Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif

Seit vielen Jahren bedient Empire Interactive die Freunde von preisgünstigen Arcade-Titeln mit seiner Ford Racing-Serie. Was der neueste Serienableger, Ford Street Racing, unter der Motorhaube hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum SpartarifDie Veröffentlichung des ersten Ford Racing-Spiels ist inzwischen sieben Jahre her. Die Serie erscheint aber so lebendig wie nie. Immerhin sind mittlerweile, nachdem Ford Racing 1 das einzige Spiel für die PSOne blieb, vier weitere Spiele für die noch aktuelle Konsolengeneration, also für PS2 und Xbox, sowie für den PC erschienen. Nach zwei konservativen Weiterentwicklungen wagte man sich mit Ford Mustang Racing an das erste Motto-Game, das sich ganz um das legendäre Pferd im Ford-Stall drehte, und so widmet man sich mit Ford Street Racing nun dem Thema Straßenrennen.

L.A. in der Westentasche

Wie bereits seine Vorgänger zeichnet sich auch Ford Street Racing vor allem durch die offizielle Lizenz des amerikanischen Automobilherstellers aus. Die Ford Motor Company spendierte dieses Mal die Rechte an 18 Modellen die sich auf drei Leistungsklassen und damit auf verschiedenste Epochen der Firmengeschichte verteilen. Neben Klassikern wie dem Mustang und dem durch die Fernsehserie Starsky & Hutch weltberühmt gewordenen Gran Torino, finden sich im Repertoire des Spiels außerdem einige aktuelle Modelle, wie zum Beispiel der Fiesta ST, und eine Hand voll futuristischer Konzeptwagen. Auch wenn viele bekannte Modelle im Spiel enthalten sind, vermisst man doch noch so viele tolle Modelle mehr, wie etwa den brandneuen Focus ST oder die aufregende Shelby GR-1 Studie.

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif Für eine passende Street Racing-Atmosphäre hält die Kulisse von Los Angeles, die bereits dem Film und allgemeinen Genre-Vorbild The Fast and the Furious einen unverwechselbaren Look verpasste, her. Im Spiel scheitert das allerdings zum großen Teil daran, dass sämtliche Rennen tagsüber und immer auf trockener Straße stattfinden. Zudem sind die Kurse, die unter anderem durch so charakteristische Viertel wie Venice Beach führen, gänzlich frei interpretiert. Wer also echtes L.A.-Feeling, wie in L.A. Rush erwartet, wird bitter enttäuscht. Die gähnende Leere, die auf den Straßen herrscht tut ihr übriges zur schlappen Atmosphäre. Weder ziviler Verkehr noch jubelnde Zuschauer peppen die Umgebung auf.

Karriere leicht gemacht

Grundsätzlich bietet Ford Street Racing drei Einzelspielermodi. Darunter der Solo-Rennmodus in dem man ausschließlich allein unterwegs ist und der deutlich wichtigere Teammodus. Der wiederum umfasst mehrere Team-Meisterschaften und den Herausforderungsmodus. Hier könnt ihr euch leicht zusätzliche Kohle verdienen, indem ihr Zeitfahr-, Überhol- und Team-Herausforderungen bestreitet und somit die verdienten Mitwirkenden verdienen. Die heißen wirklich so, denn kurioserweise hat man den Begriff Credits, in Games allgemein als Währung gebraucht, direkt übersetzt. So oder so gibt es gegen Cash ausschließlich neue Wagen, allerdings keine Tuning-Teile wie der eine oder andere anhand des Titels vielleicht vermuten könnte.

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif In Sachen Fahrverhalten stellt sich Ford Street Racing ziemlich deutlich als Arcade-Spiel dar. Die gesamte Steuerung ist besonders einsteigerfreundlich ausgefallen und wer will kann sich die neuen Teamfunktionen sogar noch in einem eigens angelegten Tutorial erklären lassen. Das Handling selbst bietet ansonsten nur leichte Spuren von Realismus. In zu schnell gefahrenen Kurven drängt das Heck zwar nach, drückt aber nicht so stark nach außen, dass man sich drehen könnte, sondern bleibt stets in der Spur. Im Grunde genommen braucht man also nie wirklich Gegenlenken, kann man aber. Das eröffnet dann ein auch durchaus sportliches Fahrgefühl, wenn auch ohne nennenswerten Zeitvorteil.

Das Rad neu erfunden?

Sowohl Publisher Empire Interactive als auch Entwickler Razorworks begleiten die Serie nun schon eine ganze Weile und verfügen zudem über reichlich Rennspielerfahrung. Neben den Ford Racing-Teilen 2 und 3 zeichnete Razorworks unter anderem für die Resteverwertung des einst so hoch gewetteten World Sports Cars von West Racing in Form von Total Immersion Racing verantwortlich. Wer also könnte besser wissen, was der Ford Racing-Serie fehlt?

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif Für frischen Wind soll nach dem Willen Razorworks ein neues Team-Managementsystem sorgen, das außerdem zusätzliche taktische Tiefe ins sonst eher simple Arcade-Spielprinzip der Serie bringen soll. Das gelingt jedoch nur sehr eingeschränkt, denn die Befehle, die euch Ford Street Racing zur Verfügung stellt, sind sehr begrenzt, was schon damit beginnt, dass man maximal zwei zusätzlichen Fahrzeugen Kommandos erteilen kann. Diese kann man dann direkt über die beiden unteren Schultertasten des PS2-Controllers anwählen, sodass ein Ausrufungszeichen neben dem gewählten Team-Mitglied erscheint. Mit einem weiteren Druck auf den L2-Button gebt ihr dann die Order zu Blocken oder mit dem R2-Button den Windschatten zu teilen. Vor allem Letzteres erinnert ansatzweise frappierend an EA’s NASCAR 06, kann es aber bei weitem nicht mit der Komplexität und Handlungsfreiheit dieses Titels aufnehmen.

Von Lackschäden und Kopfschmerzen

Entgegen der sonst in der Automobilindustrie vorherrschenden Einstellung scheint Ford erstaunlicherweise kein Problem mit der Vergänglichkeit der eigenen Produkte zu haben, denn Ford Street Racing verfügt auch über ein kleines Schadensmodell. Das wirkt allerdings nur optisch und hat auch da deutlich sichtbare Grenzen. Zerberstende Scheiben oder gar abfallende Stossstangen sucht man vergebens, ja noch nicht mal Außenspiegel machen sich selbstständig. Außer Kratzern und Beulen, die dafür zugegebenermaßen recht heftig aussehen, gibt es nur bei ganz groben Kollisionen wackelnde Stossstangen und Rauchschwaden aus den Motorräumen zu sehen.

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif Für den munteren Einsatz des Schadensmodells ist dafür umso mehr gesorgt. Daran beteiligen sich insbesondere die sehr angriffslustig geratenen Kollegen mit der etwas beschränkten künstlichen Intelligenz. Die NPCs wehren sich vor allem in den Team-Rennen mit allen legalen und auch illegalen Mitteln. Da wird geblockt, gerammt und geschoben bis der Mechaniker kommt. Stellenweise kommt einem das Ganze fast wie ein reines CarCombat-Spiel vor. Vor allem die Blockversuche der Gegner gehen dabei ein ums andere Mal vollkommen in die Hose, sodass sich die Jungs selbst ins Aus schießen. Aber auch eure eigenen Teamkollegen machen euch bisweilen das Leben unnötig schwer, was man vor allem beim Windschattenfahren in einer Gruppe zu spüren bekommt.

Nicht schlecht für nen Budget-Spiel

Spätestens an der Optik lässt sich die Zugehörigkeit zur Ford Racing-Serie einwandfrei belegen. Ford Street Racing kommt sehr nach seinen Vorfahren und das ist, zumindest angesichts des eher günstigen Preises, gar nicht mal schlecht. Vor allem die Wagen gefallen mit ordentlichen Details und lassen sich auf den ersten Blick als Ford-Modelle identifizieren. Einen Teil seines Lizenz- Vorteils büßt das Spiel jedoch leider wieder ein, weil eine entsprechende Cockpitansicht fehlt. Dafür wurden die Modelle aber noch mal frisch gewachst und erstrahlen so in noch hellerem Glanz als in den Vorgängern.

Spieletest: Ford Street Racing – Action mit Lackaustausch zum Spartarif Etwas hinter der Qualität der Wagen bleiben die Strecken, da es ihnen einfach an Leben und Charakter fehlt. Die Straßen LA’s wirken meistens wie eine leere Pappkulisse. Einzige Lichtblicke sind die häufigen Lichtespiegelungen an den Glasfronten der Hochhäuser und gelungenen Blendeffekte, die bei Tunnelausfahrten für kurze Zeit die Sicht rauben. Generell erstrahlt der gesamte Titel mit seinen sehr bunten, kräftigen Farben eher in einer Art Comic-Look.

Gedämpfte Stimmung

Auch beim Sound gibt sich Ford Street Racing, so soll uns zumindest das Dolby Pro Logic 2 Logo im Intro weiß machen, keine Blöße. Solch hohen Erwartungen kann der Titel jedoch leider nicht standhalten. Alles in Allem sind die Motorengeräusche des Spiels zwar ganz nett und bei einigen Modellen auch durchaus recht authentisch geraten, um aber echtes Ford-Feeling aufkommen zu lassen sind sie aber durch die Bank einfach zu platt. Alle Soundeffekte hören sich irgendwie etwas entschärft oder wie durch einen Ohrschoner gemildert an. Dadurch kommt das dumpfe Grollen eines 05 Mustang GT zwar noch recht gut rüber, in höheren Drehzahlen geht dem Sound dafür aber schnell die Puste und damit Charakteristik aus.

Außerdem muss man leider auch auf coole Hintergrundmusik verzichten. Weder lizenzierte Songs noch wenigstens gute selbst komponierte Stücke kann der Titel dem Spieler Ohr anbieten. Die Musik verkommt in Ford Street Racing zum absoluten Hintergrund Geplänkel. Nicht viel besser sieht es da beim Mehrspieler-Modus aus. Der bietet zwar verschiedenste Rennmodi, aber nur für zwei Spieler im Splitscreen-Duell. Online- oder Netzwerk-Modus sucht der geneigte Zocker vergebens.

Fazit:
Auch Ford Street Racing reiht sich nahtlos in die Perlenkette der Ford Racing-Spiele ein und profitiert größtenteils von den Stärken die bereits die Vorgänger auszeichneten. Dazu zählen eine insgesamt durchaus brauchbare Grafik, der ein oder andere innovative Spielmodi, wie zum Beispiel der Überholmodus, und das einsteigerfreundliche Arcade-Fahrverhalten. Die neue Team-Komponente bringt zwar einen leichten Taktik-Touch ins Spielgeschehen, bleibt aber ebenfalls ganz bewusst auf sehr simplen Niveau.

Deshalb dürften wohl die offizielle Ford Lizenz und der günstige Preis - bei einschlägigen Versandhändlern wird der Titel mit knapp 30 Euro geführt – weiterhin die stärksten Kaufargumente für Ford Street Racing bleiben. Doch gerade hier hätte man im Bezug auf Cockpitperspektive und Sound mit relativ einfachen Mitteln für noch mehr Atmosphäre und Markenbindung sorgen können. Im Vergleich zu den bisher getesteten Beiträgen von Empires Budget Label Explosiv schneidet Ford Street Racing aber wirklich gut ab und wer einen günstigen Arcade-Racer mit einfacher Bedienung sucht könnte mit Ford Street Racing das passende Spiel für sich finden.



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