Spieletest: Burnout Dominator - Geht es noch besser?

Die vergangenen Auftritte der Burnout-Serie waren immer echte Referenzkandidaten. Mit Burnout Dominator ist nun schon der fünfte Teil für diese Konsolengeneration erhältlich. Zu Recht darf die Frage gestellt werden, ob dem Thema nicht langsam die Luft ausgeht. Das und noch vieles mehr klärt unser ausführlicher Testbericht.

Spieletest: Burnout Dominator - Geht es noch besser?Es begab sich in 2001, dass das allererste Burnout-Spiel für die PlayStation 2 auf den Markt kam. Damals noch so eine Art Geheimtipp, hat sich die Serie inzwischen längst zum absoluten Referenztitel entwickelt. Heute, 6 Jahre später, ist schon der fünfte Burnout-Nachfolger im Handel erhältlich. Doch was kann Dominator an seinen Vorgängern überhaupt noch verbessern, wo doch nicht wenige Spieler schon Burnout Revenge eine gewisse Ideenlosigkeit vorgeworfen haben? Zudem wirft Burnout 5, welches das Spielprinzip auf den Next Generation-Konsolen neu erfinden will, seine Schatten voraus. Wahrlich kein leichtes Umfeld für Burnout Dominator. Lohnt sich der Titel da denn überhaupt?

Alte Liebe rostet nicht

Wer irgendeinen der Vorgänger gespielt hat, wird sich direkt sehr heimisch in den Menüs des Spiels fühlen. Und dieser Schein trügt keineswegs, denn auch inhaltlich bewegt sich Burnout Dominator doch schon sehr nah an seinen diversen Vorgängern. Viele der unzähligen im Spiel enthaltenen Wagen stammen sogar unmittelbar aus Burnout Revenge. Nichtsdestotrotz hat man sich auch hier um ein paar neue Gene bemüht. So hat man dem Spiel unter anderem eine neue Einteilung und damit ein paar neue Wagenklassen spendiert.

Die vielen Vehikel von Burnout Dominator verteilen sich auf sieben Fahrzeugkategorien – natürlich eine schneller als die andere. So finden sich neben den üblichen Sportwagen und Supersportlern neuerdings auch leicht angehauchte klassische Fahrzeuge wie Hot Rods. Wer allerdings meint diese alten Schätzchen würden an Altersschwäche leiden, der irrt, denn schließlich ist Burnout ein Arcade-Rennspiel durch und durch und deshalb spielen Realismus oder Authenzität hier keine Rolle, sodass sich die größten Unterschiede hier auf reine Äußerlichkeiten beschränken.

Auch wenn die Wagen in Burnout, bedingt durch die Tatsache, dass es sich um Phantasie-Vehikel handelt, nicht die ganz große Rolle spielen mögen, so sind die Strecken umso wichtiger für das Gameplay. Und die sind, alle zehn, von Grund auf neu. Dominator entführt euch unter anderem in die malerische Toskana und, man höre und staune, auf die gute alte deutsche Autobahn. Ob man die Entwickler jetzt dafür beglückwünschen soll, dass sie nach sechs Jahren endlich gemerkt haben, dass man in Deutschland noch ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren darf, lassen wir mal dahingestellt. Sämtliche Kurse strotzen vor alternativen Routen, Abkürzungen, waghalsigen Rampen und gefährlichen Kreuzungen, sodass hier keine Langeweile aufkommen sollte.

Einen Schritt vor, zwei zurück?

Spieletest: Burnout Dominator - Geht es noch besser? Was den Spielablauf angeht vertraut man zwar ebenfalls auf Bewehrtes, weicht aber dennoch in Nuancen vom Weg der direkten Vorgänger ab. Nach wie vor begebt ihr euch in Burnout Dominator auf große Welttournee, doch erfreulicherweise ist das recht unübersichtliche Kartenmenü aus Teil 3 inzwischen vollkommen verschwunden und einem deutlich zugänglicheren, wenn auch unspektakulären Textmenü gewichen. Wie gesagt, nur Detailveränderungen, dennoch zeigt es den Willen der Entwickler den überflüssigen Ballast abzuwerfen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Somit lautet das Motto von Dominator ganz klar zurück zu den Wurzeln.

Das beginnt mit der Umstrukturierung des wahrscheinlich wichtigsten Spielelements, dem Boost. Dieser kann nun, ganz wie im Burnout 1 und 2, theoretisch unendlich lang genutzt werden. Einzige Vorraussetzung dafür ist euer Mut. Zunächst müsst ihr den Boostbalken natürlich, wie gewohnt, durch möglichst gewagtes Fahren aufladen. Ist das geschafft, könnt ihr den Nachbrenner, wie üblich, per R1-Button abrufen. Doch hier kommt die Herausforderung: Wenn ihr es schafft, diesen Extraschub durchzuhalten, bis der Boostbalken eigentlich aufgebraucht ist, geht der ganze Spaß direkt wieder von vorne los. So kann man direkt eine Boostsession an die andere knüpfen und endlose Boostserien hinlegen.

Auf Wiedersehen

Spieletest: Burnout Dominator - Geht es noch besser? Auch wenn das allein schon für enorme Adrenalinschübe sorgt wollte man bei Criterion den Spannungsbogen noch etwas erweitern. Deswegen hat man sich dazu entschlossen das erst vor kurzem in Burnout Revenge eingefügte "Traffic Check"-Feature wieder zu entfernen. Dieser Mechanismus erlaubte es diejenigen zivilen Wagen diein die gleiche Richtung wie der Spieler selbst fahren als Waffe zu missbrauchen und sie, wie Billardkugeln, quer über die Strecke zu rammen und so auf indirektem Weg Gegner auszuschalten. Dominator erfordert also wieder umso mehr vollste Konzentration vom Spieler, denn ab jetzt ist wieder jeder Kontakt mit dem Verkehr tödlich.

Auch das ist wieder ein Indiz für die Rückbesinnung auf alte Burnout-Werte, war diese Funktion doch ohnehin bei langjährigen Anhängern äußerst umstritten und als zu tiefer Eingriff ins einstige Spielprinzip angesehen worden. Ansonsten haben es aber alle Errungenschaften der vergangenen Teile in Burnout Dominator geschafft, sodass ihr weder auf die inzwischen altbekannten Spielmodi wie Road Rage, noch auf die relativ neuen Features wie die vertikalen Takedowns verzichten müsst.

Es gibt viel zu tun

Spieletest: Burnout Dominator - Geht es noch besser? So jetzt aber nichts, wie ab auf die Straße, denn um Burnout Dominator komplett durchzuspielen muss man schon einiges an Zeit aufwenden. Wir starten natürlich ganz unten und müssen uns dementsprechend Rennen für Rennen hocharbeiten. Wie für dieses Genre typisch, schaltet man je nach Erfolg in den Renndisziplinen neue Strecken, Herausforderungen und natürlich, ganz wichtig, neue Wagen frei. Dabei hat man auch hier versucht die Abwechslung zu maximieren. In diesem Sinne legt nun jedes einzelne Rennen seinen eigenen Schwerpunkt.

Neben den Hauptspielmodi, wie dem normalen Rennen oder den Road Rage-Herausforderungen, konzentrieren sich viele der Rennen nun auf eine konkrete Aktion die dem Spieler abverlangt wird. So gilt es beispielsweise eine vorgegebene Punktzahl durch Drifts, das Fahren im Gegenverkehr, das Schneiden des Selbigen und so weiter, zu erreichen. Im Prinzip wurden also nur die bereits vorhandenen Spielelemente auseinandergepflückt und daraus neue Modi gebastelt. Das mag jetzt zwar durchaus billig klingen, dennoch spielt sich das Ganze hervorragend und ist ungemein motivierend. Dennoch, oder gerade deswegen, bleibt Burnout Dominator aber auch ein Trial-and-Error-Kandidat par excellence.

Der Glanz vergangener Zeiten

Kommen wir nun zu Paradedisziplin sämtlicher Burnout-Titel, der Grafik, und damit gleichzeitig auch zur bangen Frage, ob Dominator seine in diesem Punkt ohnehin hervorragenden Vorgänger noch übertreffen kann. Und die klare Antwort lautet nein. Der Grund dafür ist, dass an der Grafikengine nichts, aber auch wirklich gar nichts verändert wurde. Sieht man einmal vom dem nun wieder etwas bunteren Look ab, der das Spiel umhüllt, gleichen Burnout Dominator, Revenge und 3 einander wie eineiige Drillinge. Was auf den ersten Blick vielleicht enttäuschend klingt, muss es jedoch nicht zwangsläufig sein.

Man muss sich einfach damit abfinden, dass sowohl diese Version der Renderware-Engine als auch die PlayStation 2 an ihrem Limit angekommen sind. Mehr als das, was man hier geboten bekommt, geht einfach nicht, ohne Abstriche in anderen Bereichen hinnehmen zu müssen. Das Problem ist jedoch, dass man nach inzwischen vier mehr oder weniger sehr ähnlichen Spielen, ganz einfach Gefahr läuft, sich an den unzähligen Rauchschwaden, dem verbogenen Metall und den massiven Explosionen satt gesehen zu haben. Auch wenn die Qualität der einzelnen Effekte keinesfalls nachgelassen hat und noch immer voll und ganz überzeugen kann.

Genau deswegen sollte man sich nicht zu sehr an den teilweise recht kantigen Boliden stören und stattdessen über das nach wie vor superbe Gefühl für Geschwindigkeit freuen, welches einen noch immer unweigerlich in seinen Bann zieht.

Ohren auf

Fast schon traditionell gut präsentiert sich auch dieses Mal wieder der Soundtrack. Seitdem EA bei Teil 3 erstmals die Vermarktung übernahm, zeichnen sich alle Burnout-Spiele durch eine extrem hohe dichte an Hit-Künstlern aus. Bei Dominator sorgen unter anderem Rock-Röhre Avril Lavigne, Altmeister wie Jane’s Addiction oder Sugarcult und diverse Newcomer wie The Fratellis für die musikalische Untermalung. Zusätzlich sorgt neben diesen rund 30 Künstlern ein weiteres nettes Gimmick aus der Kategorie Burnout-Nostalgie für stimmige Atmosphäre. Die Rede ist von verschiedenen Musikschnipseln, die ihren Weg aus Burnout 2 in das aktuelle Spiel gefunden haben und hier das Menü stilecht beschallen.

Doch auch alles andere was während Burnout Dominator aus den Boxen dröhnt kann sich absolut hören lassen. Auch wenn sämtliche Soundeffekte eins zu eins aus dem Vorgänger zu stammen scheinen, so ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Denn schließlich wussten die diversen Crash-, Quietsch- und Kreischgeräusche schon seit langem zu überzeugen, sodass schlichtweg wenig Bedarf für Verbesserungen besteht. Die unterschiedlichen Wagenklassen haben alle ihre eigenen Tonlagen und jeder Motor klingt etwas anders und zudem noch satt und zufrieden stellend.

Der Rotstift hat zugeschlagen

Leider hat die Besinnung auf alte Burnout-Tugenden nicht nur positive Effekte. Mit dem Crash-Modus und den Online-Mehrspielermodi fallen ihr gleich zwei lieb gewonnene Spielelemente zum Opfer. Eine einleuchtende Begründung scheint es für keinen dieser Verzichte zu geben. In Sachen Online-Modi ist diese wahrscheinlich auf die Betriebskosten und beim Crashmodus auf die begrenzte Entwicklungszeit und somit wiederum auf Kostenminimierung zurückführen.

Trotzdem schade, denn dadurch gehen dem Spiel zwei nicht unerhebliche Features durch die Lappen. Spaß mit mehreren macht Burnout Dominator trotzdem, denn der Titel bietet sämtliche Spielmodi der Einzelspielerkarriere auch für den Zweispieler- Splitscreen-Betrieb an und darüber hinaus noch jede Menge Partymodi im Hotseatverfahren.

Fazit:

Wenn man gehässig wäre, würde man sagen, Burnout Dominator ist ein kommerzielles Sequel, wie es im Buche steht. Denn tatsächlich bietet der Titel genau genommen nicht ein einziges neues Feature, sondern lediglich wiederbelebte Elemente seiner Vorgänger und neuen Inhalt in Form von einigen neuen Wagen und vollkommen neuen Strecken. Dafür allerdings nochmals den vollen Kaufpreis auf den Tisch legen zu müssen scheint etwas vermessen. Nichtsdestotrotz fügen sich die vielen kleinen, aus den verschiedenen Burnout-Titeln stammenden Details überraschend harmonisch in das Gameplay ein vervollkommnen es tatsächlich endgültig.

Im Endeffekt büßt Dominator das Feintuning in spielerischer Hinsicht durch die gestrichenen Crash- und Online-Modi wieder ein, sodass am Ende ein Spiel bleibt das den Burnout-Fans der ersten Stunde zwar etwas mehr entgegenkommen dürfte, aber auch alle anderen, die nicht genug von der Action geladenen Hochgeschwindigkeitsraserei bekommen, zufrieden stellen wird. Wer hingegen echte Innovationen sucht, der wird wohl auf Burnout 5 warten müssen. Burnout Dominator ist eben doch nur ein Burnout viereinhalb, welches zumindest von vielen Händlern zu einem ermäßigten Preis angeboten wird.



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