Spieletest: 18 Wheels of Steel - Haulin - Das Gesetz der Straße

60 Tonnen Stahl quälen sich mit schlappen 70 km/h durch die Rocky Mountains. Wer sich jetzt fragt was das Ganze mit Rennspielen zu tun hat, erhält die Antwort darauf in unserem Testbericht des neuesten Ablegers der 18 Wheels of Steel-Serie, Haulin.

Spieletest: 18 Wheels of Steel - Haulin - Das Gesetz der StraßeMit 18 Wheels of Steel – Haulin hat Entwickler SCS Software nunmehr die fünfte Episode seiner Truckersimulation 18 Wheels of Steel auf den Markt gebracht. Der im Budget-Segment angesiedelte Titel wird, von ValuSoft, der Budget-Tochter des bekannten Publishers THQ, betreut und hat in Deutschland über Frogster Interactive seinen Weg in den Handel gefunden, wo das Spiel derzeit für rund 15 Euro angeboten wird. Was bekommt man für den günstigen Preis geboten?

Mix it Baby

Wie schon eingangs erwähnt, drängt sich natürlich bei einem Spiel bei dem man ausschließlich mit naturgemäß eher unsportlichen Dickschiffen von LKW unterwegs ist die Frage auf inwieweit es überhaupt in die Schublade der Rennspiele passt. Und in der Tat kommt 18 Wheels of Steel - Haulin eher wie ein bunter Genremix daher. Die zwei größten Bestandteile dieser Mischung sind zum einen natürlich das Fahren und zum anderen die Wirtschaftssimulation. Diese umfasst zum Beispiel die Verwaltung der Aufträge und das termingerechte Abliefern der Waren.

Doch dabei bleibt es nicht. Man kann sein hart verdientes Geld in diverse neue, bessere Truckmodelle, Reparaturarbeiten oder dem Tunen älterer und den Zukauf neuer, spezieller Anhänger investieren. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit seinen Umsatz um ein Vielfaches zu steigern und sein Unternehmen zu vergrößern, indem man zusätzliche KI-Fahrer einstellt und diese für seine eigene Firma fahren lässt. Um alle wichtigen Aufgaben eines Chefs wahrnehmen zu können, gibt einem das Spiel ein so genanntes Notizbuch an die Seite aus dem sämtliche, beschriebenen Funktionen eingesehen werden können.

Die Welt ist ein Dorf

Spieletest: 18 Wheels of Steel - Haulin - Das Gesetz der Straße Und so macht ihr euch bald mit eurer ersten Fuhre auf den Weg irgendwohin in die Weiten Nordamerikas, denn mit den USA und Kanada bietet das Spiel grundsätzlich erstmal einen sehr großzügigen Spielraum für ausgedehnte Touren. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn natürlich wäre es, insbesondere für ein Spiel aus dem Niedrigpreissektor, vermessen zwei Staaten, die zusammen fast 20 Millionen Quadratkilometer an Fläche umfassen zu digitalisieren. Dementsprechend wurden die virtuellen Landkarten ordentlich zusammengeschrumpft, sodass die Distanzen keineswegs realistisch sind.

Zudem beinhaltet der Titel nur noch die 40 größten und wichtigsten Städte der beiden Länder, deren Stadtpläne ebenfalls stark vereinfacht wurden. Nichtsdestotrotz gibt es weit mehr als genug Platz auf der Karte und auch die Städte können größtenteils mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einen gewissen Wiedererkennungswert erzeugen. Und selbst in dieser Mini-Ausgabe nehmen die Touren schon einiges an Zeit in Anspruch. Das liegt unter anderem auch daran, dass man, übrigens wie im echten Leben, nicht nonstop von New York nach Los Angeles düsen kann, sondern regelmäßig Schönheitsschläfchen halten muss.

Allein auf weiter Flur

Spieletest: 18 Wheels of Steel - Haulin - Das Gesetz der Straße Auf der Straße wird das Spiel dann noch eine Spur tiefgängiger. Ein Grund dafür liegt in der umfangreichen Steuerung. Mit Gas, Bremse und ab und zu ein bisschen Lenken ist es bei Haulin nicht getan. Zum einen will so ein Gespann erst einmal über enge Kreuzungen navigiert werden und beim Rückwärtsfahren knickt der Anhänger realitätsgetreu ein. Rangieren will also ebenfalls gelernt sein. Hinzu kommen noch viele kleine Gimmicks. So kann oder muss man im Spielverlauf diverse Helferlein, wie zum Beispiel die Scheibenwischer, Scheinwerfer oder Blinker, manuell bedienen. Ein Navigationssystem gibt es hingegen unverständlicherweise nicht. Stattdessen muss sich der Spieler mit einer schlechten, verwirrenden Übersichtskarte begnügen, die das Navigieren unnötig erschwert.

Überhaupt empfängt einen das Spiel nicht gerade mit offenen Armen. Zwar bietet der Titel drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zum Start an, doch das war es dann auch schon mit Hilfestellungen. Ein umfangreiches Tutorial wäre wünschenswert gewesen, um den Einstieg zu entschlacken, denn so verbringt man, getreu dem Motto "Probieren geht über Studieren" die ersten Spielstunden erst einmal damit herauszufinden wie eigentlich alles funktioniert und wo was ist.

Bugs und andere Parasiten

Während unserer Testphase tauchten immer wieder die unterschiedlichsten Fehler auf. Obwohl es sich laut Versionshistorie bereits um die Ausgabe 1.06 handelt, kommt es immer Mal wieder vor, dass die KI verrückt spielt und unnachvollziehbar reagiert oder plötzlich Autos senkrecht auf der Straße stehen. Ebenfalls wie ein weiterer Bug, zumindest aber wie ein schlechter Scherz, mutete zunächst das Verhalten der virtuellen Ordnungshüter an. Doch anscheinend ist es so gewollt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Cops einfach jedes noch so kleine Vergehen eurerseits ahnden, und zwar unabhängig davon ob zur Tatzeit eine Streife zugegen war oder nicht.

Das ist umso ärgerlicher, da das Spiel in diesem Punkt absolut beinhart ist und keinerlei Gnade gewährt. Das Rangieren der Kolosse fällt ja ohnehin nicht gerade leicht, aber um keinen Strafzettel zu riskieren muss es wahrlich perfekt sein. Selbst wer nur einen Zentimeter über eine rote Ampel rollt, weil er schlichtweg zu spät gebremst hat, ist dran und muss mit einem happigen Bußgeld von mehreren Tausend Dollar rechnen.

Das Tragische daran ist, dass diese Vergehen extrem lange brauchen bis sie verjähren, und dass man dem langen Arm des Gesetzes tatsächlich nicht entkommen kann. Sobald die Cops unseren Truck gesichtet haben, sind wir quasi schon so gut wie verurteilt. Es gibt kein Entkommen und auch mit seinem vielen Tonnen kann man sich nicht wehren. Hört man die Sirene hinter sich, kann man direkt die Brieftasche zücken, denn es erscheint im nächsten Augenblick eine simple Textbox mit dem Vergehen und dem Bußgeld. Das ist nicht nur eintönig sondern auch äußerst frustrierend.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Besonders die Grafik soll sich beim neuesten 18 Wheels of Steel-Titel deutlich gesteigert haben. Stellvertretend dafür stehen in erster Linie die auf den ersten Blick hübschen, bei genauerem Hinsehen jedoch recht grob aufgelösten Lackspiegelungen. Dennoch stellen diese, zusammen mit den wirklich gelungenen Cockpitansichten, die optischen Glanzlichter des Titels dar. Die Fahrerkabinen sind nett ausmodelliert und alle Instrumente sind mit dem Charme eines Mäusekinos nett animiert. Zudem gibt es noch dynamische Wetterbedingungen und flüssige Tag-und-Nacht-Wechsel.

Doch die restlichen Aspekte der Grafik bleiben leider überaus blass. Da wären zum einen die eintönigen und allenfalls durchschnittlichen Texturen, welche nicht gerade dazu einladen den Blick schweifen zu lassen. Gleiches gilt für die minimalistische Levelarchitektur und den tristen Verkehr. Darüber hinaus nervt die immer wieder viel zu niedrige Sichtweite inklusiver etlicher Pop-Ups, die vor allem auf längeren Touren auch das schönste Panorama versaut. Echte Trucker-Romantik kommt bei dieser auf Sparflamme laufenden Grafikengine jedenfalls nicht auf.

Truckerromantik?

Für Trucker-Romantik müsste dann wohl eher die auditive Untermalung des Geschehens sorgen, doch auch die will nicht wirklich überzeugen. Dafür ist das Dieselgenagel einfach zu eintönig und die Fahrgeräusche insgesamt viel zu wenig auffällig. Nicht zuletzt Windgeräusche hätten auch einen spielerischen Effekt gehabt, doch leider fehlen diese genauso wie ein ansprechender Soundtrack. Letzterer besteht aus lediglich zwei Instrumentalstücken und bietet demzufolge einfach zu wenig Abwechslung. Für Stimmung auf der Straße versuchen zumindest die anderen Trucker zu sorgen, die euch regelmäßig per Funk kontaktieren. Die Konversationen sind zwar alles andere als denkwürdig, aber immerhin wurden die Stimmen, wie übrigens das ganze Spiel, eingedeutscht.

Fazit:

Abschließend fällt es gar nicht so leicht eine einheitliches Resümee für 18 Wheels of Steel - Haulin zu ziehen. Für das Spiel spricht sein definitiv interessanter Stilmix aus Rennspiel und Wirtschaftssimulation. Kombiniert mit der umfangreichen Serienausstattung, bestehend aus Nordamerika als Spielwelt, vielen Trucks, Anhängern und Waren, bekommt der Käufer einen ordentlichen Batzen an Umfang geboten

Dafür verliert Haulin bei der Umsetzung dieses Konzeptes an allen Ecken und Enden Punkte. Ganz nüchtern betrachtet wirkt die gesamte Technik, angefangen bei der Grafik, über den Sound bis hin zur KI recht dürftig, da in allen Bereichen deutliche Schwächen auftauchen. Für DirectX-9-Fetischisten ist der Titel definitiv nichts. Aber ist Haulin deswegen in doppelter Hinsicht ein wirklich billiges Spiel? Ganz nüchtern betrachtet könnte man dieser Ansicht verfallen, doch damit würde man dem Titel sein sympathisches, weil erfrischendes Konzept abschlagen. Und bei aller Kritik steht eines unangefochten fest. 18 Wheels of Steel - Haulin ist immer noch das einzige Spiel dieser Art und mangels Alternativen somit auch irgendwie das Beste.



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