen Fuß auf und lassen ihre miese Laune anschließend unverschämt an euch aus. Zwar sind die Jungs größtenteils ziemlich lahm, doch dadurch stehen diese euch auch vor allem oft im Weg. In engen Kurven weiß die KI oft nicht wohin sie lenken soll und kracht demzufolge in die Streckenbegrenzung.

Auf mehrspurigen Straßen zucken die Gegner oft dermaßen von einer Spur zur nächsten, dass man meinen könnte, der Fahrer würde unter epileptischen Anfällen leiden. Der Gipfel der Dummheit wird aber in den Drift-Rennen deutlich. Hier ist es praktisch unmöglich den offensichtlich durch Idiotie geleiteten Gegner auszuweichen. Selbst wer stur die Linie hält, wird gnadenlos abgeräumt. Das kostet Zeit und, noch viel wichtiger, Nerven. Bei solch einem provokanten Verhalten möchte man nicht selten den Kopf gegen den Bildschirm hämmern.

Geräuschkulisse von gestern

Auch beim Sound muss man Abstriche machen. Das Wichtigste dabei sind die leider wenig verheißungsvollen Motorenklänge. Alle Maschinen und auch sämtliche anderen Audio-Spezialeffekte, wie zum Beispiel Reifenquietschen oder Crash-Geräusche, könnten, was ihre Qualität angeht, direkt aus Spielen vom Alter eines Need for Speed 4 stammen, welches, nur als kleine Erinnerung, inzwischen rund 7 Jahre auf dem Buckel hat. Insgesamt einfach zu wenig Charakter bieten die einzelnen Motoren und es ist trotz Surround Sound-Unterstützung einfach nichts da was einem wirklich die Nackenhaare aufstellt.

Noch schlechter ist es um die Musikuntermalung des Spiels bestellt. Es gibt zwei Musikrichtungen zur Auswahl und zwar Techno und Rock. Beide klingen größtenteils wie computergenerierte Endlosschleifen die auch in Fahrstühlen oder Kaufhäusern ihren Dienst tun könnten. Also nichts wie her mit den eigenen Lieblingssongs. Die können glücklicherweise in ein Unterverzeichnis des Spiels kopiert und so direkt ins Geschehen eingebunden werden.

Du bist nicht allein

Zumindest muss niemand mit GSR allein bleiben, denn der Titel bietet gleich zwei Möglichkeiten für ausgedehnte Mehrspieler-Matches. Ihr könnt euch mit euren Freunden und Gegnern entweder zu einer LAN-Party versammeln und über das Netzwerk Rennen bestreiten, oder, wem das zu umständlich ist, euch einfach zu einem Wettrennen über die DSL-Leitung verabreden. Sowohl LAN- als auch Online-Modus bieten Platz für bis zu 4 Spieler.

Fazit:

Mit German Street Racing wandelt Team6 leider immer noch im Windschatten seiner bisherigen Projekte. Auch GSR ist ganz objektiv gesehen kein wirklich gutes Spiel. Die Begründung dafür fällt sehr einfach und kurz aus, denn eigentlich alle Bereiche des Spiels kommen nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus. Zwar hat man einige Schauplätze aus ganz Deutschland rein optisch wirklich ordentlich getroffen, doch im Gegenzug wird man unweigerlich vom Umfang jedes einzelnen Schauplatzes enttäuscht sein. Ähnlich sieht es bei der Grafik aus, die zwar gewisse Stärken, wie aber eben auch mindestens genauso viele Schwächen hat und der Sound rettet sich eigentlich nur durch die Playback-Funktion für den eigenen Soundtrack.

Richtig ärgerlich ist hingegen das viel zu brav geratene Fahrverhalten, weil es einfach zu wenig Spannung und Action transportiert, wie man sich für einen Arcade-Renner wünschen würde. Der unübertroffene Tiefpunkt des Titels ist aber zweifelsohne die indiskutable KI, die für den Spieler oft genug wie ein offener Schlag ins Gesicht wirkt. Das alles könnte sehr negativ klingen, wenn da nicht der Preis wäre. Für rund 25 Euro ist der Titel bei bekannten Versand-Shops erhältlich. So profiliert sich auch dieser Team6-Titel wieder einmal größtenteils über den Preis. Zu dumm nur, dass es für einen vergleichbaren Betrag EAs Vorjahres-Toptitel NFS Most Wanted gibt.



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