Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer

Was passiert, wenn fette LKW auf viel zu enge Passstraßen und schneebedeckte Ice-Roads treffen, lest ihr hier im großen Testbericht zum neuesten Trucker-Game 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2.

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  ZoomIm Laufe der Jahre hat der Markt inzwischen eine Menge Truck-Games gesehen. Die allermeisten davon waren eine Mischung aus Wirtschaftssimulation und, wenn man so will, Rennspiel. Fast alle dieser Games fallen in die Budget-Kategorie und ebenfalls die überwiegende Mehrzahl davon kommt aus Tschechien vom dort ansässigen Studio SCS Software. Das Team aus Prag ist bekannt für ihre 18 Wheels of Steel-Reihe und deren regional-orientierte Ableger, wie etwa der Euro Truck Simulator oder zuletzt der German Truck Simulator. Von dieser Art Spielen hat SCS in Zusammenarbeit mit Publisher rondomedia innerhalb der letzten paar Jahre locker ein halbes Dutzend auf den Markt gebracht.

Somit wirft das die Frage auf, was kann 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2, so der vollständige, viel zu lange Name des Games, was seine unzähligen Vorgänger und Spin-offs nicht konnten? Diese und viele weitere Fragen, werden wir im Laufe der folgenden Zeilen unseres Reviews klären.

Trucker-Romantik

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Im Gegensatz zu seinen vielen Zwillingsbrüdern bewegt sich Extreme Trucker 2 nicht ausschließlich auf asphaltiertem Untergrund. Wie der Name schon vermuten lässt, tauscht der Titel gut ausgebaute deutsche Autobahnen und niemals enden wollende US-Highways gegen unwirkliche Straßen am Ende der Welt. Genauer gesagt an fünf Enden der Welt, denn SCS Software schickt uns nach Down Under ins malerische aber leblose Hinterland Australiens, in die tiefen Wälder des mittleren Westens von Montana, lässt uns die dünne Höhenluft Boliviens atmen, nach Bangladesh und in die eisige Kälte Alaskas auf die berühmt berüchtigte Ice-Road.

Klingt nach jeder Menge rauer Wildnis, wie geschaffen für einen einsamen, alten Trucker und seine Zugmaschine. Allerdings muss man wissen, dass es drei der fünf Locations auch schon im Vorgänger 18 Wheels of Steel Extreme Trucker vor knapp zwei Jahren gab und allem Anschein nach diese Level auch ziemlich ungeniert unverändert übernommen worden sind. Diesen Eindruck erweckt zumindest der exemplarische Vergleich mit der Demoversion des Vorgängers, welche ihr in unserem Download-Bereich finden könnt. Mindestens die darin enthaltene Alaska-Karte ist deckungsgleich mit dem Level aus dem zweiten Teil.

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Damit kommt dann indirekt auch erschwerend hinzu, dass die Spielumgebungen selbst nicht gewachsen sind. Nachwievor besteht jede der frei befahrbaren Spielwelten nur aus gut einer Hand voll zusammenhängender Straßen, womit der Begriff Spielwelt eine glatte Übertreibung ist. Dadurch ergibt sich ein für ein Trucker-Spiel meiner Meinung nach nicht unerhebliches Problem: Die Navigation spielt praktisch keine Rolle. Nur selten gibt es überhaupt mehr als eine Route zum nächsten Zielort und strategische Elemente, wie Entscheidungen über den richtigen Zeitpunkt zum Tankstopp, verlieren ebenfalls an Bedeutung.

Immerhin gibt es eine ganze Reihe zusätzlicher Trucks und Auflieger-Typen mit den unterschiedlichsten Ladungen. Vom klassischen Tankwagen über diverse Schwertransporte bis hin zum waschechten Roadtrain ist so ziemlich alles dabei was auf den Straßen dieser Welt vor sich hin tuckert. Insgesamt stehen somit 35 Zugmaschinen und 70 unterschiedliche Ladungstypen zur Auswahl.

Trial-and-Error

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Auch in Sachen Spielablauf galt anscheinend eher die Marschroute Evolution statt Revolution, wobei auch das im Grunde genommen schon wieder zu diplomatisch formuliert ist. Spielerisch unterscheidet sich Extreme Trucker 2 höchstens minimal von den vielen anderen Ablegern aus SCS Softwares reichhaltigem LKW-Spiel-Regal. In bester Arcade-Tradition entscheidet man sich zu Beginn für eine der fünf Locations an der man seine virtuelle Brummifahrerkarriere starten möchte. Die übrigen vier Locations werden dann im Laufe des Spiels nach und nach freigeschaltet, wenn ihr mehr Kilometer auf dem Bock zugebracht habt.

Im Gegensatz zu seinen reinen Asphaltbrüdern verzichtet der Extreme Trucker 2 auf den größten Teil der WiSim-Komponenten. So fällt zum Beispiel das Management des eigenen Fuhrparks, das Kaufen, Verkaufen und Tunen von Zugmaschinen sowie verschiedensten Anhängertypen komplett weg. In Extreme Trucker 2 bekommt man immer eine ganz bestimmte Kombination aus Fahrzeug und Ladung zugewiesen. Immerhin hat man im späteren Verlauf mehrere Aufträge zur Auswahl, die dann in beliebiger Reihenfolge bewältigt werden können. Nichtsdestotrotz geht auf diese Weise ein gutes Stück Spieltiefe verloren, sodass man streng genommen wirklich nichts anderes macht als an Punkt A loszufahren, eventuell zwischendurch noch einmal Aufzutanken und dann an Punkt B auf einem Symbolfeld anzuhalten.

Wenden in drei Zügen

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Doch woher kommt dann die Herausforderung beim Extrem-Truckfahren? Antwort: Von den Strecken, aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. Während die eine oder andere superschmale Passstraße im bolivischen Hochland erhöhte Präzision erfordert und die tückische Ice-Road Disziplin vom Gasfuß verlangt, bleibt das Spiel abseits dieser "Highlights" doch schlichtweg ein simples Arcade-Game mit überwiegend hohem Vollgasanteil. Klar, theoretisch kann man in den lebensfeindlichen Gefilden Alaskas auch in die Ice-Road einbrechen, doch das ist nur an gesondert dafür definierten Stellen möglich die schon von weitem bestens sichtbar sind, sodass das Umfahren zu einer reinen Formsache verkommt.

Und wenn es doch mal schiefgehen sollte und ihr euch im eisig kalten Nass oder alternativ auch einem Schneehaufen am Straßenrand oder irgendeiner südamerikanischen Schlucht wiederfindet, dann gibt es sowieso nur noch eines, nämlich Mission neustarten. Echten Reiz kann das reine Fahren also nicht durchgehend verbreiten. Umso ärgerlicher, dass zu Gunsten leichterer Zugänglichkeit auch noch das Rangieren gestrichen wurde. Weder am Start- noch am Zielpunkt muss man seinen Koloss rückwärts an eine Laderampe heranmanövrieren.

Im Westen nichts Neues

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Natürlich war vorher klar, dass ein Budget-Game, wie eben Extreme Trucker 2, grafisch keine Bäume ausreißt, aber dennoch sind die Fortschritte im Vergleich zum beinahe zwei Jahre alten Vorgänger sehr mager ausgefallen. Immerhin bemüht sich der Titel darum Trucks, Auflieger und Landschaft glaubhaft darzustellen. Bei erstgenannten funktioniert das auch eigentlich noch ziemlich gut. Es gibt nette Lackspiegelungen zu sehen, funktionierende Instrumente im Innenraum und eine Kamera, die sich sowohl von außen als auch aus der Cockpitansicht per Maus frei justieren lässt.

Das gilt grundsätzlich auch für die zweitgenannten Auflieger, allerdings mit der Ausnahme der Ladung selbst. Die ist nämlich komplett starr, will heißen: habt ihr Kies geladen rutscht da nichts hin und her oder bröselt herunter und wirklich sperrige Lasten, wie zum Beispiel meterlange Pipeline-Rohre, sitzen bombenfest und können nicht etwa unterwegs verrutschen oder verlorengehen. Und auch beim dritten Element im Bunde, der Umgebungsoptik, muss man Abstriche machen. Zwar bringt die Engine eine ganze Menge Vegetation gleichzeitig auf den Schirm, doch um die Qualität dieser ist es in der Einzelansicht nicht gerade besonders gut bestellt.

Die Wüste lebt

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Sämtliche Bäume und Sträucher im Spiel sind Marke 2D-Bitmap-Pappmaschee und sehen eigentlich nur so relativ gut aus, weil hier die achtfache Kantenglättung ganze Arbeit leistet. Wenn es überhaupt echte Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger zu vermelden gibt, dann befinden sich diese jedoch in den immer mal wieder am Wegesrand auftauchenden Tümpel und Flussläufen, deren wässrige Oberflache mit einer durchaus hübschen Textur und Umgebungsspiegelungen aufwartet. Nicht neu, aber trotzdem erwähnenswert sind wechselnde Tageszeiten und Wetterveränderungen, die je nach Mission zum Tragen kommen.

Immerhin einen positiven Nebeneffekt hat die Enthaltsamkeit grafischerseits: Extreme Trucker 2 kommt mit vergleichsweise sehr geringen Hardwareanforderungen aus. Eine aktuelle Mittelklasse-Grafikkarte mag vermutlich über die ihr hier abverlangten Polygon- und Füllraten nur Müde lächeln, aber so sind auch mit etwas älteren Rechnern richtig hohe Auflösungen und Qualitätsmodi kein Problem. Dass SCS Software die Sichtweitendarstellung trotzdem noch künstlich begrenzt ist allerdings wirklich schade, denn so kann man im tieferen Hintergrund immer mal wieder gut mitverfolgen, wie die Umgebung ins Bild fährt.

DJ an Bord

Spieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immerSpieletest: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2 - Extremer gehts immer  Zoom Soundtechnisch gibt es genau zwei Eigenschaften an Extreme Trucker 2 die erwähnenswert sind. Das ewig gleiche, monoton dumpfe Dieselnageln gehört eher nicht dazu. Bei 35 verschiedenen Antriebsmaschinen hätte man sich da schon etwas mehr Abwechslung gewünscht. Generell fehlt es der Soundkulisse ein wenig an Vielfalt. Außer dem Motorengeräusch geschieht nämlich auf der auditiven Seite herzlich wenig. Kaum Umgebungsgeräusche, kein Funkverkehr. Es ist einfach ziemlich still auf den Touren, was dann ironischerweise auch wiederum einen positiven Effekt auf die Atmosphäre hat.

Außerdem kommt so der eine, wirklich gelungene Soundeffekt, nämlich das fiese Knarzen der Ice-Road, umso besser zu Geltung. Wer doch etwas mehr Stimmung im Fahrerhaus haben möchte kann über den integrierten Musikspieler seine eigene MP3-Sammlung ins Spiel einbinden.

Fazit:

Extreme Trucker 2 ist ein Budget-Game vom Anfang bis Ende. Dass man dieses Spiel technisch nicht mit aktuellen Vollpreistiteln vergleichen kann versteht sich von selbst, dafür muss sich der Titel dann aber umso mehr an seinem eigenen Vorgänger und Preis messen lassen. Und auch wenn wir uns hier im Budget-Segment bewegen, sind die gemachten Fortschritte für fast zwei Jahre mindestens eine Spur zu gering. Die grafischen Verbesserungen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen und auch spielerisch verzichtet man auf zusätzliche Komplexität. Damit bleiben dem Extreme Trucker 2 eigentlich nur seine neuen Inhalte.

Klassischerweise nennt man solche Games dann Add-Ons und die Bezeichnung trifft umso passender auf Extreme Trucker 2 zu, wenn man sich vor Augen hält, dass grob die Hälfte der Level und Fahrzeuge aus dem Vorgänger stammen. Dann aber muss man auch ein Fragezeichen hinter dem Preis setzen, denn 25 Euro sind, insbesondere für diejenigen die quasi das halbe Spiel schon durch den Vorgänger kennen, relativ viel Geld.



Tags: 18 Wheels of Steel Extreme Trucker 2, review, test, testbericht, rezension, PC, truckspiel


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