Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung

Im Vorfeld des Xbox 360-Starts avancierte der von Sega und Pseudo Interactive entwickelte Titel auf Grund seiner beeindruckenden Optik im Handumdrehen zum Publikumsmagneten. Jetzt ist die finale Version da, und unser Test klärt, ob Full Auto mehr kann als nur gut aussehen.

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung ZerstörungWie aus dem nichts tauchte im vergangenen Jahr Pseudo Interactive mit ihrem Car-Combat-Spiel Full Auto auf der E3 auf und kassierte prompt den Award für das beste Xbox 360-Spiel der Messe. Ziemlich beeindruckend für einen bis dato weniger bekannten Entwickler. Doch der kennt sich mit dem Genre aus, denn schließlich produzierten die Mannen von Pseudo schon das Car-Combat-Spiel Cel Damage, dass im Cel-Shading-Look daherkam und hier zu Lande 2002 erschien. Nun wagen sie also mit Full Auto, das sich am ehesten mit Titeln wie Burnout oder dem jüngst für PC erschienenen Crashday vergleichen lässt, den Sprung auf den Next-Gen-Zug. Keine schwache Konkurrenz gegen die sich Full Auto also behaupten muss.

Gegen jede Regel

Das Grundprinzip ist leicht zu durchschauen. In Full Auto geht es weniger um glaubhafte Simulation echter Fahreigenschaften sondern um schnelle, explosive Arcade-Action. Das merkt man schon dem erfreulich einfachen Menü an. Nur wenige Klicks, um Strecke oder Aufgabe im Karrieremodus auszuwählen, außerdem noch Wagen und Waffen, sofern man die Wahl hat, und schon befindet man sich mitten im Geschehen. Dabei verzichtet Full Auto gänzlich auf den herkömmlichen Schnickschnack wie Story-Sequenzen und Ähnliches und konzentriert sich voll auf die Action auf der Strecke. Mit jedem Erfolg im Karrieremodus werden zusätzliche Wagen, Strecken und Waffen freigeschaltet.

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung Während Wagen- und Waffenauswahl trotz beschränkten Umfanges kaum Wünsche offen lassen, hätte vor allem der Streckenauswahl etwas mehr Abwechslung gut getan. Das Spiel bietet allerhand Vehikel vom schnittigen Sportwagen, über luxuriöse Limousinen bis hin zu schweren und stabilen Geländewagen. Für schießwütige Spieler gibt es verschiedene Waffenpakete jeweils aus einer Front- und einer Heck-Waffe. Darunter finden sich obligatorische Maschinengewehre, starke Schrotflinten, Minen und Granaten zur Heck-Abwehr, Raketenwerfer und sogar Specials, wie der Verteidigungsrauch, der die gesamte Strecke hinter euch in dichten Qualm legt und so undurchsichtig für eure Gegner macht.

Alles nur geklaut

Bei den Spielmodi bietet Full Auto gediegene Genrekost. Neben normalen Rundstrecken- und Etappen-Rennen gibt es noch die bekannten Runden-Knockout-Rennen. Hinzu kommt noch der unglaublich uninnovative Randalieren-Modus, der ziemlich uninspiriert von Burnout Revenge geklaut wurde und dessen Traffic Attack entspricht, mit der einzigen Veränderung, dass hier nicht nur zerstörter Verkehr sondern eben auch die Schäden an der Umgebung in die Wertung eingehen. Der Erfolg wird an den so genannten Wreck-Punkten gezählt, welche ihr für alles Zerstörte erhaltet. Im normalen Spiel werden diese übrigens auch für das Reparaturfeature benötigt.

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung Damit wird aber nicht, wie man meinen könnte, euer Wagen repariert. Nein, das Spiel gibt euch vielmehr eine zweite Chance heftige Kollisionen zu vermeiden, und hat dabei leider schon wieder hemmungslos geklaut. Denn das Zurückspulen der Zeit gab es ja vor nicht allzu langer Zeit erst in SCAR. Dem Reparaturfeature steht das Boostmeter entgegen, das, wer hätte es gedacht, wie bei Burnout durch Drifts und Sprünge aufgeladen wird.

Akute Einsturzgefahr

Unter den Strecken finden sich verschiedene Großstadtareale, Schnellstraßen, Strecken in Dockhafen und eine Überlandroute durch ein Canyon-Gebiet. Egal wo ihr auch unterwegs seid, ihr habt neben den KI-Gegnern immer noch einen ständigen Begleiter: die allgegenwärtige Zerstörung. Das tolle an Full Auto ist, dass während der Gefechte auf der Straße nicht nur die Wagen Schaden nehmen, sondern auch die Umgebung ihr Fett weg bekommt. Und an dieser Stelle muss man den Entwicklern wirklich ein Kompliment aussprechen. In Full Auto geht so viel kaputt, dass man meinen könnte direkt in einem Katastrophenfilm gelandet zu sein. Spiele wie FlatOut beispielsweise, lässt Full Auto in dieser Beziehung meilenweit hinter sich.

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung Die Zerstörungswut von Full Auto endet dabei nicht wie in bisherigen Spielen bei Straßenlaternen, Schildern, Mülleimern und Ähnlichen, sondern reicht sogar bis weit in die Gebäudestruktur hinein. So können ganze Fensterfronten und Fassaden mit den Waffen in Schutt und Asche gelegt werden und was bei dem Zusammentreffen von Kugeln mit einer Tankstelle passiert, kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Und dennoch hat dieser massive Physik-Einsatz nicht den erhofften Effekt auf das Gameplay. Denn im Prinzip handelt es sich bei all diesen Zerstörungen nur um optische Spielereien, da sie sich kaum ins Spiel einbeziehen lassen.

Wenn man gut zielt, schafft man es in seltenen Fällen einen oder mehrere Kontrahenten in einem riesigen Feuerball, der einmal eine Tankstelle war, aufgehen zu lassen, oder man zerschießt die häufig am Rand stehenden Tankwagen im richtigen Moment, was allerdings nur in den seltensten Fällen gelingt. Wenn man aber beispielsweise Straßenschilder oder ganze Brücken herunterholt, hat das nur minimale Auswirkungen auf die Panzerung eurer Gegner, sodass es praktisch unmöglich ist diese geplant auszuschalten. Am Effektivsten eliminiert man die Konkurrenten einfach direkt per Waffengewalt und gezielten Rammaktionen.

So schön kann Chaos sein

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung Grafisch gib sich Full Auto sofort als waschechter Next-Gen-Titel zu erkennen und protzt nur so mit seinen Spezialeffekten. Nahezu jede Textur im Spiel verfügt über Bump Mapping, wodurch sie besonders plastisch aussehen, was gerade bei Glasbausteinscheiben und polierten Fliesen gut kommt. Überhaupt gibt sich der Titel durch seine unzählbare Menge von Spiegelungen und spektakulären Lichteffekten plus passend bunter Farbgebung direkt als Sega-Arcade-Spiel zu erkennen. So macht Full Auto schon im reinen Fahrbetrieb mehr her als die meisten anderen Rennspiele.

Aber in Full Auto wird ja auch noch geballert was die Kanonen hergeben und die damit verbundenen Effekte setzten der Full Auto-Optik endgültig die Krone auf. Kugeln und Einschusslöcher werden mit sehr schönen Partikel-Effekten dargestellt und große Explosionen lösen hübsche Druckwellen aus, die das Geschehen realistisch verzerren. Nur zu viele von diesen Spezial-Effekten gleichzeitig dürfen es nicht werden, dann ruckelt das Spiel nämlich leider spürbar. In Anbetracht dessen, dass auch die Tiefenschärfe nicht perfekt ist, ist man doch irgendwie ein wenig enttäuscht von der Next-Generation.

Akustik und Multiplayer

Spieletest: Full Auto - Die volle Ladung Zerstörung Der Sound in Full Auto erweist sich ein wenig als zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite stehen die wirklich gelungenen Soundeffekte, die vom fetten Crashsound sich verbiegenden Metalls bis hin zum heiseren Schreien von schnell feuernden Maschinengewehren alles beherrschen. Die Motorensounds werden durch die ganze Bandbreite an Explosions- und Crashgeräuschen zwar etwas in den Hintergrund gedrängt, sind aber auch nicht übermäßig detailliert und lassen sich am ehesten als zweckmäßig und passend beschreiben. Die negative Seite des Sounds stellt die Musik des Spiels dar. Während Konkurrenzprodukte wie Burnout und FlatOut mit umfangreichen Lizenzsoundtracks und fetter Musik auftrumpfen können, dudeln in Full Auto nur unauffällige elektronische bis rockige Melodien im Hintergrund.

Natürlich hat man dann immer noch die Möglichkeit eigene Musik von der Xbox 360-Festplatte ins Spiel einzubinden. Allerdings schaltet das Spiel den Xbox 360-internen Musikplayer bei jeder Ladezeit aus, sodass man fast mehr Zeit im Xbox 360-Menü verbringt als im Spiel, da die Rennen naturgemäß eher kurz gehalten sind. Nichts zu meckern gibt es Mal wieder in Sachen Mehrspieler-Unterstützung. Neben dem obligatorischen Splitscreen-Modus für zwei Spieler, verfügt Full Auto auch über eine komplette Online-Unterstützung für zwei bis acht Personen.

Fazit
Wer Full Auto fair bewerten will, muss sich von Anfang an klar darüber sein, dass es sich um ein pures Arcade-Spiel handelt. Full Auto legt seinen persönlichen Fokus einfach auf sehr schnelle Fahr- und Waffen-Action. Das gelingt dem Titel auch sehr gut. Man braucht nur wenige Minuten, um sich zurechtzufinden und hat die Steuerung direkt voll im Griff. Dazu leistet sich Full Auto auf dem Papier keine Schwächen. Der Umfang ist mit den vielen verschiedenen Wagen, der ausreichenden Waffen- und Streckenauswahl zufrieden stellend und die pompöse Grafik bietet viel fürs Auge.

Die Schwächen von Full Auto liegen auf der Strecke. Das bezieht sich zum einen auf die uneigenständigen, uninnovativen Spielmodi und zum anderen auf die mangelhafte Integration der neuen Physikeffekte ins Gameplay. Bei allem, was am Streckendrand zu Bruch geht, handelt es sich im Prinzip nur um Eye-Catcher. Ins Spiel einbeziehen lassen sich nur die wenigsten der Streckenrandobjekte. Doch worin liegt der Sinn ein halbes Haus in Schutt und Asche zu legen, wenn nicht ein Gegner darunter begraben wird?

Lässt man dieses Ärgernis außen vor, bleibt ein Spiel übrig, das mit seiner schnellen Arcade-Action viel Kurzzeitspaß bietet. Auf Grund des wenig innovativen Spielprinzips bleibt jedoch die spektakuläre Grafik alleinige Langzeitmotivation. Nichtsdestotrotz werden Arcade-Fans mit Full Auto definitiv ihren Spaß haben.



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