Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat

Auch in diesem Jahr beschert uns Synetic wieder mit einem Spiel zur RTL- Erfolgsserie und das kann man sogar wörtlich nehmen, schließlich steht Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat seit dem 23.12 bei den Händlern. Falls der Titel bei euch nicht unterm Weihnachtsbaum lag, lest ihr hier, was euch entgeht.

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das SyndikatEin neues Jahr, ein neues Cobra 11-Game. Gerade noch rechtzeitig hat Synetic die Arbeiten an Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat fertiggestellt. Seit kurz vor Weihnachten ist der Titel auch für PC zu haben; die Xbox 360-Version gibt es schon einen guten Monat im Handel. Die TV-Serie ist eine der erfolgreichsten in Deutschland und geht inzwischen in ihre sage und schreibe 28. Staffel. Ganz so eine Bilanz kann die passende Spielereihe noch nicht vorweisen, aber seit Synetic den Job übernommen hat ist es immerhin schon das fünfte Spiel in Folge.

Aber bei vielen Sequels in kurzer Zeit besteht auch immer die Gefahr, dass das Thema seinen Reiz verliert. Auf der anderen Seite darf man bei einem Spiel, das für gerade einmal für etwas mehr als 20 Euro für den PC zu bekommen ist, keine allzu großen Erwartungen haben. Die Spiele der Cobra 11-Reihe sind also keine Big-Budget-Projekte und trotzdem hat Entwickler Synetic in diesem Jahr einige interessante Innovationen angestoßen. Die erste Neuerung betrifft den Schauplatz des Geschehens.

Mir lasse de Dom in?

Alarm für Cobra 11 gegen das Syndikat spielt in einer Stadt und mitten in dieser Stadt steht ein Dom. Nur wenige Meter weiter steht ein Hochhaus unter dessen Fundament eine Straße führt und der charakteristische Hauptbahnhof ist ebenso in unmittelbarer Nähe, wie ein unansehnliches Museum im Bunker-Stil und das blaue Zeltdach eines Musical-Theaters. Wer sich jetzt mit seiner Vorstellung in der rheinischen Metropole Köln bewegt, der liegt richtig, zumindest in seiner Phantasie. Offiziell fällt der Name Köln, ganz wie im Fernsehen, aber nie, wohl um von vornherein möglichen Scherereien bezüglich Lizenz und USK aus dem Weg zu gehen.

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das SyndikatSpieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat  Zoom Dennoch wird Authentizität bei Alarm für Cobra 11: Das Syndikat groß geschrieben. Neben dem Szenario, welches die Örtlichkeiten der TV-Serie aufgreift, leihen auch die beiden Hauptdarsteller Erdogan Atalay alias Semir Gerkhan und Tom Beck alias Ben Jäger ihren virtuellen Konterfeis sowohl Stimme als auch Aussehen. Dabei erweisen sich die beiden im Spiel als wahre Quasselstrippen und finden selbst in den hitzigsten Situationen noch Zeit für einen oder mehrere Sprüche. Die sind manchmal echt witzig, manchmal auch leicht dämlich, aber in jedem Fall professionell vertont.

Das trifft erfreulicherweise auch auf sämtliche Nebencharaktere zu denen die beiden Kommissare auf der Jagd nach dem ominösen Syndikat begegnen. Allerdings sind nicht zuletzt diese Charaktere alle total überzeichnet, wenn auch mit purer Absicht. Ob paranoider Undercover-Cop, dessen Stimmlage kaum aus Bruce-Willis-Tiefe herauskommt, der Tuning-Junkie, der sich anhört als hätte er etwas zu viel Abgase geschnüffelt, oder die überdrehte Tante von der Pommes-Bude, für die jeden Tag Karneval zu sein scheint, Story und Dialoge von Das Syndikat tanzen ständig auf dem schmalen Grat zwischen Persiflage und B-Movie - ganz wie TV eben.

Alles muss man selber machen

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das SyndikatSpieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat  Zoom Die zweite große Innovation neben der originalgetreuen Kulisse betrifft den Spielablauf selbst. Synetic führt eine Funktion ein die man in Gütersloh generische Missionen nennt. Das Syndikat ist der erste Teil der Cobra 11-Spielereihe der auf einen nicht-linearen Ablauf setzt. Während Semir und Ben so durch ihr Gebiet patroullieren, eröffnen sich ständig dynamisch generierte Missionen. Das kann zum Beispiel ein Funkspruch von Kollegen sein, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, oder auch nur ein verdächtiger Wagen, der sich nervös durch den Verkehr schlängelt und sodann beschattet werden soll.

Weitere Aufgaben umfassen zum Beispiel das Ausheben von Unterschlupfen im gesamten Stadtgebiet und das Aufbauen von Überwachungskameras. Letztere sorgen, einmal in Betrieb genommen, dann wieder für weitere, generierte Missionen indem sie euch zusätzliche Hinweise liefern. Aber damit ist die Produktionskette der Polizeiarbeit noch nicht vollständig, denn hat man erst einmal eine Hand voll Gangster verhaftet, müssen diese wenig später noch von der U-Haft in die JVA überführt werden und den entsprechenden Gefangenentransport müssen wir natürlich beschützen. Tun wir das nicht, könnten die Gangster von ihrem Syndikat wieder befreit werden oder noch schlimmer, vergessen wir die Überführung, müssen die Gauner aus Mangel an Beweisen einfach wieder laufen gelassen werden.

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das SyndikatSpieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat  Zoom Das Gute an den automatisch generierten Missionen ist, dass zum einen das gesamte Stadtgebiet eingebunden wird und zum anderen garantiert keine Langeweile aufkommt. De facto hat man im Kampf gegen das Syndikat kaum eine ruhige Minute, um einfach nur die Straßen zu erkunden. Das Revier, die Kollegen im Einsatz und Gefangenentransporte, unsere beiden Helden werden quasi zugeschmissen mit Aufträgen die dann aber leider doch immer wieder nach dem gleichen Schema F ablaufen. Hinzu kommen Füllarbeiten, wie Verstecke suchen, Kameras installieren und Knastis eskortieren, die irgendwann einfach nur noch lästig sind.

In Spielen wie GTA IV nimmt man solche Missionen an, wenn man überhaupt nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, in Cobra 11 machen diese beinahe das gesamte Spiel aus.

Das Syndikat ist überall

Neben den generierten Missionen gibt es aber auch eine ganze Reihe klassischer, gescripteter Aufträge die sich unauffällig und somit geschickt ins Gesamtkonzept einfügen. Bei diesen in der Regel etwas größeren Aufträgen, die ihr von Informanten erhaltet, geht es zum Beispiel darum quer durch den gesamten Containerhafen zu springen um eine Kontaktperson zu retten, mit einem Golfkart auf einem Campingplatz säumige Zahler einzutreiben oder mit einem Krankenwagen einen dringenden Organtransport durchzuführen. Mit anderen Worten: Hier wird die Abwechslung und Herausforderung nachgereicht, die die generierten Einsätze irgendwann vermissen lassen.

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das SyndikatSpieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat  Zoom Die Informanten, von denen es pro Karte nur in etwa eine Hand voll gibt, versorgen euch nach und nach mit neuen Missionen, sofern sie nicht vorher vom Syndikat ausgeschaltet werden. Die Gangster beschränken sich nämlich nicht nur darauf ihre Mitglieder aus der Polizeigewalt zu befreien und Überwachungskameras zu beschädigen, sondern machen auch ab und an Jagd auf eure Mittelsmänner. Hier zeigen sich aber die Grenzen des noch derzeitigen Systems auf. Verliert ihr etwa einen Informanten, ist dieser keinesfalls aus dem Spiel und dieser Story-Abschnitt verloren, wie man es vermuten könnte.

Ihr seid lediglich gezwungen diesen Part noch einmal von vorne zu beginnen, weil die Informanten-Aufträge im Grunde die Missionen sind, die die Story vorantreiben, gleichwohl ihr indirekt auch eine bestimmte Anzahl der generischen Missionen bewältigt haben müsst.

Oldie but Goldie

Hinterm Steuer der Cobra 11-Boliden fühlt man sich heimisch wie eh und jeh. Kein Wunder, schließlich ist Das Syndikat nun ja auch schon das fünfte Spiel in Folge. Am bewährten Fahrverhalten hat sich daher wenig getan, um nicht zu sagen gar nichts. Und das ist dann vielleicht doch etwas zu wenig, auch wenn es sich nachwievor ganz munter mit Handbremse und Gas um die Kurven driften lässt und Bremswege aus der Höchstgeschwindigkeit heraus erschreckend lang werden können. Trotzdem im Laufe von fünf Jahren darf man irgendeine Form von Fortschritt erwarten.

Luft dafür bietet zum Beispiel die Federung. Das Gros der Einsatzfahrzeuge besteht aus sportlichen Limousinen und die liegen naturgemäß relativ flach und hart auf der Straße. Wenn man dann aber mal mit einem Krankenwagen oder ähnlich großen und schwerfälligen Fahrzeugen unterwegs ist, fehlt es deutlich an Karosseriebewegungen. Vor einem Elch braucht man so jedenfalls keine Angst zu haben. Auch fehlt es den Federbeinen ganz generell an Begrenzern. Wo im echten Leben die Stoßdämpfer anschlagen, schlägt die Achse hier ungebremst durch. Deshalb muss man zum Beispiel bei einigen Sprungschanzen im Spiel aufpassen nicht in der Schanze aufzusetzen. Aber auch an Bordsteinkanten kann man schon mal hängen bleiben.

Führerschein im Lotto gewonnen?

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat Ein Aspekt der doch öfter negativ auffällt, als es einem lieb sein dürfte, ist die KI und zwar besonders die der NPCs. Während sich das Gegnerniveau mittels drei Schwierigkeitsgraden anpassen lässt, scheinen die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht selten überfordert mit der StVO zu sein. Ampelphasen werden zwar beachtet, aber mit Linksabbieger-Spuren hat das Spiel so seine Probleme. Noch blöder ist, dass meine Sirene mal grundsätzlich komplett ignoriert wird und keinen Einfluss auf die KI hat.

Die Verkehrsteilnehmer auf den Straßen von der Stadt, die wie Köln aussieht aber nicht so heißt, behalten munter Tempo und Richtung bei, wenn ihr mit Blaulicht und Martinshorn angerauscht kommt. Keiner macht Anstalten eine Gasse zu bilden, zu Bremsen oder auch nur auszuweichen. Da besteht definitiv Luft nach oben. Analog dazu boxen sich die Gefangenentransporter, die man ja regelmäßig begleiten darf, rustikal durch vollgestopfte Straßen mit dem ernüchternden Ergebnis, dass diese immer wieder irgendwo hängenbleiben und eine gefühlte Ewigkeit rangieren müssen. Wie gesagt Luft nach oben.

Bühne frei für den Mehrspieler-Modus

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat Für Cobra 11-Fans hat Synetic noch eine große Innovation im Gepäck, nämlich einen waschechten Online-Mehrspielermodus. Das ist eine echte Premiere für die Serie und im Gegensatz zur ebenfalls enthaltenen Splitscreen-Variante für zwei Personen können online oder im direkten Netzwerk bis zu acht Spieler gegeneinander antreten. Automatisches Matchmaking erleichtert die Spielsuche, wer möchte kann aber natürlich auch ein eigenes Spiel ganz nach seinen Vorstellungen aufsetzen.

Zur Auswahl stehen neben Rundstrecken- und Etappenrennen auch eine Freie Fahrt-Option und sogar ein Deathmatch. Für letzteres gibt es sogar spezielle Karten, zum Beispiel auf dem Dach eines Hochhauses. Ihr könnt eure Gegner also entweder so lange rammen bis deren Wagen in Flammen aufgeht oder geschickt vom Dach schubsen. Alle Modi lassen sich auch als Teamvariante aufsetzen.

Ein bisschen Make-up

Optisch bringt der Jahrgang 2010 mal wieder ein paar neue Effekte, doch auch mit noch so viel Schminke lässt sich das wahre Alter der Grafik nicht vollständig vertuschen. Sowohl die Wagen als auch die Umgebung könnten inzwischen einen guten Schuss mehr Polygone vertragen und auch die Texturen sind grundsätzlich eher von der groben Sorte. Immerhin sorgen Weichzeichner, Bewegungsunschärfe, Blendungen und Echtzeit-Schattenwürfe für ausgleichende Akzente. Außerdem kann man mittlerweile die Konterfeis der beiden Cobra 11-Helden, Tom und Semir, durch die Windschutzscheibe erkennen.

Spieletest: Alarm für Cobra 11 - Das Syndikat Positiv ist, dass sich die Optik so auch bei den Hardwareanforderungen mit Durschnitt begnügt. Um den Titel flüssig spielen zu können sollte selbst für höhere Auflösungen ein halbwegs aktueller Mittelklasse-PC absolut ausreichend sein und Tempo macht Cobra 11 sowieso wie eh und je. Das Geschwindigkeitsgefühl ist wirklich toll und sorgt damit auch dafür, dass die wilde Fahrt häufig schneller als es einem lieb ist im nächstbesten LKW endet, einen fetten Crash inklusive versteht sich. Vereinzelt inszeniert das Spiel außerdem besonders weite Sprünge mittels vordefinierter Kameraperspektiven von außen, was dem Ganzen etwas mehr TV-Feeling gibt.

Auf eigene Faust konnten wir spektakuläre Unfälle und Fahrmanöver leider nicht noch einmal begutachten, weil die Sofortwiederholungsfunktion, obwohl in Tastaturbelegung vorhanden, aus irgendeinem Grund nicht arbeiten wollte. Eigentlich schade, denn bei Cobra 11 geht mitunter so viel zu Bruch, dass man sich das schicke Schauspiel aus schwersten Metallverformungen und allerhand physikalisch korrekt zu Grunde gehendem Streckenrandmaterial gerne mehrmals ansehen würde. Bei richtig heftigen Kollisionen reißen sogar ganze Radaufhängungen ab und machen das Auto im Ernstfall unfahrbar. Ganz so ernst nimmt es das Spiel dann aber doch nicht; ein Druck auf die Rücksetztaste und ihr seid wieder mobil.

Fazit

Im Grunde nach hat Alarm für Cobra 11: Das Syndikat alles was ein guter Action-Renner braucht. Hohes Tempo, reichlich Altmetall und eine große Spielwelt bieten hervorragende Grundlagen. Obendrauf hat Synetic dieses Jahr sogar einen Mehrspieler-Bereich gepackt, der mit Splitscreen und Online-Modus auch noch vollausgestattet ist. Die Verbesserungen in der Präsentation durch viel Vertonung und die virtuellen Sehenswürdigkeiten sind ebenfalls gern gesehen.

Solche Detailarbeiten hätte es aber auch gerne noch an weiteren Stellen geben dürfen. Das Handling ist zwar weiterhin ein Garant für Fahrspaß, aber die Zeit ist nun einmal nicht stehen geblieben; die Fahrphysik von Cobra 11 hingegen schon. Gleiches gilt - vielleicht sogar noch mehr - für die künstliche Intelligenz, die ihre Schwachstellen offen zur Schau stellt. Das neue generische Missionsdesign hingegen ist eine Innovation in die richtige Richtung, auch wenn es noch Abwechslungsbreite und Spielraum für Optimierungen bietet. Unterm Strich ist Das Syndikat das beste Cobra 11-Game bisher und ist einmal mehr mit viel Inhalt bei ordentlicher Qualität für wenig Geld ein guter Deal.



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