Nachdem sich RTL Interactive bislang im Wesentlichen mit Spieleproduktionen zum eigenen TV-Programm befasst hat, hat der Publisher aus Köln nun mit Fireburst seine erste große eigene neue IP in der Pipeline. Entwickelt wird der Titel beim deutschen Studio exDream in Hannover, dessen Mitbegründer Boje Holtz uns dann das Spiel auch ausführlich auf der gamescom präsentierte.
Zunächst einmal drängt sich die Frage auf, welche Art von Rennspiel ist Fireburst denn nun? Wie ihr an den Screenshots und seit neuestem auch an dem brandaktuellen Trailer in den entsprechenden Bereichen unserer Seite sehen könnt, ist Fireburst zuerst einmal ein Offroad- und Action-Rennspiel und schlägt damit eindeutig in Richtung Arcade. Doch man sollte nicht den Fehler machen und das Spiel als simplen Vollgas-Raser abtun. Wie unser Redakteur nämlich selbst feststellen musste, kommen einige Gameplay-Feinheiten und eine nicht zu unterschätzende Fahrphysik erweiternd hinzu.
Verbrennungsgefahr
Zoom Zu den gerade genannten Gameplay-Elementen gehört allen voran das Burst-System. Schlüsselelement in Fireburst ist das Spiel mit dem Feuer, das auf der einen Seite euer Lebensretter und gleichzeitig auch euer größter Feind sein kann. Einerseits dient euch Feuer als Waffe und Werkzeug, indem ihr einen der vielen verschiedenen Boost-Typen einsetzt. Das kann zum Beispiel eine Art Nitro-Boost-typischer Geschwindigkeitsschub sein, der aber als besonderes Bonbon für eure Verfolger Feuerspuren a la "Zurück in die Zukunft" hinterlässt.
Und was passiert, wenn man ins Feuer packt? Ganz klar, man verbrennt sich. Und so muss man auch bei Fireburst immer tierisch aufpassen sich nicht zu verbrennen, was auf verschiedenen Wegen schnell passieren kann. Entweder weil eure Gier mal wieder die Vernunft besiegt und ihr zu lange euren Fireburst malträtiert bis euer Wagen schlussendlich zu heiß wird und in einer hübschen kleinen Explosion aufgeht, oder weil euch jemand anderes, der zum Beispiel eine der anderen Spezialfähigkeiten besitzt, mit einer Art Feuerball abschießt oder weil ihr vom Fahrverhalten und der stellenweise aberwitzigen Streckenführung überfordert seid und in eine der zahlreichen Explosiv-Fässer, die über die Strecke verteilt sind, hineinrast.
Fahrphysik made by Ego-Shooter
Zoom Im Gegenzug stehen übrigens auch an allen Ecken Fässer mit Wasser die eure Betriebstemperatur abkühlen und euch so länger Boosten lassen. Einen kühlen Kopf zu bewahren ist auch insofern von Vorteil, weil das Fahrverhalten herausfordernder gelungen ist als es zunächst den Anschein erweckt. Wie Entwickler Boje Holtz erklärt, nutzt man für die Berechnungen der Fahrphysik die Ageia-Routinen, welche von der Unreal 3-Engine standardmäßig unterstützt werden. Dass die Physikengine aber tatsächlich viel mehr kann als nur ein paar Fässer durch die Gegend rollen zu lassen, hätten wir offen gestanden nicht erwartet.
Die teilweise verrückten bis bizarren Vehikel in Fireburst reagieren unter anderem authentisch auf verschiedene Gripverhältnisse von Asphalt und sandigem Untergrund, driften munter ums Eck und sind vor allem bei den teilweise massiven Sprüngen, die in die abwechslungsreichen Strecken eingebaut sind, eine echte und lebensnahe Herausforderung. Ohnehin macht das Streckendesign einen guten Eindruck. Neben einer staubigen Strecke quer durch einen Tagebau und einem Offroad-Parcours am Fuße einer riesigen Brücke konnten wir auch einen trickreichen Kurs kreuz und quer durch einen Containerhafen begutachten der es trotz durchgängiger Asphaltierung in sich hatte.
Schöne bunte Welt
Zoom Natürlich gab es an alle Ecken und Enden clever platzierte und thematisch gut integrierte Abkühlungen direkt aus dem Hafenbecken und von den anliegenden Schiffen. Dazu gesellten sich enge und erbarmungslose Gassen aus Containerwänden, weite Sprünge über einzelne Wasserwege und unterschiedliche Routen die, im speziellen Fall eines alten Schiffsrumpfes, sogar auf unterschiedlichen Ebenen abliefen. Wo wir gerade bei den Strecken sind: exDream hat 16 normale Rundkurse und 5 Arenen entworfen die sich besonders gut im Multiplayer-Modus machen der übrigens, und das dürfte Freunde gepflegter Zocker-Nächte freuen, bis zu 4 Spieler im Splitscreen unterstützt. Aber auch die DSL-Leitung kommt natürlich nicht zu kurz.
Mindestens genauso detailverliebt wie das Streckendesign ist auch die Ausgestaltung der Wagen und Charaktere, von denen es jeweils 16 im Spiel gibt und die frei miteinander kombinierbar sind, was auch spielerisch Sinn macht, da nicht nur jedes Fahrzeug sondern auch jeder Fahrer unterschiedliche Stärken und Schwächen besitzt und so satte 256 mögliche Kombinationen dabei herausspringen die die Fireburst-Spieler austesten können. Bis es so weit ist, müssen wir uns aber noch etwas gedulden, denn der offizielle Veröffentlichungstermin für Fireburst lautet derzeit November 2009. Dann soll der Titel aber sowohl für die Konsolen Xbox 360 und PS3 als auch für den PC erscheinen.
+ 30.08.2009 DS