ZoomAnfang Juni ging die Saison der DSFM in die 8. Runde. Der Austragungsort des ersten Rennens in der zweiten Saisonhälfte war einmal mehr eine ganz besondere Rennstrecke. Gefahren wurde auf dem klassischen Layout der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Hockenheim deren Streckenführung heute in der realen Welt überhaupt nicht mehr existiert. Veranstalter SimRacing Deutschland e.V. hatte den Reiz der alten Strecke erkannt und diese darum in den Rennkalender der Saison 2013 aufgenommen. Aufgrund des parallel stattfindenden Sonntagsrennens der realen Formel 1, mussten unsere Piloten ihre virtuellen Boliden bereits am Samstag auf Höchstleistung bringen. Dies war mit ein Grund dafür, dass das Teilnehmerfeld mit nur 12 angetretenen Fahrern das bislang kleinste in der laufenden Saison war.
Accelerit Racing und VMR Ring Police Team wieder stark und schnell
Zoom In der Qualifikation hatte Favorit Sebastian Schmalenbach leichtes Spiel. Schließlich waren die beiden Fahrer des KR-Competition-Teams nicht am Start und somit fehlten seine stärksten Verfolger Sascha Glatter und Maurice Dücker. Folgerichtig konnte sich Schmalenbach die Pole Position mit einem Vorsprung von mehr als dreieinhalb Zehnteln vor Massimo Locatello sichern. Locatello, der in den letzten beiden Rennen ausgefallen war, gelang damit wieder der Sprung zurück in die Spitze. Lars Kober hatte in Silverstone pausieren müssen konnte nun aber wieder angreifen. Er landete wie erwartet auf Startplatz 3 vor den Fahrern des Accelerit-Racing-Teams Daniel Lenz und Stefan Zagozen.
Mit viel Lärm ab in den Wald
Der Polesetter führte das Feld vom Start weg in den Wald an, doch Locatello klebte ihm gleich direkt am Heck und übte Druck aus und konnte sogar die Führung ergattern. Die Ring-Police-VMR-Mechaniker hatten ein gutes Händchen für das Setup bewiesen. So konnte auch Locatellos Teamkollege, Dustin Dini, mühelos mithalten. Dann aber führten individuelle Fehler in den markanten Schikanen im Wald des Hockenheimrings dazu, dass zunächst Dini und wenig später auch Locatello einige Positionen verloren. Lars Kober blieb immer in der Spitzengruppe präsent um später mit Locatello den Kampf um die zweite Position hinter dem Führenden Schmalenbach aufzunehmen.
Auseinander gezogenes Feld auf höchster Geschwindigkeit
IMGR Weiter hinten im Hauptfeld ging es zunächst etwas ruhiger zu. Die drei Fahrer des Piranha-Teams konnten ihr Tempo fahren und auf den Plätzen 7, 8 und 9 rangieren. Dabei hatte es zwei weitere Fahrer ganz nach hinten gespült. Andreas Behr hatte durch einen Frühstart einmal durch die Boxengasse fahren müssen, während Daniel Lenz durch Unfall nach einem missglückten Bremsmanöver einen Reparaturstopp hatte einlegen müssen. Er gab dann aber kurz vor Halbzeit des Rennens ganz auf. Durch die geringe Teilnehmerzahl waren heute Punkte für alle ankommenden Fahrer drin. Das wusste auch Pascal Schwarzkopf der in seinem 5. Rennen dem Feld mit etwas langsameren Rundenzeiten zunächst hinterher fuhr aber auf seine Chance wartete. Denn Hockenheim ist bekannt für hohe Belastungen der Bremsen und Motoren. Bremsmanöver bei einer Geschwindigkeit von über 360 km/h fanden hier mehrmals in einer Runde statt.
Bremsdefekte machten vielen Fahrern das Leben schwer
Ab der Mitte des Rennens blickten viele Fahrer besorgt auf ihre Telemetriedaten. Das starke Herunterbremsen mit anschließendem Beschleunigen bedeutete eine hohe Belastung für die Fahrzeuge. Andreas Behr war der erste Fahrer, der seinen Boliden in Runde 31 mit Bremsdefekt abstellen musste. Bei vielen weiteren Fahrern bestimmte wenig später die Bremsanlage deren Pace. Auch an der Spitze ging die Angst um, dass die Autos etwa nicht bis zum Ende durchhalten würden. Und als sich weitere Bremsscheiben auflösten, kam es zu dramatischen Szenen. Dies alles beeindruckte Sebastian Schmalenbach nur wenig. Er war erfahren genug, um sein Auto in den letzten Runden zu schonen, wobei er immer den Abstand zu Locatello kontrollieren konnte. Am Ende fuhr Schmalenbach erneut als Sieger über die Ziellinie und machte damit den dritten Sieg in Folge perfekt.
Zoom Platz 2 ging an Massimo Locatello der ein sehr gutes Rennen zeigte. Er war gar bis Runde 3 in Führung und nur durch einen Fehler in der Ostkurve musste er Schmalenbach vorbeilassen. Überraschend stark zeigte sich Dustin Dini. Er kam auf einen verdienten dritten Platz. Natürlich profitierte er auch vom Bremsdefekt bei Lars Kober der dadurch von einem sicheren Podiumsplatz zurückfiel, dadurch nur Fünfter wurde da sich sogar noch Klaus Seimetz vor ihn schob. Der war bis dahin ein eher unscheinbares aber effektives Rennen gefahren. Anwärter für den sechsten Platz war Bernd Giehl wenn, ja wenn da nicht die Bremse ebenfalls einen Strich durch seine Rechnung gemacht hätte. Durch den Defekt und einen Reparaturstopp kurz vor Schluss musste er Stefan Zagozen wieder vorbei lassen und sich mit P7 begnügen.
Auch Piranha-Team Fahrer Benjamin Sander hatte sich die Endphase seines Rennens anders vorgestellt. Ein Bremsdefekt an seinem Fahrzeug zwang ihn zu zahlreichen Ausflügen jenseits der Strecke und durch den Reparaturstopp kurz vor Ende des Rennens wurde es sogar noch einmal richtig knapp um seinen achten Platz gegen den konstant aufholenden Pascal Schwarzkopf. Der wurde am Ende Neunter und profitierte damit nicht nur von seiner konstanten Fahrweise aber auch vom Ausfall von Hansjoerg Beck. Seine defekten Bremsen zwangen ihn zur Aufgabe in Runde 39.
Schmalenbach baut Führung aus und EZT Germany Racing setzt sich weiter ab
Zoom Sebastian Schmalenbach dominiert das Fahrerfeld weiter. Der dritte Sieg in Folge kennzeichnet ihn als klaren Titelfavoriten. Durch das Fehlen von Sascha Glatter und dessen KR-Competition-Team wird der Abstand zu den Verfolgern immer größer. Glatter muss nun sogar aufpassen seinen 2. Platz in der Gesamtwertung gegen Lars Kober zu verteidigen da dieser trotz Bremsdefekt weitere wichtige Punkte in Hockenheim holen konnte. In der Teamwertung baut das EZT-Germany-Racing-Team um Schmalenbach und Kober seine Führung weiter aus. Das KR-Competition-Team mit Glatter und Dücker hat noch immer einen großen Vorsprung auf das Thunder-Racing-Piranha-Team auf dem dritten Platz. Allerdings dicht gefolgt nun vom Überraschungsteam des Wochenendes. Locatello und Dini brachten ihr Ring-Police-VMR-Team durch die guten Ergebnisse auf den 4. Platz der Gesamtwertung.
Nächste Station Spa-Francorchamps
Am Sonntag den 23. Juni geht die Saison in die 9. Runde nach Belgien. Zur Strecke von Spa-Francorchamps muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Der Kurs in den Ardennen hat schon seit jeher einen festen Platz im Rennkalender des Simracing Deutschland e.V. Ab 19:15 Uhr kann das Rennen am Sonntag live per Stream im Internet angesehen werden.
+ 20.06.2013 Hansjög Beck
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