Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine

Milestone beschert den Gamern das erste Rennspiel in 2018 und macht damit quasi einen Neuanfang. Wie sich der Wechsel der Spielengine auf das Gameplay auswirkt, wo die Stärken und die Schwächen von Gravel liegen, lest ihr in diesem Test.

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  ZoomGravelAlle BilderLaunch-TrailerCareer-TrailerMilestone entwickelt seit seinen Anfängen Rennspiele und seit mittlerweile 21 Jahren Offroad-Spiele. Unter die Offroad-Kategorie zählen mittlerweile sieben Rallyespiele und zwei MotoX-Spiele. Und jetzt kann sich Gravel zu eben dieser Reihe anfügen. Schauen wir uns zunächst einmal die verschiedenen Spielmodi an. Da gibt es zum einen die freien Rennen, in denen der Spieler eine Strecke wählen kann, die er bereits freigestellt hat - das gleiche bei den Autos - und natürlich noch einen Modus für ein Zeitrennen. Auch gibt es in Gravel einen Multiplayer und wöchentliche Herausforderungen, bei denen der Preis 100.000 XP beträgt. Diese CP sammelt man auch im Karriere-Modus von Gravel namens "Off-Road Masters". Mit diesem fangen wir auch gleich mal an.

Sieht man das Menü für die Karriere, fällt einem direkt auf, dass es das mittlerweile bekannte Standardsystem von Milestone ist. Dieses Karrieresystem gab es erstmals im ersten Teil der Ride-Serie. Es sind Karten, die Rennen und Turniere beinhalten, die nach und nach freigeschaltet werden können. Erstmals in Rennspielen tauchte es übrigens in der Forza-Reihe auf.

Gravel ist übrigens auch der Namensgeber des "Gravel Channel im Spiel der Liveshows, wahrscheinlich im Internet, zu den Offroad-Spektakeln bietet. Im Spiel taucht der Gravel-Channel an einigen Ecken auf. So fliegen durchaus viele Zeppeline und Heißluftballons mit dem Logo drauf auf den Rennstrecken rum.

Überblick über die Karrierestationen

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  Zoom Es gibt fünf Master-Ligen mit jeweils einem fiktiven Star der Szene. Der erste Modus "Stadium Circuit Master" legt den Hauptmerk auf Stadionrennen mit Trophy Trucks. Letztlich enden diese Ligen immer damit, den Star der jeweiligen Liga zu besiegen. Der zweite Modus nennt sich "Wild Run Master" und ist zu vergleichen mit schnellen Rennen übers Land ähnlich einer Rallye. "Speed Cross Master" ist die dritte Liga im Bunde und beinhaltet hauptsächlich Rallyecross-Elemente und zu guter Letzt gibt es die "Cross Country Master"-Meisterschaft. Hat man sich durch diese Rennen gekämpft und die Star-Rennfahrer besiegt, so kommt man in die Final League und trifft auf den "Endgegner" der Saison. Allerdings verliert man schnell den Spaß an der Karriere.

Der ganze Modus baut sich aus schlichten, fast schon, dumpfen Fahren auf. Es gibt keine besonderen Belohnungen und auch nur selten Cutscenes. Man kann sich zudem keine Fahrzeuge geschweige denn Lackierungen kaufen, sondern schaltet sich diese mit Stufen, die man mit XP erreicht, frei. Selbst Rennstrecken im freien Modus sind lediglich nur dadurch freischaltbar, wenn man in der Karriere mindestens ein vollendetes Rennen auf der jeweiligen Strecke gefahren ist.

Die Steuerung und die Fahrphysik der Fahrzeuge war schon immer ein kleiner Streitpunkt bei Spielen von Milestone. Im neuesten Teil der in Mailand ansässigen Entwickler ist das kein Streitpunkt mehr, da sich einige Autos aus den jeweiligen Klassen relativ ähnlich, fast schon gleich, steuern lassen. Man merkt lediglich kleine Unterschiede.

Herausforderung KI

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  Zoom Während sich die einzelnen Autos in den Fahrzeugklassen relativ gleich fahren lassen, gibt es nur Unterschiede von Fahrzeugklasse zu Fahrzeugklasse. So fahren Rallyeautos wesentlich schneller und flexibler als große Rallye-Dakar-Geländewagen. Allerdings haben Rallyewagen, wie, zum Beispiel die Gruppe-B-Fahrzeuge, erhebliche Probleme über große Sprünge zu kommen, da diese mehr für Autos mit hoher Bodenfreiheit, wie Dakarfahrzeuge oder Trophy Trucks, geeignet sind.

Die Autos in den einzelnen Klassen lassen sich übrigens alle sehr ähnlich fahren und sind auch grob gleich schnell. So fährt man zum Beispiel im Vauxhall Astra (Opel Kadett E) aus den Achtzigern genau so schnell wie im Gruppe-S-Monster. Für einen solches Rennspiel ist das aber völlig okay und macht, ähnlich wie bei Sega Rally, trotzdem Spaß.

Die Gegner allerdings sind knallharte Typen. So knallhart, dass sie sich nicht einmal für einen interessieren. Es passiert öfter, dass die KI einen selbst gerne mal ganz gut anrempelt, als wäre man gar nicht da. Ob das jetzt mit Absicht so sein soll oder ungewollt ist, kann man leider nicht sagen. Die KI an sich jedoch ist selbst auf der “Normal”-Einstellung durchaus schwer zu besiegen. Im Durchschnitt wurde ich bei den ersten Rennen stets Dritter und hatte Mühe damit auf das Podest zu kommen.

Fahrerisches Geschick wird belohnt, große Fahrzeugauswahl

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  Zoom Dabei ist auch gar nicht wichtig zu gewinnen, sondern insgesamt ein gute Show abzuliefern. So bringen zum Beispiel Drifts und schnelles Fahren unheimlich viel XP. Der Mix aus diesen "Showelementen" und der Herausforderung auf das Treppchen zu kommen, machen durchaus Spaß und bringen teils auch ein wenig Abwechslung. Übrigens ist es sehr empfehlenswert alle Hilfestellungen auszuschalten, dadurch lassen sich, wie üblich, Fahrzeuge schneller bewegen und gleichzeitig auch schwerer. Allerdings macht das auch gleich mehr Freude am Fahren. Übrigens kann man das Fahrzeugsetup komplett nach Eigenempfinden einstellen.

Die Fahrzeugauswahl erinnert stark an DiRT 2. Es gibt Rallyeautos, die warum auch immer stets im Wüstenlook sind (Aussenkäfig und Schnorchel-Lufteinlass), Rallyecross-Wagen, sämtliche Trophy-Trucks und Rallye-Dakar-Autos wie den Touareg von Volkswagen oder einen Porsche Cayenne. Die Auswahl ist dabei durchaus groß. So gibt es bei den Rallyefahrzeugen alles von den Sechzigern bis zu einem Fiat 124 Abarth aus dem Jahre 2016.

Die Strecken von Gravel sind abwechslungsreich und grundauf verschieden. Die Anzahl fiktiver und realer Strecken sorgen für einen guten Mix. Wer nicht gerade Lust auf die bekannten Strecken wie Loheac (Frankreich) oder den Estering in Buxtehude (Deutschland) hat, der kann auch in einer Eisenmine inmitten des australischen Outbacks unterwegs sein oder einfach die schönen Strände Namibias erkunden. Nebenbei gibt es reale Rallyecrossstrecken wie zum Beispiel Riga in Lettland oder Trois-Rivieres in Kanada. Auch gibt es weitaus mehr fiktive Strecken in Amerika oder Europa.

Pro und kontra bei der Unreal Engine-Grafik

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  Zoom Die Grafik bei Spielen von Milestone konnte nicht alle Gamer überzeugen. Lediglich die MotoGP-Reihe galt mittlerweile als schön anzusehen. Im Gegensatz zu dieser Engine, verwendet Milestone nun aber für Gravel und auch die zukünftigen Teile der italienischen Spieleschmiede die Unreal Engine.

Schauen wir mal darauf, wie es beim aktuellsten Spiel um die Optik bestellt ist. Startet man ein Rennen, fällt einem sofort auf, dass Gravel nicht an Overlay-Effekten spart. Normalerweise nutzen Entwickler diese Effekte für Wasserspritzer oder Lensflare (Lichtstrahlen) auf dem Bildschirm. Genau damit wurde bei Gravel nicht gespart. An jeder Ecke wird der Bildschirm sehr stark mit diesen Effekten gefüllt. Das kann leider sehr ablenkend wirken und ist auch zu oft vorhanden. Regeneffekte auf dem Bildschirm und auf der Frontscheibe sehen einfach nur komisch beziehungsweise unrealistisch aus. Das haben die Vorgänger wesentlich besser hinbekommen.

Allerdings sieht der visuelle Regen auf der Rennstrecke einfach grandios aus! Leider wirken sich die Effekte auch auf die Grafik an sich aus. Fahrzeuge haben, außer in der First-Person- beziehungsweise Motorhaubenansicht, keine scharfen Kanten mehr. Das eigene Fahrzeug ist aus der Third-Person-Sicht schlichtweg verschwommen. Ob das allerdings gewollt ist oder eine Nebenwirkung der ganzen Overlay-Effekte, lässt sich nicht sagen. Aus persönlicher Sicht ist es eher nervig und stört auch den sonst guten Eindruck, da die Fahrzeuge sehr detailliert und auch ansonsten ein Hingucker sind.

Die Umgebung ist lediglich ein wenig dunkel gehalten und wirkt, neben den ganzen Effekten, ein wenig eintönig. Jedoch wurde an Dekoartikeln nicht gespart! Viele Zuschauer, viel Vegetation und viel Pyrotechnik zieren die Strecken. Das wertet die echten und fiktiven Strecken auf. Zudem sieht es nett aus und erinnert stark an die DiRT-Serie.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Grafik schöner anzusehen ist, als es die veraltete Engine von Milestone vermochte. Gleichzeitig sorgt die Überfüllung an Effekten aber auch für Kritik. Das ist sehr schade, da im Zusammenhang mit der Unreal Engine viel Potenzial steckt. Im Gegensatz zu den Vorgängerspielen hebt sich die Grafik in Gravel allerdings doch sehr stark ab. So merkt man einfach, wie schön zum Beispiel die Nächte in den Stadien von Los Angeles sind oder die Sonnenuntergänge in der Wüste von Namibia.

Schwachstelle Sound fast ausgeräumt

Spieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal EngineSpieletest: Arcade-Offroad-Racer Gravel - Neustart auf vier Rädern mit Unreal Engine  Zoom Kommen wir zu einer Schwachstelle von Milestone, den Sound. Seit vor fast acht Jahren der erste Teil der WRC-Serie von Milestone erschien, kämpften die Entwickler mit einem guten Sound der Motoren. Auch die MotoGP-Serie ist, bis heute jedenfalls, von einem plastisch und unecht wirkenden Sound befallen. Allerdings versprach Milestone neben der neuen Unreal Engine auch eine neue Soundengine in zukünftigen Spielen in Verwendung zu haben. Erstmals soll diese in Gravel zum Vorschein kommen.

Und tatsächlich macht das Soundbild von Gravel wirklich etwas her - zumindestens meistens. Bei einem Subaru hört man das tiefe Grummeln des turbogeladenen Boxermotors, der Safari-Porsche hört sich auch standesgemäß nach Zuffenhausen an und die Acht-Zylinder Trophy Trucks bringen den Boden zum Vibrieren. Lediglich das durch Fehlzündungen ausgelöste Knallen hört sich bei manchen Autos noch etwas nach Experiment an. Oftmals hören sich auch die Gruppe-B-Wagen noch relativ unrealistisch an. Die Menümusik ist rockig gehalten und passt insgesamt zum Spiel. Der Einsatz der stets gleichen Loops führt aber unweigerlich dazu, dass sich die Musik durchgehend wiederholt.

Fazit:

Abschließend bleibt zu sagen, dass Milestone ein gutes Offroad-Arcade-Rennspiel abgeliefert hat, welches für einige lustige Abende im Wohnzimmer sorgen könnte. Allerdings ist der Vollpreis von knapp 70 Euro doch etwas hoch. Da lohnen sich ein paar Runden in Teil zwei oder drei der DiRT-Serie doch mehr. Und genau das ist der Punkt. Gravel ist ein Spiel, welches man durchaus als einen Mix aus Sega Rally, Motorstorm und den älteren DiRT-Teilen ansehen kann. Ein Sega Rally ist schon schlichtweg fast identisch und macht nicht minder Spaß. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob man sich nicht einfach eines der genannten älteren Spiele zulegt oder ob man Gravel eine Chance gibt. Mit der Demoversion muss man zumindest nicht die Katze im Sack kaufen und kann das Spiel vorab prüfen.



Tags: Gravel, offroad, Milestone, review, spieletest, testbericht


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