ZoomSeitdem die Fahrphysik in Rennspielen immer realitätsgetreuer umgesetzt wird, führt für Enthusiasten kaum mehr ein Weg an einem eigenen Setup mit Lenkrad und Pedalset vor dem heimischen Bildschirm vorbei. Die Marke Fanatec hat sich über die letzten Jahre durch ihr Portfolio an High-End-Produkten einen Namen in der Rennspiel-Branche gemacht und läutet mit den ClubSport Pedale V3 bereits die dritte Generation der Produktserie ein. Das Pedalset funktioniert mit allen Fanatec-Lenkrädern für PC, PlayStation 3 und PlayStation 4 sowie Xbox 360 und Xbox One.
Individuelle Einstellmöglichkeiten Zoom Die aktuelle Produktserie basiert dabei weiterhin auf dem bekannten, hochwertigen Design seiner Vorgänger und orientiert sich dabei grundsätzlich am Layout einer Pedalkonstruktion eines echten Fahrzeugs. Die einzelnen Teile sind dabei aus feinem Aluminium gefräst und setzen auf solide Stahlachsen auf. Bei der Konstruktion des Gaspedals wurde darauf geachtet, dass ein schnelles Auswechseln der Feder möglich ist. Eine zweite Federstärke für jeweils Gas- und Kupplungspedal wird zusätzlich mitgeliefert.
Ebenfalls im Lieferumfang des mit 359,95 EUR dotierten Gesamtpakets sind neue D-förmige Pedalplatten sowie die dazugehörigen Pedalerweiterungen, die nun auch die Verstellung des Winkels der Pedalplatten und des gesamten Pedalarms ermöglichen. Neben der Position und dem Winkel der Pedalplatten sowie Federstärken, kann aber auch Bremsempfindlichkeit und Bremspedalweg individuell eingestellt werden.
Die vollständig neu gestaltete Bremsmechanik erlaubt nämlich die Einstellung von Steifigkeit und Pedalweg auf einfache Weise, ganz ohne Werkzeug. Etwas schade ist nach wie vor, dass sich die Pedale nicht direkt ab Werk invertieren lassen. Nichtsdestotrotz gab es in diesem Produkt- und Preissegment noch nie zuvor so viele Einstellmöglichkeiten.
Überarbeitetes Innenleben Zoom Auch im Inneren der Pedale wurde weitere Entwicklungsarbeit geleistet. Ein neuer Vibrationsmotor am Gaspedal wirkt als Indikator, wenn bei starker Beschleunigung, beispielsweise beim Rennstart oder am Kurvenausgang, Traktionsverlust entsteht. Das jeweilige Rennspiel steuert zudem auch einen zweiten Motor an der Bremse an, der durch Vibrationen deutlich spürbar blockierende Räder und einsetzendes ABS simuliert. Mit der überarbeiteten Elektronik lassen sich einzelne Parameter, wie Bremssensitivität oder die sogenannte Dead-Zone des Bremspedals sogar während des Rennens im Tuning-Menü des Fanatec Renn-Lenkrads einstellen.
Während vereinzelt die sogenannte Load Cell des Vorgängermodells nach intensiver Nutzung ersetzt werden musste, verspricht Fanatec bei der aktuellen Generation eine besonders haltbare Sonderanfertigung und einen Sensor der deutlich präziser ist. Darüber hinaus ist noch ein optionales Dämpferkit für Gas- und Bremspedal erhältlich. Hier kann die hydraulische Dämpfung einfach und stufenlos über ein Drehrad eingestellt werden.
Bremsen wie ein Profi-Rennfahrer Zoom Wie wirken sich die zahlreichen Einstellmöglichkeiten und technologische Neuerungen auf die Spielweise aus? Während im echten Rennfahrzeug binnen Millisekunden mehrere Dutzend Kilo Bremsdruck wirken müssen, um maximale Bremskraft aufzubauen, ist dies bei preisgünstigeren Pedalsets mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand verbunden. Das ist bei den ClubSport Pedalen V3 komplett anders. Je nach Einstellung muss hier - wie im realen Rennfahrzeug - ein viel stärkerer Bremsdruck aufgebaut werden. Das ist zwar etwas anstrengend und auch Rennschuhe mit einer flachen Sohle sind hier von Vorteil, aber dadurch kann der Bremspedaldruck ideal modelliert werden.
Zoom Das Trailbraking oder Reinbremsen in die Kurve ist mit den ClubSport-Pedalen eine echte Freude und gleichzeitig werden durch den späteren Bremspunkt und höhere Kurvengeschwindigkeiten auch wichtige Zehntelsekunden im Wettbewerb um die Bestzeit oder in Positionskämpfen gewonnen. Dies gilt auch für das Gas- und Kupplungspedal, die beide mit kontaktlosen Hallsensoren mit 12-Bit-Auflösung ausgestattet wurden und damit nun eine vierfach höhere Auflösung als das Vorgängermodell bieten. Das führt zu einem geschmeidigeren und gefühlvolleren Einsatz des Gaspedals, um auch heckfreudigere Fahrzeuge besser beherrschen zu können.
Zoom Während sich beim Gas- und Bremspedal also nochmal ein deutlicher Entwicklungsschritt nach vorne getan hat und die Bremspedalhärte die gesamte Bandbreite zwischen Straßenauto, Sportwagen und GT3-Rennboliden abdecken kann, fühlt sich die Kupplung immer noch sehr leicht und kaum verändert im Vergleich zum Vorgängermodell an. Trotz einer härteren Austauschfeder, könnte die Kupplung noch mehr Widerstand und einen längeren Pedalweg nach dem Schleifpunkt bieten. Wer neben den zahlreichen Einstellungen auch den Look seines Pedalsets noch individueller gestalten möchte, darf zu einem passenden Farbkit - in schwarz, anthrazit oder orange - für die Pedalplatten greifen. Mir persönlich gefällt das schwarze Aluminium mit roten Kontrastteilen ab Werk allerdings am besten.
Fazit:
Die Frage, ob sich als Besitzer des Vorgängermodells ein Upgrade auf die aktuelle Generation lohnt, lässt sich klar bejahen. Mit einem noch präziseren Gas- und Bremspedal sowie unzähligen Einstellmöglichkeiten, fühlen sich die Fanatec ClubSport Pedale V3 extrem realistisch an und bringen damit einen frischen Wind in das häusliche Hardware-Setup. Das Pedalset hat durch seine hochwertige Konstruktion und den eingebauten Technologien natürlich auch seinen Preis. Wer neu auf dem Markt für ein entsprechendes Hardware-Setup ist und sich nicht vom Preis abschrecken lässt, macht mit den ClubSport Pedalen alles richtig und wird dauerhaft Freude daran haben.
4 24.06.2016 KR
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