Ursprünglich im Juli 2003 veröffentlicht, sorgte die PC-Rennsimulation Live for Speed nicht nur mit einer authentischen Physiksimulation für Aufsehen: Der kommerzielle Titel, der durch ein drei Personen umfassendes Team entwickelt wird, kann bis heute ausschließlich über das Internet erworben werden - ohne die Unterstützung eines Verlegers.
Victor van Vlaardingen, zuständig für die Soundentwicklung, nahm sich gegenüber 'SPEEDMANIACS.COM' die Zeit, einige Fragen zu Live for Speed bezüglich der Zukunft des Titels zu beantworten. Thematisiert werden geplante technische Neuerungen, inhaltliche Erweiterungen und unter anderem die Frage, ob der Vertriebsweg ohne Unterstützung durch einen Publisher im Rückblick Sinn gemacht hat.
Frage: "Seit der ursprünglichen Veröffentlichung von Live for Speed wurde die Grafikengine maßgeblich in Bezug auf Details verbessert. Nichtsdestotrotz scheint es, dass neuartige Technologien und Features eher vernachlässigt wurden. Plant das Entwicklerteam in Zukunft große Neuerungen, damit sich Live for Speed mehr wie ein Next Generation-Rennsimulator anfühlt?"
Victor van Vlaardingen: "Grafikverbesserungen sind geplant. Live for Speed ist jedoch hauptsächlich ein Rennsimulator, so dass die Prioritäten auf der Seite der Physiksimulation liegen. Eine richtige Überarbeitung der Grafik und damit die Nutzung der aktuellsten DirectX-Generation und ihrer Features kommt später."
Frage: "Über die Jahre wurden die Spielinhalte durch lizenzierte Add-Ons erweitert, darunter zum Beispiel der BMW Sauber F1.06. Habt ihr weitere Pläne für lizenzierte Fahrzeuge oder kehrt ihr zu den Wurzeln mit neuen fiktiven Wagen zurück?"
Victor van Vlaardingen: "Ich denke, dass die Leute vermehrt lizenzierte Fahrzeuge und weniger fiktive Inhalte sehen werden. In dieser Zeit haben die Automobilhersteller verstanden, dass es positive Aspekte gibt, wenn eines ihrer Fahrzeuge in Rennsimulationssoftware enthalten und dies einfach Werbung ist. In Bezug darauf erwecken wir immer mehr Interesse und bauen Kontakte auf, um existierende Fahrzeuge für Live for Speed nachzubauen."
Frage: "Live for Speed wird hauptsächlich durch das Internet und Mund-zu-Mund-Werbung der Spieler beworben. Glaubst du im Rückblick, dass es die richtige Entscheidung war, immer unabhängig von einem Publisher zu sein? Was sind die Vorteile dieses Wegs und wurdet ihr bereits mit Nachteilen konfrontiert?"
Victor van Vlaardingen: "Unabhängig zu bleiben hat wie jede Sache auf der Welt seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist die Freiheit, das zutun, was unserer Meinung nach am besten für das Produkt ist. Wir können uns die Zeit nehmen, die Dinge richtig zu machen – ohne den Druck durch höheres Management, das sich vielmehr für festgelegte Zeitpläne interessiert."
"Wir versuchen, die Dinge bezüglich der Organisation möglichst simpel zu halten, indem wir ein kleines Team bleiben. Die Kommunikation ist einfach, wir können alle von zu Hause aus arbeiten. Das hält die Kosten gering und jeder hat seine Tätigkeit bei Live for Speed, so dass wir unser Produkt in und auswendig kennen. Ein Nachteil an der Tatsache, dass wir ein kleines Team sind, ist jedoch, dass die Entwicklung nicht sehr schnell voranschreitet."
"Zusammenfassend denke ich, dass die Entscheidung, unabhängig zu bleiben, absolut die richtige war. Zumindest für uns, während andere es vorziehen, in einem großen Büro zu arbeiten. Das ist unserer Meinung nach gut für die Langlebigkeit von Live for Speed, da es sicher finanziert ist und wir das Produkt so finalisieren, wie wir es möchten. Live for Speed soll ein Allround-Autosimulator mit guter Physik werden. Und da sich die Physik nicht ändert, könnte Live for Speed lange 'leben', nachdem wir mit der Entwicklung fertig sind. Aber es wird noch etwas an Zeit vergehen, bis wir dort sind."
Frage: "Arbeitet ihr an anderen Projekten neben Live for Speed?"
Victor van Vlaardingen: "Nein, wir arbeiten ausschließlich an Live for Speed."
+ 09.02.2009 NK
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