Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche?

Nur ein Jahr nach dem begeisternden Vorgänger steht mit Burnout Revenge bereits der Nachfolger in den Regalen der Softwarehändler. Dass es immer noch einen Tick besser geht, soll Criterions voll auf Rache sinnender neuester Konsolenraser eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wir haben Burnout Revenge für euch auf die Probe gestellt und verraten im ausführlichen Testbericht alle Stärken und ob es Schwächen gibt.

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche?Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Burnout 3: Takedown erschien und Spieler wie Fachpresse gleichermaßen begeisterte. Der Titel heimste reihenweise Höchstwertungen und Lobpreisungen ein, denn einfach alles, angefangen bei der filmreifen, blitzschnellen Grafik bis hin zum actiongeladenen Gameplay erschien einfach perfekt zu sein. Die Entwickler selbst wollen nun beweisen, dass man noch eins obendrauf setzen kann. Wie nah Burnout Revenge an der Perfektion wirklich ist, klärt unser Test.

Um der alten Zeiten willen

Die Spiele der Burnout-Serie haben sich mit jedem Ableger enorm weiterentwickelt. Während sich das Ur-Burnout ausschließlich um adrenalinfördernde Rennen drehte, erwachte mit dem Crash-Modus in Teil 2 zum ersten Mal die Crash-Komponente, welche heute schon fast das zentrale Element im Spiel geworden ist. Teil 3 erweiterte die Crash-Momente um intensive Nahkämpfe mit den Rivalen und ermöglichte es zum ersten Mal einen Gegner im Rennen auszuknocken. Für Teil 4 galt die Maxime genau dieses Kampfsystem auf die Spitze zu treiben. Und soviel sei gleich zu Anfang gesagt, Burnout Revenge ist das komplexeste Burnout aller Zeiten und nicht mehr nur ein einfacher Arcade-Racer mit sehr viel Speed und ohne viel Tiefgang. Denn Burnout Revenge bietet ein mehrschichtiges Spielprinzip das weit über das Rennfahren hinausgeht.

En Vogue 2005

Revenge prunkt dieses Jahr auf dem Burnout-Cover und Rache ist auch ein sehr wichtiges Element dieses Spiels, weil das Takedown-System unter anderem besonders auf so genannte Revenge Takedowns getrimmt wurde. Das zeigt sich zum einen an der speziellen Revenge-Cam, welche euch denjenigen Rivalen anzeigt der euch gerade ausgeknockt hat. Damit ihr euer Ziel, den aufmüpfigen Rivalen, nie aus den Augen verliert, wird die über den Wagen angezeigte Position nicht wie gewöhnlich in Blau sondern in Blutrot dargestellt. Doch was ist nun das Besondere an den Revenge Takedowns? Burnout-Kenner wissen, dass es Takedowns schon in Teil 3 gab. Ganz einfach, es sind die besten aller Takedowns. Nächste Frage: Wie wird das bewertet? Antwort: Mit dem brandneuen Bewertungssystem.

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Dieses System bewertet all eure Aktionen auf einer vierstufigen Skala. Wenn ihr das ganze Rennen versucht nur irgendwie unbeschadet durch zu kommen und allen Raufereien aus dem Weg geht, dabei womöglich auch noch sinnlos crasht, ist euch ein mageres "OK" sicher. Wer jedoch die Deckung fallen und sich auf offene Schlagabtausche einlässt, der kann mit einem "Super" oder vielleicht sogar mit einem "Wahnsinn" rechen. Revenge Takedowns sind also besonders gut für eure Bewertung. Genauso wie übrigens die so genannte Sofort-Rache, welche mittels des Crashbreakers, der nun auch in bestimmten Rennen verfügbar ist, vollstreckt wird. Weiterhin wirkt sich all das positiv auf eure Bewertung auf was ihr auch zum Aufladen des Boosts benötigt. Das heißt also Drifts, Sprünge, Gegenverkehr, Knapp Vorbei und die neuen Traffic Checks.

Spielball der Physik

Womit wir schon bei der nächsten Neuheit angekommen wären. In Burnout Revenge ist es nämlich möglich den zivilen Straßenverkehr als Waffe zu missbrauchen, indem man ein kleines oder normalgroßes Fahrzeug wie ein Taxi oder einen Van nimmt und dann so rammt, dass es quer über die Fahrbahn schleudert und hoffentlich in einem Rivalen landet. Doch gebt Acht wem ihr Bodychecks verpasst, denn große Fahrzeuge wie Busse oder LKW lassen euch genauso wie alle Wagen des Gegen- und Querverkehrs in guter alter Burnout-Manier crashen.

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Ganz ehrlich, dieser Eingriff ins Burnout-Spielprinzip hat mir zunächst etwas Kopfschmerzen bereitet, denn damit entfernt sich das Spiel doch sehr von seinem Urahn. Bei dem ging es um superschnelle Reflexe und immer darum dem Verkehr auszuweichen. Die spektakulären Crashes waren damals nur Beiwerk. Mit dem neuen System gehören sie fest zum Gameplay. Auf der anderen Seite bringt das Traffic Checking einen netten Nebeneffekt mit sich. Denn auf diese Weise entschärft sich der recht hohe, unausgewogene Schwierigkeitsgrad des dritten Teils von selbst. Burnout Revenge ist fairer und ausgewogener.

Alles Gute kommt von oben

Abgerundet wird das erweiterte Kampfsystem von den so genannten Vertikal Takedowns. Wie der Name vermuten lässt, muss man dafür seinen Rivalen von oben ausknocken, also auf ihn draufspringen beziehungsweise fallen. Um das überhaupt erst möglich zu machen, musste Criterion viel Arbeit in die neuen Strecken investieren. Diese sprühen aber jetzt von Niveauunterschieden und Rampen die zu Vertikal Takedowns einladen. Natürlich steht nicht einfach so eine dubiose Rampe mitten auf der Straße, sondern Auffahrten und Gerüste lassen sich rein zufällig praktischerweise zweckentfremden. Ebenfalls sehr praktisch sind die vielen Abkürzungen und alternative Routen, die neu in die Strecken eingebaut wurden. Sie führen zum Beispiel über die mit Tischen und Sonnenschirmen voll gestellte Strandpromenade, durch Tiefgaragen oder von Hindernissen gespickte Seitenstraßen und enge Gassen.

Feinschliff

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Im Zuge der Weiterentwicklung haben die Entwickler auch an den diversen Spielmodi viel Feinschliff betrieben. So zum Beispiel am Eliminator-Modus. Während in Burnout 3: Takedown noch ganz klassisch jede Runde der letzte Fahrer im Feld eliminiert wurde geschieht das nun alle 30 Sekunden. Dadurch wird der Druck auf den Spieler deutlich größer und der Modus um einiges spannender. Ein einziger Fehler kann bereits das Aus bedeuten. Außerdem motiviert das Herunterticken der Uhr zusätzlich auf cineastische Art und Weise.

Auch der Crash-Modus hat ein umfassendes Update erhalten. Zunächst einmal fällt eine neue Starprozedur auf. Mithilfe der Anzeige am linken Bildschirmrand muss man nun die Drehzahl festlegen mit der man losfährt. Dabei ist es wie im echten Leben. Je höher die Drehzahl, desto mehr drehen die Räder durch, respektive bricht der Wagen aus und ist schwerer zu kontrollieren. Es kann durchaus passieren, dass man zu forsch startet und durch das Ausbrechen des Autos in der nächsten Mauer landet ohne auch nur einen einzigen Wagen gesehen zu haben. Genau so peinlich ist es, wenn man den Motor gleich beim Start wegen zu hoher Drehzahl in die Luft jagt oder wegen zu geringer Drehzahl abwürgt.

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Ist der Start erst einmal geglückt, fällt bei besonders großen Sprüngen ein neuer Verwischeffekt auf, der den Wind optisch darstellen soll. Je nach Windstärke wird man übrigens auch in der Luft dementsprechend abgelenkt. Bei der Landung im Zielgebiet vermisst man dann sofort die vielen bunten Symbole. Keine Geldboni, keine Multiplikatoren und auch kein Heartbreaker mehr. Als Ersatz hierfür gibt es aber eine Extraprämie für das Ausschalten eines speziellen Zielfahrzeuges. Es erinnert, wie die Entwickler bereits sagten, eher an Golf. Man versucht mit dem Ball, respektive dem Wagen, ein Loch zu treffen, sprich den Zielwagen zu treffen. Blöderweise scheint es im praktischen Spielbetrieb ziemlich zufällig zu sein, ob man den Zielwagen trifft. Denn bis der Zielwagen irgendwo vorfährt oder explodiert sieht man ihn nicht, sodass es nicht wirklich möglich ist eine gezielte Kettenreaktion aufzubauen um das Ziel auszuschalten.

Verfluchter Verkehr!

Traffic Attack oder wie man Staus bekämpft. Und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn der Traffic Attack-Modus verlangt von euch so viele Fahrzeuge wie möglich auszuschalten. Ihr fahrt dabei gegen die Zeit. Ein Zeitpolster von maximal 20 Sekunden fordert euch immer wieder dezent zu neuen Traffic Checks auf. Gemessen wir euer Erfolg, wie im Crash-Modus, an dem Schaden den ihr verursacht. Doch auch hier gilt: Es sind nur normalgroße Fahrzeuge rammbar die in ihrer Richtung fahren. Um aber den zahlreichen Gegenverkehr einzubinden, muss man Wagen quer über die Straße rammen. Der Modus eignet sich wirklich hervorragend zum Aggressionsabbau.

Neuanfang

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Um auch die letzten Spuren von Burnout 3: Takedown zu verwischen scheuten die Entwickler keine Mühen und haben dem Spiel neben vollkommen neuen Strecken auch einen komplett neuen Fuhrpark spendiert. Zu den Strecken sei noch gesagt, dass diese sich nicht mehr auf drei große sondern nun auf sieben deutlich kleinere Gebiete verteilen. Pro Gebiet gibt es jeweils eine lange sowie eine Rundstrecke für die diversen Modi, plus mehrere Crash-Kreuzungen. Für Abwechslung ist auch dieses Mal wieder gesorgt, da die Gebiete sich an realen Schauplätzen wie Miami, L.A., Detroit, Tokio und Hong Kong sowie den Rocky Mountains und den Alpen anlehnen.

Der Fuhrpark wurde dieses Mal von Designern erstellt die bereits in der Automobilindustrie gearbeitet haben. Dadurch wirkt gut die Hälfte der 78 im Spiel enthaltenen Wagen wie frisch aus den Messehallen der IAA. Die neuen Autos sind von der Front bis zum Heck durchgestylt. Die andere Hälfte wirkt allerdings immer noch wie ein Mix verschiedener Designelemente verschiedener Wagen und Hersteller. Weiterhin wurden die Kategorien aus Burnout 3: Takedown aufgehoben, sodass es in Burnout Revenge nur noch superschnelle Sportprototypen, Muscle Cars und spezielle Vehikel für den Crash-Modus gibt.

Technischer Stand 2005

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Die Technik von Burnout Revenge ist, wie nicht anders zu erwarten war, up-to-date. Auch wenn die Unterschiede zum Vorgänger erst bei genauerem Hinsehen auffallen, Burnout Revenge ist das schönste Rennspiel das bisher erschienen ist. Im Vergleich zum Vorgänger wurde einfach alles noch einmal gesteigert. Vor allem die Spiegelungen und Neonröhren glänzen und glühen als wären sie pure Diamanten. Was die Geschwindigkeit des Spiels anbelangt ist zwar kein echter Unterschied spürbar, da die Framerate immer noch bei superflüssigen 60fps liegt, bisweilen kommt einem das Geschehen aber trotzdem noch einen Tick schneller vor, da einfach noch mehr auf dem Bildschirm passiert. Das liegt vor allem an den vielen zerstörbaren Objekten am Streckenrand wie Tische und Zäune. Ob Burnout Revenge nun wirklich schneller ist, als sein Vorgänger weiß wohl nur Criterion selbst, aber es hat definitiv nichts von seinem Speed eingebüßt.

Das Drumherum

Der Sound präsentiert sich genau wie die Grafik, eher generalüberholt, denn revolutioniert. Am auffälligsten ist das neue ohrenbetäubende Reifenquietschen der gerammten Wagen, das Mark und Bein erschüttert. Ansonsten ist die Klangkulisse nahezu unverändert geblieben und kann nach wie vor auf Wunsch auch über Dolby Pro Logic 2 ausgegeben werden. Immerhin mehr als 40 frische Rocksongs wurden für den Soundtrack lizenziert. Besonders nett ist, dass man sie per einfachem Druck auf die L2-Taste auch während des Rennens wechseln kann.

Spieletest: Burnout Revenge - Lust auf eine Revanche? Der Mehrspieler-Modus bietet standesgemäß alle Möglichkeiten des Einzelspielers für 2 Spieler im Splitscreen-Modus oder für bis zu 6 Spieler wahlweise im Netzwerk oder per Online-Verbindung. Einzige Ausnahme bildet hier der Eliminator-Modus. Dieser wurde weggelassen, was auch einleuchtet, denn es wäre schon einigermaßen frustrierend für einen Spieler bereits nach 30 Sekunden aus dem gerade erst gestarteten Spiel zu fliegen. Wer sich gerne online misst wird außerdem die Rangliste und den laut Criterion komplett überarbeiteten Netcode zu schätzen wissen.

Zwei Aufreger noch ganz zum Schluss. Zum einen ist das Booklet äußerst minimalistisch ausgefallen, was aufgrund des größtenteils selbsterklärenden Menüs nicht allzu schwer wiegt. Viel schwerer ist hingegen, dass es gerade dieses Menü im Einzelspieler-Modus nicht mehr erlaubt sein eigenes Rennen zusammenzustellen. Man kann nur immer wieder die Rennen der Burnout-Welttour fahren, was für reichlich Unverständnis sorgt. Warum darf man nicht eigenständig Strecke, Rennart, Verkehrsaufkommen, Rundenzahl usw. festlegen? Das ist eigentlich ein selbstverständliches Feature, das zum Standard gehören muss.

Fazit

Burnout Revenge geht dieses Jahr mit einem vollgestopften Kofferraum voller neuer Features an den Start. Die Frage ist nun machen diese Features auch alle Sinn und steigern sie den Spielspaß wirklich noch mehr? Das kann man nur bejahen. Denn selbst diejenigen die vielleicht dem Ur-Burnout-Spielprinzip hinterher trauern, das frei von Kämpfen und all den unrealistischen Features a la Crashbreaker und Impact Time war, und sich nur auf die Reflexe und das fahrerische Können beschränkte, müssen doch beim Probe spielen von Burnout Revenge zugestehen, dass dieses Spiel einfach rockt. Permanent fliegen Autos durch die Gegend, driften Wagen waghalsig durch den Gegenverkehr, springen über wahnwitzige Rampen und lösen Unfälle verheerende Kettenreaktionen aus.

Dieses Spiel ist Adrenalin und Action pur und nonstop. Und das Allerbeste daran aus objektiver Sicht ist, dass Burnout Revenge dabei nicht einfach nur ein stupider Vollgas-geradeaus-Arcade-Racer ist, sondern gerade wegen des Kampfsystems einiges an Spieltiefe hinzugewonnen hat. Burnout Revenge hat viele Talente, keine Schwächen und vor allem ist es einfach das derzeit beste Arcade-Rennspiel.



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