Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!

Die reale Formel-1-Saison hat schon wieder ihren Champion gefunden. Höchste Zeit also, um endlich mit Codemasters F1 2011 auf Zeitenjagd zu gehen. Wir begeben uns mit der PC-Version auf den heiligen Asphalt und überprüfen, was die neue Version auf dem Kasten hat.

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  ZoomWährend in der Realität Sebastian Vettel schon fünf Rennen vor Ende der Saison alles klar gemacht und seinen zweiten Weltmeistertitel unter Dach und Fach gebracht hat, hat die virtuelle Formel-1-Saison 2011 gerade erst begonnen. Seit dem 23. September steht Codemasters F1 2011 für PC, PS3 und Xbox 360 im Regal und versucht das altbekannte Stigma des lästigen Jahresupdates zu widerlegen. Für diesen Zweck haben die Briten im Vorfeld ein ganzes Motorhome an Neuigkeiten angepriesen, allen voran eine vollständige Integration von Safety Car-Phasen.

PR-technisch hätte der Hype um Codemasters zweites F1 Game also wohl kaum größer sein können. Jetzt heißt es aber abzuliefern, was so vollmundig versprochen wurde und das haben wir natürlich in unserem ausführlichen Test anhand der PC-Version überprüft.

Auf dem neuesten Stand

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Damit also herzlich willkommen im offiziellen Spiel zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 und, soviel dürfen wir schon vorwegschicken, der vielleicht umfangreichsten Interpretation des Sports die ein Game je zusammengebracht hat. Dafür sorgt natürlich zu allererst einmal das offizielle Datenpaket, bestehend aus allen 12 Teams, 24 Fahrern und 19 Strecken der laufenden Saison. 19 Strecken - F1-Kenner wissen schon - das heißt, dass auch in der virtuellen Saison der Grand Prix von Bahrain dieses Jahr ausfällt. Eigentlich schade, aber F1 2011 heißt eben nur F1 2011 und nicht mehr. Deswegen musste auch der Hockenheimring seinen Platz im Zuge des Tauschrythmus räumen, wird aber vom Nürburgring dementsprechend würdig vertreten.

Außerdem gibt es mit dem Großen Preis von Indien auch noch eine Premiere im Rennkalender. Die Strecke kann man als stolzer F1 2011-Besitzer somit schon ausprobieren noch bevor Ende Oktober die echten Profis in Neu Dehli an den Start gehen. Die Cockpitseite ist noch genauso bestückt, wie sie zu Saisonbeginn vorgestellt wurde, was uns wiederum freut, weil wir auf diese Weise in den virtuellen Overall von Nick Heidfeld hinterm Steuer des Renault schlüpfen können. Aber zur Formel-1-Saison 2011 gehören nicht nur Fahrer, Teams und Strecken, sondern, wie eigentlich auch fast jedes Jahr, einschneidende Regeländerungen, sprich KERS und DRS. Weil daneben auch noch ein echtes Safety-Car Einzug ins Spiel hält, erreicht Codemasters zumindest schon einmal rein formal eine Dichte die dem realen Vorbild in fast nichts mehr nachsteht.

Nochmal von Vorne

Ansonsten hat sich auf den ersten Blick nicht wirklich viel verändert. Der bekannte Karrieremodus wurde lediglich um einige nervige Zeitungsausschnitte getaufte Pop-up-Fenster erweitert, die unseren gegenwertigen Status untermalen sollen. Diese Präsentation und die ewig langen E-mails, die man nun im Motorhome abrufen kann, machen das Spiel eigentlich unpersönlicher als den Vorgänger. Alles natürlich halb so wild, denn schließlich ist unser Hauptanliegen ja das Racing und nicht mit irgendeinem virtuellem Teammitglied zu schnacken. Die Rennwochenenden lassen sich, wie schon im Vorgänger, ganz nach den eigenen Vorlieben abhalten.

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Entweder ihr arbeitet euch systematisch durch alle drei Qualifying-Shootouts oder kürzt das Ganze bis hin zur Zufallsvergabe der Startplätze ab, wobei man sich von Zeit zu Zeit zumindest eine freie Trainingssitzung gönnen sollte, um die dort auftauchenden Testfahrten zur Weiterentwicklung des Fahrzeugs nutzen zu können. Dementsprechend lässt sich auch die Renndistanz von einer Runde über sinnvolle Schritte bis hin zur vollen Grand Prix-Distanz variieren und zusätzliche Realismus-Optionen, wie Schadensmodell, Gegner-Stärke, Reglement, Benzinverbrauch und natürlich Reifenabnutzung einstellen.

Besonders gut ist, dass sich praktisch sämtliche Optionen vor jedem Event anpassen lassen und man so nicht in eine Sackgasse gerät, wenn man mal mit einer Strecke so gar nicht klar kommen sollte oder im umgekehrten Fall, die KI den eigenen Fähigkeiten schlichtweg hinterherfährt. In F1 2011 findet jeder schnell genau den richtigen Anspruch für sein individuelles Fähigkeiten-Niveau.

Schwarzes Gold

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Auch die komplizierteren Elemente des Formel-1-Alltages, wie die Ausarbeitung des optimalen Setups und das Haushalten mit dem Reifenkontingent, darf man als unerfahrener Zocker gerne ignorieren. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass Codemasters sich hier die Mühe gemacht hat auch diese Elemente originalgetreu nachzubilden. Wer also gerne mit den Reifenmischungen taktiert, um sich vielleicht im Rennen noch einen Extra-Vorteil zu verschaffen, kann das gerne tun.

Echte F1-Fans werden indes zu schätzen wissen, dass alle Mischungen des neuen Ausrüsters Pirelli die entsprechend farbigen Schriftzüge zieren und auch die Reifenoberfläche nun durch diverse Textureffekte aufgeputscht wird. Der Reifenzustand ist nun nicht nur sehr gut direkt auf der Lauffläche ablesbar, sondern auch ständigen Veränderungen ausgesetzt. Neue Gras- und Kies-Effekte kleben genauso schön auf dem Gummi, wie der Pick-up-Rubber, welcher sich mit fortlaufender Renndauer abseits der Ideallinie ansammelt. Viel besser kann man dieses Thema visuell nicht umsetzen.

Spielmodi

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Große Neuigkeiten in Sachen Spielmodi gibt es vor allem im Mehrspielerbereich von F1 2011 zu finden und dort im Wesentlichen zwei. Die erste betrifft die Online-Rennen, deren Teilnehmeranzahl Codemasters nämlich auf 16 menschliche Mitspieler steigern konnte. Weil zu einem vollen Formel-1-Grid aber 24 Fahrzeuge gehören, wird der Rest auf Wunsch mit KI-Dummies aufgefüllt. Die zweite, vielleicht noch größere Innovation ist der Splitscreen-Modus für zwei Spieler an einem System. Hier gibt es neben klassischen Wettrennen auch die Möglichkeit eine gesamte Saison gemeinsam als Teamkollegen zu fahren. Dieser Modus ist dann gewissermaßen eine Mischung aus Gegen- und Miteinander.

Alle Hände voll zu tun

Spielmodi und Inhalte sind das Eine, Spielgefühl das Andere aber nicht minder von Interesse, insbesondere, weil Codemasters den Federungscode komplett überarbeitet haben will. Das kann man schon nach wenigen Metern bedenkenlos so unterschreiben. Die Boliden bieten in F1 2011 viel mehr Spielraum für das aktive Erleben der fahrdynamischen Phänomene als im Vorgänger, allerdings, und das ist ein weiteres großes Plus des Spiels, ohne dabei viel kritischer zu kontrollierbar zu sein. Unterm Strich kann man sich die Veränderung an einem Bild sehr gut vorstellen: Während F1 2010 ohne sämtliche Fahrhilfen häufig dem oft zitierten Ritt auf der Rasierklinge glich, wird aus dieser hauchdünnen Klinge nun ein etwas breiterer Streifen, in etwa wie ein Schwebebalken.

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Der ist immer noch schmal genug um volle Aufmerksamkeit zu erfordern, aber man hat nun tatsächlich meistens eine Chance ein ausbrechendes Heck mit echtem Reagieren und nicht nur mit bloßer Antizipation abzufangen, was auch ein viel erhabeneres Gefühl mit sich bringt als ein reiner Glückstreffer. Das soll jetzt aber keinesfalls heißen, dass F1 2011 viel einfacher geworden ist. Will man ganz ohne Traktionskontrolle, ABS und Co. neue Bestzeiten auf den Asphalt legen oder muss sich im Zweikampf behaupten, hat man schneller mit auf der Bremse blockierenden Vorderädern und nervösen Hinterteilen zu kämpfen als es einem lieb sein dürfte. Nicht nur deswegen sollte man das Gas- und Bremspedal am besten analog belegen.

Wer bis dahin noch nicht ins Schwitzen gekommen ist, der darf natürlich mit KERS und DRS noch zwei weitere Knöpfe unter Beschlag nehmen. Spätestens wenn man dann auch noch lieber selbst schalten möchte, empfiehlt sich der Griff zum Force Feedback- Lenkrad eures Vertrauens. Das Spiel liefert, wie eigentlich alle jüngeren Produkte aus dem Hause Codemasters, bereits vorgefertigte Profile für fast alle Lenkräder der großen Hersteller, wie Logitech oder Fanatec mit.

Von künstlicher Intelligenz und Kollisionen

Die Neuigkeit, die im Vorfeld der Veröffentlichung den meisten Staub aufgewirbelt hat, ist wohl das Safety Car, das erstmals zum Einsatz kommt wenn sich größere Unfälle ereignen. Die Zeit mag längst reif dafür gewesen sein, die Technik ist es sowieso, aber ganz so viele Spiele die sich an diesem Thema versucht haben gibt es nicht und erst recht nicht in jüngerer Vergangenheit. So richten sich nun alle Augen gespannt auf Codemasters Feldversuch. Doch von einer Testphase ist die Funktion erfreulicherweise weit entfernt. Der silberne SLS AMG ist nicht nur optisch eine täuschend echte Nachbildung des Originals, sondern fährt auch wirklich in Echtzeit vor dem Feld her und wird nicht etwa nur als simple Zwischensequenz eingeblendet.

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Das sorgt dafür, dass die Gelbphasen alles andere als langweilig sind. So gilt es unter anderem den Fuel-Mix zu justieren um Sprit zu sparen, eine Auge auf die Reifentemperatur zu halten, gegebenenfalls spontan einen Boxenstopp einzulegen und natürlich beim Restart hellwach zu sein. Allerdings kann die Safety Car- Funktion erst ab einer Renndauer von 20 Prozent Minimum aktiviert werden. Außerdem braucht es natürlich recht grobe Kollisionen, sodass es durchaus vorkommen kann, dass man zig Rennen erlebt ohne das Führungsfahrzeug in Aktion zu sehen.

Grundsätzlich stellt sich die künstliche Intelligenz der Gegner nämlich relativ geschickt an und reagiert, wie schon im Vorgänger, ganz gut auf eure Position auf der Strecke, sodass man auch durchaus mal mit drei Fahrzeugen nebeneinander über die Gerade oder durch weite Kurven schießen kann. Außerdem sind die Gegner stets bemüht sich nicht einfach so kassieren zu lassen und suchen die Kontermöglichkeit am Kurvenausgang, gerade unter Druck sind aber auch immer wieder gefährliche Drifts der Kollegen auf Messers Schneide zu beobachten. Die sporadische Tendenz der 2010er KI uns ins Getriebe zu fahren scheint man ad acta gelegt zu haben, einzig und allein bei Überrundungen zicken die CPU-gesteuerten Fahrer gerne herum und machen sich zu breit.

Schau mal genauer hin

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Für die Technik hinter F1 2011 zeichnet abermals Codemasters hauseigene Ego-Engine verantwortlich und die gehört im Racing-Bereich nach wie vor zum Besten was man so zu sehen bekommt und da macht auch F1 2011 keine Ausnahme. Polygone stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung und werden sinnvoll in detaillierte Wagenmodelle und vollgestopfte Szenerien umgemünzt. Gleichzeitig unterstreicht eine ganze Armada von Spezialeffekten den fotorealistischen Auftritt - nicht zuletzt die Regenschauer sind noch immer eine Wucht. Schicke Ergänzungen in diesem Jahr sind unter anderem individuelle Lenkräder für jedes Team, physikalisch mitschwingende Flügel und endlich ein echt fortschreitender Sonnenuntergang in Abu Dhabi.

Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!Spieletest: F1 2011 - Mehr als ein Sequel!  Zoom Aber bei so viel Lob muss auch ein Hauch Kritik erlaubt sein, denn so opulent und durchweg gelungen das Gesamtbild von F1 2011 auch ist, an den Texturauflösungen, die Wagen, Fahreroveralls und auch die Boxen-Innausstattung bedecken, sieht man dem Spiel schon an, dass es sich um ein Multi-Plattform-Projekt handelt. Das sind vermutlich die Kompromisse, die man eingehen muss, wenn man 24 Wagen auf drei Plattformen flüssig auf den Bildschirm bekommen will. Auf aktuellen Gaming-PCs ginge da inzwischen mit Sicherheit mehr. Außerdem eine kleine Notizen am Rande das Replay betreffend: Der bei DiRT 3 eingeführte direkte YouTube-Upload hat es leider nicht in das aktuelle F1-Spiel geschafft.

Geschmackssache

In Sachen Soundtrack schlägt Codemasters dieses Jahr etwas ruhigere Töne an, wobei das sicherlich auch ein Stück weit persönliche Geschmackssache ist. Das gilt auch, wenn man so will, für die Fahrgeräusche - die ganz nach unserem Geschmack sind. Es gibt wohl kaum ein Spiel das die Vehemenz und Abartigkeit eines kleinvolumigen, hochdrehenden Achtzylinders besser wiedergibt als F1 2011. Die Motoren klingen in jeder Lebenslage ein bisschen anders und kein Motor klingt exakt wie der andere, aber jeder auf seine Art faszinierend. Umfangreiche Hintergrundgeräusche und eine professionelle Sprachausgabe runden das positive Bild ab.

Fazit:

F1 2010 war letztes Jahr schon ziemlich gut und zwar nicht nur ein ziemlich gutes Rennspiel, sondern vor allem darin ein F1-Rennspiel zu sein. Mit einem weiteren Jahr Entwicklungszeit hat Codemasters eine erstaunliche Menge an kleinen und mittelgroßen Puzzlestücken ergänzt. Safety Car, KERS, DRS und die Pirelli-Reifen sind nur einige Schlagworte. Zusammen mit dem nach wie vor wegweisenden Wettersystem und dem überarbeiteten Fahrverhalten schafft F1 2011 eine neue Intensität des virtuellen Fahrens. F1 2011 setzt das Thema Formel 1 um, wie kein anderes Spiel zuvor. Aber nicht nur spielerisch, sondern auch technisch und inhaltlich ist F1 2011 absolutes Referenzniveau und kratzt somit schon hart an der Perfektion. F1 2011 ist Formel-1-Racing at its best.



Tags: F1 2011, F1, Formula 1, Vettel, Codemasters, review, test


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