Die Welle der unabhängigen Rennsimulationen mit offenen Dateistrukturen rollt weiter. Nach dem Vorreiter Live for Speed und dem italienischen Projekt netKar PRO, kündigt sich nun ein weiterer Titel an, der ähnliche Eckdaten aufweist: RaceCom. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Eero Piitulainen, den viele noch als führenden Physikdesigner der im Jahr 2004 erschienenen Rallyesimulation Richard Burns Rally in Erinnerung haben. Kurz vor dem Verkaufsstart verließ Piitulainen die Entwicklerstudios von Warthog, um an seiner eigenen Vision zu arbeiten.
RaceCom soll jedoch nicht wie gewöhnliche Spiele eine Rennserie simulieren, sondern als besonders realistische Basis für verschiedenste Fahrzeuge und Strecken basieren. Zu Beginn sollen Formelfahrzeuge mitgeliefert werden; Rallye- und Rallye-Cross-Boliden sind jedoch für die Zukunft in Planung. Nichtsdestotrotz liegt der Fokus auf einer leicht zugänglichen Dateistruktur, sodass das Hinzufügen von zusätzlichem Inhalt mit Hilfe eines mitgelieferten Editors ganz einfach erledigt werden kann. "Ein eigenes Fahrzeug zu bauen wird relativ simpel sein", so Piitulainen.
Das Erstellen eines realistischen Modells des Fahrwerks und anderer Komponenten soll jedoch auf Grund der enormen Möglichkeiten zur Programmierung sehr komplex sein, sodass die richtige Nutzung einiges an Übung verlangen wird. Laut Aussagen des Physikspezialisten, wird das Hinzufügen von Fahrzeugen echten Entwicklungsabläufen und ihren Ergebnissen sehr gleichen. Wer folglich die zahlreichen Komponenten und Parameter nicht ausnutzt, wird bemerken müssen, dass sich der Bolide wie ein nicht ausreichend entwickeltes Fahrzeug verhält und umgekehrt.
Damit bereits früh Nachschub an Add-Ons gesichert ist, steht der Entwickler in engem Kontakt mit einigen Moddingteams, die ihre Arbeiten schon begonnen haben sollen. In dem Fall, dass Spielern bei Onlinesitzungen Daten fehlen, werden diese automatisch heruntergeladen, sodass jeder unter denselben technischen Voraussetzungen zu den Rennen antreten kann. Alternativ können die Direktverbindungen zur Dateiübertragung (Peer-to-peer) auch eingeschränkt oder deaktiviert werden. Des Weiteren wird ebenso die Chance bestehen, sich zur Verfügung gestellte Erweiterungen in einer Datenbank anzuschauen und individuell zu wählen, welche die eigene Spielversion schmücken werden.
Der Schwerpunkt des Gameplays soll ähnlich wie bei netKar PRO nicht auf Rennen mit Computergegnern liegen. Vielmehr wird sich die Rennaction online abspielen. Dennoch kann man weiterhin offline üben, um sich Strecken einzuprägen oder verschiedene Setups auszutesten. Piitulainen fügte aber hinzu, dass "Computergegner für weitere Versionen nicht ausgeschlossen sind". Ein weiteres, interessantes Feature dürfte die enge Verbindung mit dem Webbrowser Modzilla Firefox sein, die eine intensive Kommunikation anhand von Chats und Foren innerhalb der Simulation bieten soll.
RaceCom soll noch in diesem Jahr für PC veröffentlicht werden. Erste Screenshots, die einen Formel Ford-ähnlichen Monoposto, sowie eine an den amerikanischen Lime Rock Park angelehnte Rennstrecke zeigen, machen bereits neugierig auf mehr.
+ 05.04.2006 NK