Knapp anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung von Project Gotham Racing 3 dürfen sich die Fans der beliebten Reihe auf einen neuen Ableger für die Next Gen-Konsole Xbox 360 vorbereiten. Der für Herbst 2007 angekündigte und von Microsoft Games vertriebene Titel soll nicht nur grafisch modifiziert, sondern ebenso mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen ausgestattet auftreten.
Nur kurz nach der heiß ersehnten Veröffentlichung eines neuen Trailers, der unter anderem mehrere Sportwagen bei Schneefall zeigt, äußert sich das Entwicklerteam von Bizarre Creations mit Ben Ward, zuständig für die Community- und Web-Aufgaben, erstmalig gegenüber den englischsprachigen Kollegen von 'TeamXbox' und 'IGN' zu einem interessanten neuen Feature.
Facettenreiche Gameplay-Möglichkeiten
Der mittlerweile zweite Xbox 360-Titel des Rennspielfranchises möchte mit zahlreichen neuen Features auftrumpfen und sich die Genrekrone im Arcade-Bereich sichern. Vor diesem Hintergrund dürfen sich Konsolenspieler bei Project Gotham Racing 4 erstmalig auf eine dynamische Wettersimulation freuen. "Der Hauptgrund für die Einführung dieser neuen Funktion liegt in den vielseitigen Gameplay-Möglichkeiten", erklärt Ward.
"Plötzlich kann der Spieler nicht einfach auf die Strecke London Route 2 gehen, sondern muss nun bedenken, welches Wetter vorherrscht, wo sich Pfützen befinden, wie gut die Sicht ist und wie umfassend die eigenen Kenntnisse sowie die der Gegner auf der Strecke unter den genauen Bedingungen sind." Darüber hinaus eigne sich die Wettersimulation perfekt, um Schlüsselaspekte wie Dramatik und Aufregung, die vor der Entwicklung als Ziel festgelegt wurden, zu erreichen.
IMGL3132 Insgesamt wird der von Bizarre Creations produzierte Titel zehn verschiedene Wetterbedingungen bieten, die mit einem typischen klaren Himmel über Bewölkung, verschiedene Nebel- und Sturmstärken sowie vereisten und verschneiten Konditionen ein breites Spektrum an Herausforderungen beinhalten. Neben dem Fahrverhalten des eigenen Boliden werden sich die Spieler auf veränderte Sichtverhältnisse einstellen müssen. Zudem wird es beispielsweise bei vereisten Straßen nötig sein, die Ideallinie zu verlassen, um zugefrorenen Pfützen ausweichen zu können. Project Gotham Racing 4 fordert nicht nur die perfekte Fahrzeug- und Streckenbeherrschung, sondern ebenso ein aktives Mitdenken in Bezug auf die Risikoverteilung in einem Rennen.
"Dennoch sollte man wissen, dass es nicht immer so deutlich ist. Manchmal wird es schneien, jedoch kann es dann nicht kalt genug sein, dass Pfützen vereisen. Gelegentlich wird es aufhören zu regnen, trotzdem können sich noch Pfützen auf dem Kurs befinden. Du musst mit dem Auge fahren, anstatt jeden Parcours zu jeder Bedingung auswendig zu wissen", schildert Ben Ward. Nichtsdestotrotz können die Wetterbedingungen bei Einzelrennen im Voraus vom Spieler bestimmt werden. Bei der Project Gotham Racing World Tour, einem neuen Einzelspielerturniermodus, sowie beim traditionellen PGR Arcade-Bereich ist das Wetter jedoch durch Skripte vom Entwicklerteam vorgegeben. Bei den zuletzt genannten Features können die Spieler laut Aussagen Wards auf dramatische Wetterveränderungen zählen, so dass die Wettfahrten in Bezug auf die Spannung noch einmal zulegen sollen.
"Hollywood-Wetter"
Die wechselnden Wetterbedingungen sollen jedoch nicht zu extrem ausfallen: "Wenn man bedenkt, dass die Rennen zirka fünf Minuten andauern, werden keine signifikanten Änderungen zu erkennen sein. Zum Beispiel wird das Wetter innerhalb weniger Minuten nicht von strahlendem Sonnenschein zu einem intensiven Gewitter wechseln. Die zu erwartenden Wetterwechsel sind von klarem Himmel zu einem leichten Schauer oder niedrigen Temperaturen zu einem Gewitter. Das heißt nicht, dass der Spieler auf verrücktes Wetter wie tropische Stürme verzichten muss. Man kann es sich mehr als ein Hollywoodwetter anstatt realer Bedingungen vorstellen", erläutert Ward. Um flexibel zu bleiben, verzichteten die Entwickler beispielsweise bei der Strecke Las Vegas auf authentische Gegebenheiten, so dass es in der Wüstenstadt durchaus auch schneien kann.
Veränderungen im Detail
IMGR3133 Laut Aussagen von Bizarre Creations wurden die Bonuspunkte für Drifts und andere spektakuläre Fahrmanöver, die so genannten Kudos-Punkte, für Project Gotham Racing 4 überarbeitet. "Wetterspezifische Kudos sind nicht vorhanden, aber offensichtlich ist es einfacher, Driftpunkte bei nassen oder eisigen Bedingungen zu erzielen." Eine weitere Form der Boni wurde bewusst nicht implementiert, um den Spieler nicht zu verwirren. Des Weiteren erhielten die Ladebildschirme eine ausführliche Politur, so dass diese nun dynamisch sind und das Betrachten mehrerer Informationsbildschirme erlauben.
Typischer Arcade-Renner
Abschließend stellt sich die Frage, welche Vehikel sich am besten für extreme Bedingungen eignen und ob die Entwickler Vor- und Nachteile gewichtet haben. Ben Ward erklärt, dass sich generell ein langsameres Fahrzeug für schwierige Bedingungen eigne, da die Steuerung einfacher ausfalle. Ein Sportbolide hingegen fordert den Piloten auch im Trockenen, so dass beispielsweise Regenfahrten nicht einfacher ausfallen werden. "Es dreht sich alles um die Wahl des richtigen Werkzeuges. Zum Beispiel muss man Geschwindigkeit opfern, um von erhöhter Traktion zu profitieren. Das heißt aber nicht, dass wir das Fahren bei extremen Wetter zu einem schwierigen Prozess machen wollten. PGR stellt einen Arcade-Racer dar und alles sollte Spaß machen. Man wird nicht denken‚ 'Oh nein, ich muss jetzt im Regen fahren', sondern eher 'Toll, nun kann ich endlich im Regen driften'", so Ben Ward.
+ 16.06.2007 NK
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